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Verschiedenes

Atommüll Schweiz: Die
(c) mitwelt.org
 
Atommüll Schweiz: Die "Zweitmeinung"
Bei schweren Krankheiten ist es üblich, eine "Zweitmeinung" einzuholen. Zu den schlimmsten Krankheitssymptomen unseres Wachstumssystems gehört neben der Klimakatastrophe und der Artenausrottung auch die Produktion von Atommüll, der eine Million Jahre strahlt und bei unsachgemäßer Lagerung noch 33.000 Generationen gefährdet.

Seit dem 10.9.2022 wissen wir, dass die Schweiz ihr Endlager für Atommüll im Gebiet Nördlich Lägern, wenige Kilometer südlich der deutschen Gemeinde Hohentengen bauen will. Über die "Erstmeinung" der «Nationalem Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle» (Nagra) wurde europaweit und umfangreich berichtet.

Bei dieser Berichterstattung gab es ein erstaunliches Phänomen. Der für den besten aller schlechten Schweizer Endlagerstandorte so zentrale Begriff "Permokarbontrog" tauchte in der Berichterstattung nur bei einem einzigen kritischen Journalisten auf. Der langlebig-hochradioaktive Atommüll der Schweiz soll über einem Permokarbontrog gelagert werden. In den meisten Ländern der Welt wären Gas und Kohle unter Atommüll ein Ausschlusskriterium für ein Endlager. Kritische Schweizer Geologen wie Marcos Buser und Walter Wildi wurden von den Medien nicht gefragt.

Zu den perfekten Durchsetzungsstrategien der Nagra zählt es, Öffentlichkeit und Medien mit Nebensächlichkeiten so intensiv zuzuschwallen, dass die wirklich wichtigen Fragen und Aspekte verborgen bleiben.
Bei einem so drängenden Thema wie der dauerhaften Lagerung von Atommüll wäre es dringend geboten Zweit-, Dritt- und Mehrfachmeinungen einzuholen. Eine Zweitmeinung habe ich in der Zeitschrift Kontext-Wochenzeitung veröffentlicht. Sehen Sie diesen Text als Hintergrundinformation und kritische Ergänzung der bisherigen Berichterstattung. Oder befragen Sie einfach mal einen der kritischen Geologen.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein (Alt-)BUND-Geschäftsführer

Nachtrag
Die aktuelle Situation erinnert mich ein wenig an das Jahr 1997. Damals liefen die Planungen für die "nach übereinstimmender Ansicht aller Experten beste und sicherste" Giftmülldeponie (Stocamine) in Frankreich. Warnungen, Proteste und Einsprüche von elsässischen und badischen UmweltschützerInnen gegen gefährliche Billiglösungen wurden nicht gehört. Heute gefährdet die marode Deponie das Grundwasser und muss teuer saniert werden.
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Freiburg erhält Ehrung für vorbildliche Verwendung von Recyclingpapier
Papieratlas 2022: Papier mit dem Blauen Engel in deutschen Städten auf neuem Rekordniveau

Berlin, 11. Oktober 2022: Die Stadt Freiburg erhält eine Sonderehrung für ihr vorbildliches Engagement bei der Nutzung von Recyclingpapier mit dem Blauen Engel. Als „Mehrfachsieger“ erbringt Freiburg seit zwölf Jahren Bestleistungen im Papieratlas-Städtewettbewerb der Initiative Pro Recyclingpapier (IPR). Im 15. Jubiläumsjahr des Papieratlas beteiligen sich 102 Groß- und Mittelstädte, die mit einer durchschnittlichen Recyclingpapierquote von über 93 Prozent einen neuen Rekord aufstellen.

Freiburg leistet mit der Verwendung von Blauer-Engel-Papier einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz: Recyclingpapier spart in der Produktion im Vergleich zu Frischfaserpapier durchschnittlich 78 Prozent Wasser und 68 Prozent Energie und verursacht deutlich weniger CO2-Emissionen. So bewirkte die Stadt Freiburg seit 2011 eine Einsparung von mehr als 66 Millionen Litern Wasser und über 13 Millionen Kilowattstunden Energie.

Der Papieratlas dokumentiert seit 2008 jährlich den Papierverbrauch und die Recyclingpapierquoten deutscher Städte. Partner sind das Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt, der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Den Titel „Recyclingpapierfreundlichste Stadt“ erhielt in diesem Jahr Nürnberg. In der Kategorie „Aufsteiger des Jahres“ gewann die Stadt Arnsberg. Weitere „Mehrfachsieger“ sind die Städte Essen, Bonn, Siegen, Solingen und Erlangen.

Neben dem Städtewettbewerb findet der Papieratlas seit 2016 für Hochschulen und seit 2018 für Landkreise statt. Die diesjährigen Auszeichnungen gingen an die Universität Vechta, die Zeppelin Universität und die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen sowie an den Unstrut-Hainich-Kreis und den Landkreis Northeim.
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Einweihung des neuen Forstamtes Freiburg
Nachmittag der offenen Tür für alle Interessierten am Donnerstag, 13. Oktober

Fünf Jahre, nachdem der Stiftungsrat und der Gemeinderat die Beschlüsse zum Neubau des Forstamtes und zur Erweiterung des Waldhauses getroffen haben, ist das vierstöckige Gebäude aus Holz fertig gestellt. Die Mitarbeitenden von Waldhaus und Forstamt sind vor zwei Wochen eingezogen, jetzt wird gefeiert:

Am Donnerstag, 13. Oktober, von 14.30 bis 18 Uhr findet die Einweihung des neuen Forstamtes mit einem Nachmittag der offenen Tür für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger statt.

Geboten werden Führungen durch den Neubau um 15, 16 und 17 Uhr, mit Informationen durch Nicole Schmalfuß, Leiterin des Forstamtes, Markus Müller, Leiter des Waldhauses und Geschäftsführer der Stiftung Waldhaus, und durch Vertreter des Architekturbüros Stocker-Dewes und des Ingenieurbüros Wirth-Haker.

Im neuen Wald-Klima-Raum findet ein offenes Programm für alle statt. Das Waldhaus-Café hat geöffnet, die Ausstellung von Klaus Echle kann besichtigt werden.
 
 

NABU-Studie: Die versteckten Abfallberge von Supermarkt und Drogerie
(c) NABU/Kühnapfel Fotografie
 
NABU-Studie: Die versteckten Abfallberge von Supermarkt und Drogerie
Transportverpackungen machen fast 30 Prozent des gesamten Verpackungsmülls aus / Miller: Das Problem muss in den Fokus der Politik

Berlin, 6.10.2022 – Fast ein Drittel des gesamten Verpackungsmülls in Deutschland fällt bereits vor den Kassen von Supermärkten, Drogerien und sonstigem Einzel- und Großhandel an. Das zeigt eine Studie, die die Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) im Auftrag des NABU erstellt hat. Die sogenannten Transportverpackungen machen mit 5,5 Millionen Tonnen im Jahr knapp 30 Prozent des Verpackungsverbrauchs aus.

Transportverpackungen werden eingesetzt, um Waren aus der Produktion oder dem Lager in den Einzel- und Großhandel zu transportieren. Es sind größtenteils Einwegverpackungen, gut zwei Drittel sind aus Papier, Pappe und Karton (PPK). Eine riesige Ressourcenverschwendung, denn für die Herstellung der PPK-Verpackungen werden nicht nur Altpapier, sondern auch etwa 600.000 Tonnen Primärmaterial eingesetzt. „Um den Bedarf an Transportverpackungen aus Pappe und Karton decken zu können, wird jedes Jahr Holz von umgerechnet etwa 1,2 Millionen Stämmen Nadelholz benötigt. Dies entspricht einer Fläche von knapp 7.500 Fußballfeldern. Solch eine Verschwendung können wir uns angesichts knapper Ressourcen und der großen Bedeutung von Wäldern als CO2-Senken nicht mehr leisten“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Transportverpackungen laufen bislang unter dem Radar. Dies muss sich ändern, sie gehören endlich in den Fokus von Politik und Wirtschaft.“

Die meisten PPK-Transportverpackungen sind sogenannte Regalkartonagen, in denen Produkte direkt im Regal angeboten werden können. 70 Prozent der Regalkartonagen werden für den Transport von Lebensmitteln eingesetzt. In der Studie wurde am Beispiel von vier Produktgruppen (Cerealien, Tiefkühl-Gemüse, Teigwaren und Schokolade) der Verbrauch von Transport- und Produktverpackung miteinander verglichen. „Auf dem Weg einer 500-Gramm-Nudelverpackung aus Kunststoff von der Herstellung bis in den Einkaufswagen entsteht gut 85 Prozent des gesamten Verpackungsabfalls. Das bedeutet, dass für den Transport der Nudeln knapp sechs Mal so viel Verpackungsabfall anfällt wie für die Produktverpackung selbst“, so Miller.

Die beste Lösung sind wiederverwendbare Mehrwegkisten, um die Umweltbelastungen durch Transportverpackungen zu reduzieren. Für einige Warengruppen wie Obst und Gemüse, Back- sowie Fleischwaren ist Mehrweg bereits etablierte Praxis. Das Potenzial ist jedoch noch lange nicht ausgeschöpft. Gegenwärtig liegt der Mehrweganteil bei Transportverpackungen bei lediglich 13 Prozent. Die Studie zeigt bei Obst und Gemüse, Backwaren, Eier, Cerealien, Tiefkühl-Gemüse und Tafelschokolade, dass es bereits nach drei bis sechs Umläufen einer Mehrwegkiste zu Materialeinsparungen gegenüber der Einweg-Alternative aus PPK kommt. Mehrwegkisten für Obst und Gemüse durchlaufen bereits heute 35 Umläufe und mehr, was über 90 Prozent Verpackungsmaterial gegenüber Einweg einspart.

„Die bestehenden Mehrwegsysteme müssen weiter ausgebaut und neue Systeme hersteller- oder händlerübergreifend entwickelt werden“, fordert Dr. Michael Jedelhauser, NABU-Referent für Kreislaufwirtschaft. „Der Gesetzgeber sollte den ökologischen Vorteil von Mehrweg honorieren und gezielt fördern – etwa durch eine steuerliche Besserstellung von Mehrweg oder einer Verteuerung von Einweg.“
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Freiburg: Firmen fördern klimafreundliche Mobilität
„MobilSiegel Trophäe“ / Foto: Anja Limbrunner/VAG
 
Freiburg: Firmen fördern klimafreundliche Mobilität
VAG vergibt MobilSiegel an 20 Unternehmen und Verwaltungen

Zuschüsse für den Kauf von Fahrrädern, geförderte JobTickets für die Mitarbeitenden, E-Autos im Fuhrpark oder Dienstreisen mit der Bahn statt mit dem Flugzeug: Das 2021 eingeführte MobilSiegel zeichnet Unternehmen und Verwaltungen aus der Region für klimafreundliche Mobilität aus. Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn, die Landrätin Dorothea Störr-Ritter sowie Landrat Hanno Hurth (Emmendingen) übergaben die Urkunden und Preise am Donnerstag, 29. September, auf dem Betriebshof der Freiburger Verkehrs AG. In diesem Jahr erhielten 20 Unternehmen aus Freiburg und den beiden Landkreisen die Auszeichnung.

Die ungefähr 1,8 Kilogramm schwere Trophäe, die aus ausrangierten Schienenteilen besteht, hatten die Lehrlinge der VAG in der Ausbildungswerkstatt aufbereitet. Im Mittelpunkt der Vergabefeier stand nicht nur die Übergabe des MobilSiegels, sondern auch die Vernetzung der Gewinner 2021 mit den diesjährigen Gewinnern, um voneinander zu lernen.

„Der Dürresommer in diesem Jahr hat uns vor Augen geführt, wie greifbar der Klimawandel bereits jetzt bei uns ist. Außerdem erleben wir gerade eine Energiekrise von historischem Ausmaß. Das alles zeigt uns, dass der Einsatz für noch mehr nachhaltige Mobilität dringend geboten ist“, sagte der Freiburger Oberbürgermeister, Martin Horn, bei der Vergabefeier auf dem Betriebshof der Freiburger Verkehrs AG. „Diesen Einsatz würdigen wir mit dem MobilSiegel.“

Bei der Bewertung der Bewerbungen fiel alles ins Gewicht, was den Mitarbeitenden eine möglichst klimafreundliche Mobilität rund um den Arbeitsplatz erleichtert.

„Es freut uns, dass viele Betriebe aus ganz unterschiedlichen Branchen kreative Ideen entwickeln, um für ihre Mitarbeitenden bequeme und emissionsarme Mobilitätsangebote zu schaffen. Angesichts des Fachkräftemangels sind diese Angebote für Unternehmen auch interessante Möglichkeiten, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren“, unterstrich die Landrätin Störr-Ritter die Bedeutung der Auszeichnung.  

Landrat Hanno Hurth erklärte darüber hinaus: „Dass sich nach dem erfolgreichen Auftakt des MobilSiegels im vergangenen Jahr zahlreiche weitere Unternehmen um diese Auszeichnung beworben haben zeigt uns, dass nachhaltige Mobilität immer wichtiger wird.“ Mit dem Trend zum Homeoffice ändere sich häufig auch die Wahl der Verkehrsmittel. „Umso wichtiger ist es, dass die Mobilitätsangebote klimafreundlich und flexibel zugleich sind“, betonte Hurth.

VAG-Vorstand Oliver Benz bedankte sich bei allen Teilnehmenden und warb bereits für die nächste Bewerbungsphase für das MobilSiegel 2023. „Als VAG stehen wir nicht nur für vernetzte Mobilitätsangebote – von Bus und Bahn über Frelo bis hin zur digitalen Vernetzung von Car-Sharing-Angeboten. Mit unserer Mobilitätsberatung helfen wir auch Unternehmen dabei, maßgeschneiderte Angebote für ihre Angestellten zu entwickeln.“


Hintergrund: Was ist das „MobilSiegel – klimafreundlich zur Arbeit“?

Das MobilSiegel wird von der Freiburger Verkehrs AG im Auftrag der Stadt Freiburg und in Kooperation mit den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen. Damit knöpft das Siegel an das frühere Öko-Verkehrs-Siegel der „AG Umweltfreundlich zum Betrieb“ an.

Das MobilSiegel wird einmal jährlich an Arbeitgeber verliehen, die sich nachweislich für klimafreundliche Mobilität ihrer Mitarbeitenden einsetzen. Nach drei Jahren kann sich das Unternehmen für eine Re-Zertifizierung bewerben. Für eine Auszeichnung kann sich jedes Unternehmen aus der Region Freiburg unter www.mobil-siegel.de bewerben.

Diese Firmen erhielten im Jahr 2022 das MobilSiegel:

Familotel Feldberg
Herud KG
Industrie-Technik Kienzler GmbH & Co. KG
Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald
Caritasverband für den Landkreis Emmendingen e.V.
Praxis an der Elz
Volksbank Breisgau Nord eG
Severin Apotheke
SolarInfoCenter
Badische Zeitung / Badischer Verlag GmbH & Co. KG - BZ.medien
Artemed-Kliniken Freiburg
Cerdia Produktions GmbH
Freiburg Wirtschaft und Tourismus GmbH & Co. KG (FWTM)
Hild Radwelt
IKEA Freiburg
Sterr_Kölln & Partner mbB
Waschbär GmbH
Universitätsklinikum Freiburg
focusEnergie GmbH & Co. KG
Stadtmobil CarSharing Südbaden AG

zum Bild oben:
„MobilSiegel Trophäe“ : Die Trophäe des MobilSiegels besteht aus ausrangierten Schienenteilen. Auszubildende der VAG haben die zugesägten Teile aufbereitet.
Foto: Anja Limbrunner/VAG
 
 

 
NABU: Wo bleibt das Klimaschutzsofortprogramm?
Miller: Klimaschutzsofortprogramm ist kein Selbstzweck, sondern notwendig zur wirksamen Reduktion klimaschädlicher Treibhausgasemissionen

Berlin, 30.9.22 – Bis Ende dieses Jahres soll das Klimaschutzsofortprogramm fertig zur Umsetzung sein. So hatte es sich die Bundesregierung in den Koalitionsvertrag geschrieben. Dafür müsste jedoch ein Vorschlag bis Ende September 2022 vorliegen. Die Frage, die sich nun stellt: Wo ist das Klimaschutzsofortprogramm?

NABU-Geschäftsführer Leif Miller: „Jeder Dienstleister, der nicht pünktlich liefert, wird durch seine Auftraggeber abgestraft, wenn sich herumspricht, wie unprofessionell er mit den anvertrauten Aufgaben umgeht. Die Bunderegierung hat sich mit dem Vorschlag zum Klimaschutzsofortprogramm ein hehres, aber durchaus machbares Ziel gesetzt. Auch unter Berücksichtigung der vielen Krisen ist es unverständlich, dass da nichts passiert. Das Programm ist schließlich kein Selbstzweck. Es ist der Pfad zur Reduktion der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen, die unsere Lebensgrundlagen bedrohen. Olaf Scholz muss jetzt zeigen, dass er den Klimaschutz entschlossen vorantreibt.”

Insbesondere in den Sektoren Verkehr und Gebäude fehlt es an effizienten Maßnahmen. Im Bereich Verkehr ist nicht zu erkennen, mit welchen Maßnahmen Minister Volker Wissing den CO2-Aussoß senken möchte. Es ist der einzige Sektor, in dem die Emissionen seit 1990 kaum gesunken sind. Im Jahr 2021 wurden die Emissionen um 3 Millionen Tonnen überschritten. Bis 2030 müssen im Verkehr 271 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Verkehrsminister Wissing hatte jedoch lediglich eine Einsparung von 13 Millionen Tonnen für diesen Zeitraum bis in Aussicht gestellt. Eine Kompensation der ausbleibenden Reduktionen durch andere Sektoren ist nicht in Sicht. „Ohne die eine Anpassung der Dienstwagenregulierung und Kfz-Steuer ist eine Einhaltung der Sektorenziele beim Verkehr nicht möglich. Den Wandel herbeifördern zu wollen, wie die FDP es plant, erscheint angesichts von Haushaltslage und Inflation ausgesprochen unrealistisch und steht der besonders von Liberalen propagierten Haushaltsdisziplin hart entgegen. Ein Tempolimit wäre das einfachste und kostengünstigste Instrument für mehr Klimaschutz im Verkehr, so Nikolas von Wysiecki, Referent für Verkehrspolitik beim NABU.

Auch im Gebäudesektor werden die Klimaziele auf absehbare Zeit nicht erreicht. Eventuell könnten nach 2028 endlich Erfolge sichtbar werden, wenn die nötige Sanierungsoffensive greift. Das bedeutet, auch hier wird die Zielverfehlung für die nächsten fünf Jahre mit einkalkuliert. „Wenn es in den kommenden Wintern in Innenräumen warm und bezahlbar bleiben soll, muss die dringend notwendige Sanierung des Gebäudebestands angegangen werden. Für Gebäude mit der schlechtesten Bilanz müssen in diesem Jahr noch Mindesteffizienzstandard gesetzlich festgeschrieben werden”, so NABU-Gebäudeexpertin Lisa Storcks. Allein die Gebäude in den zwei schlechtesten Effizienzklassen sind für die Hälfte der Treibhausgasemissionen von Wohngebäuden in Deutschland verantwortlich und werden von den einkommensschwächsten Haushalten bewohnt.

Der NABU fordert Olaf Scholz auf, die Bundesregierung anzutreiben, ihren Verpflichtungen nachzukommen und zeitnah einen konkreten und wirksamen Vorschlag für ein Klimaschutzsofortprogramm zu liefern. Der Beginn der Umsetzung eines solchen Programms muss Anfang 2023 erfolgen, wenn mittelfristig Klimaziele noch erreicht werden sollen.
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Kalendertipp:
 
Kalendertipp: "Waldspaziergang 2023"
Fotokunst-Kalender

Atmosphärische Naturfotografie von Lars van de Goor- Gewinner des Hasselblad award 2016

Brillanter Bilderdruck auf hochwertigem Papier mit den wichtigsten Feiertagen

Spätestens seit Peter Wohllebens Buch-Bestseller „Das geheime Leben der Bäume“ ist klar, dass die Menschen vom Thema Bäume und Wald fasziniert sind. Der niederländische Fotograf Lars van de Goor fotografiert auf unnachahmliche Weise magische Momente auf Waldwegen, am Waldrand und unter Bäumen. Er war bereits mehrfach Top-Ten-Finalist beim Fotografiewettbewerb Hasselblad Masters in der Kategorie Landschaft/Natur und gewann ihn 2016. Seine poetischen Bilder vom Wald sind aufgeladen mit einer ganz besonderen Atmosphäre, der man sich als Betrachter nicht entziehen kann. Vielmehr möchte man genau dort sein, wo die Fotografien entstanden sind und dort spazieren gehen. Bei der aktuellen Wetterlage mit extremer Regenarmut und Trockenheit sind unsere Wälder in akuter Gefahr; die Kalenderbilder können uns ein Ansporn sein, alles menschenmögliche zu tun bzw auch zu unterlassen, um eine weitere Klimaverschlechterung zu stoppen.

Dieser DUMONT Kalender wurde in Deutschland gestaltet, gedruckt und verarbeitet, ist „Made in Germany“. Dies gilt auch für das eingesetzte Papier, welches allen Standards einer zertifizierten und umweltverträglichen Herstellung entspricht. In jedem Kalender steckt unsere Liebe zum Detail und unsere langjährige Erfahrung.

DUMONT Kalender, 60 x 50 cm, € 32,00 (D)
GTIN 4250809649481
 
 

 
Bürgerbegehren „Freiburg Klimaneutral“ ist rechtlich unzulässig
Juristische Entscheidung, keine politische Bewertung
Angebot der Kooperation der Stadt an die Initiierenden
Klimaschutz wichtiges Politikfeld der Stadt Freiburg

In Freiburg hat Klimaschutz Priorität. Bereits seit Jahren ist die städtische Politik stringent auf dieses Ziel ausgerichtet, die Bestrebungen werden fortlaufend erweitert und intensiviert. Die Stadtverwaltung sieht deshalb gemeinsame Ziele mit den Initiatorinnen und Initiatoren des Bürgerbegehrens „Freiburg Klimaneutral“, besonders wenn es darum geht, Klimaschutzmaßnahmen noch schneller umzusetzen. Das aktuelle Bürgerbegehren stuft die Verwaltung jedoch als rechtlich unzulässig ein. Dabei handelt es sich um eine juristische, nicht um eine politische Bewertung. „Wir haben ein gemeinsames Ziel, wir wollen mehr Klimaschutz möglich machen und das so schnell und effizient wie möglich angehen. Die wesentlichen Inhalte des Bürgerbegehrens sind politisch unterstützenswert. Vieles, was gefordert wird, setzen wir bereits um. Deshalb hat die Stadt beispielsweise vergangenes Jahr die Klimaschutzoffensive gestartet, die für sechs Jahre mit bis zu 120 Millionen Euro ausgestattet ist“, so Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit.

Die Initiatoren wurden über die juristische Einschätzung informiert. Vergangenen Freitag fand ein persönliches Treffen statt, bei dem die Zusammenarbeit in wichtigen Fragen angeboten wurde.

Rechtliche Bewertung
Die Regeln für ein Bürgerbegehren sind in der Gemeindeordnung definiert. Das Rechtsamt der Stadt Freiburg hat das Bürgerbegehren geprüft und festgestellt, dass es in der aktuellen Form unzulässig ist. Insbesondere die Verknüpfung verschiedener Themenkomplexe und Fragen, die mit einer einzigen Ja/Nein-Stimmabgabe entschieden werden sollen, ist mit Blick auf demokratische Grundsätze nicht möglich. Das Bürgerbegehren würde in der vorliegenden Form deshalb gegen das sogenannte Kopplungsverbot verstoßen.

Gemeinsames Ziel
Abseits der juristischen Bewertung stimmt die Stadtverwaltung mit dem grundlegenden Appell überein, Klimaschutzmaßnahmen schneller umzusetzen. Klimaschutz, Naturschutz und Nachhaltigkeit haben in Freiburg eine lange Tradition. Es laufen zahlreiche Förderprogramme und Fortbildungen für Bürgerinnen und Bürger, die Stadt und die städtischen Gesellschaften arbeiten fortlaufend daran, ihre Klimabilanz weiter zu verbessern. Die Stadtverwaltung Freiburg hat 2021 die Klimaschutzoffensive ins Leben gerufen. Das Programm ist mit bis zu 120 Millionen Euro ausgestattet (72 Millionen aus dem städtischen Haushalt, dazu kommen mögliche Fördermittel). Die Mittel des Zukunftsfonds Klimaschutz werden über mehrere Jahre, bis 2028, bereitgestellt.

Auch in dem CO2-intenisven Bereich Verkehr wird gearbeitet, derzeit wird hier ein ambitionierter Klimamobilitätsplan in den politischen Gremien beraten.

Bereits 1986 wurde in Freiburg das erste Klimaschutzkonzept mit Maßnahmen und Projekten vorgelegt, das fortlaufend weiterentwickelt wird. Dabei wird auf Wert auf Transparenz gelegt: Alle zwei Jahre wird die städtische Klimabilanz veröffentlicht. Die letzte Bilanz hat gezeigt, dass bereits viel verbessert wurde – der Weg aber noch weit ist und es erhebliche weitere Anstrengungen braucht. Klimaneutralität bis 2038 (oder früher) lässt sich nur erreichen, wenn auch Akteure wie Bund, Land und EU Rahmenbedingungen dafür schaffen: Etwa beim Kohleausstieg, der Förderung erneuerbarer Energien oder im Gebäudesektor und einem wirksamen CO2 -Preis. Hier ist zuletzt viel in Bewegung gekommen. Das ist gut für die Freiburger Klimaziele, denn nur rund ein Drittel der CO2-Emmissionen vor Ort können von Entscheidungen der Stadtverwaltung direkt beeinflusst werden.
 
 



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