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Samstag, 20. April 2024
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Verschiedenes

 
Großes Finale der Havelberry-Finn-Tour – NABU-Floßabenteuer geht zu Ende
Miller: Untere Havel ist Flussprojekt von internationaler Bedeutung

Berlin/Strodehne – Nach acht Wochen intensivem Flussabenteuer auf der Havel hat der NABU am Donnerstag im brandenburgischen Strohdehne das große Finale seiner Havelberry-Finn-Tour gefeiert. Seit Ende April waren Teams aus NABU-Mitarbeitern und –Mitgliedern mit einem Floß auf der Havel und ihren Nebengewässern unterwegs, um Land und Leute kennenzulernen und auf eines der bedeutendsten Naturschutzgroßprojekte an einem Fluss aufmerksam zu machen. In den kommenden Jahren wird der NABU in Brandenburg und Sachsen-Anhalt am Unterlauf der Havel auf insgesamt 100 Kilometern Altarme anschließen und Ufer wieder naturnah gestalten. Mehr als 1.100 bedrohte und geschützte Arten finden in dieser besonderen Fluss- und Auenlandschaft wichtige Rückzugsgebiete.

370 Kilometer legte die NABU-Crew auf dem Wasser zurück, durchquerte vier Bundesländer und beobachtete mehrere hundert Tier- und Pflanzenarten. Herausgekommen ist ein interessantes Fluss-Tagebuch mit eindrucksvollen Bildern.

„Wir wollten zeigen, wie wichtig lebendige Flüsse als Lebensräume für Tiere und Pflanzen und die Menschen sind, die hier leben oder Erholung finden. Die Havel ist ein gutes Beispiel dafür, was möglich ist, wenn Bund und Länder unter der Federführung eines Umweltverbandes ein Naturschutzgroßprojekt umsetzen. Hier gibt es ein Modell, das Vorbild für andere Flussprojekte sein kann und internationale Bedeutung hat“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Für den NABU sind Flussrenaturierungen ein wichtiger Beitrag zum Arten- und Hochwasserschutz: „Der Bund muss jetzt die Chance nutzen und das vom NABU geforderte und im Koalitionsvertrag zugesagte Bundesprogramm Blaues Band zügig umsetzen und die Renaturierung von Flüssen und Auen fördern.“

Die Flussabenteurer vom NABU haben neben Naturbeobachtungen auch Rezepte zu Havel-Spezialitäten gesammelt. Geplant ist ein Buch, das sowohl die Floß- und Wildnisküche wie auch havelländische Spezialitäten und regionale Tipps enthält. Es wird zur Bundesgartenschau 2015 erscheinen. Der NABU ist offizieller Partner der Bundesgartenschau und präsentiert sich an den fünf Standorten Havelberg, Rhinow/Stölln, Premnitz, Rathenow und Brandenburg an der Havel. Erstmalig ist im kommenden Frühjahr mit der Havel ein Fließgewässer im Mittelpunkt einer Bundesgartenschau.

Nach dem offiziellen Abschlussevent fährt das Floß weiter und legt am 21. Juni in Havelberg (Sachsen-Anhalt) an. Für interessierte Journalisten besteht die Möglichkeit, die letzten zwei Tage an dem Flussabenteuer an Bord teilzunehmen. Kontakt über die NABU-Pressestelle.
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NABU-Aktionstage gegen anhaltenden Verlust der Landschaft
Miller: 30-Hektar-Ziel nur ein Meilenstein auf dem Weg zum „Null-Hektar-Ziel“

Berlin – In Deutschland werden täglich 74 Hektar verbaut, was einer Fläche von 104 Fußballfeldern entspricht. Auf das Jahr gerechnet kommt dies etwa einer Größe der Stadt Frankfurt am Main gleich. Um auf den anhaltend hohen Landschaftsverbrauch aufmerksam zu machen, ruft der NABU jährlich zu Aktionen rund um den „30-Hektar-Tag“ auf. Er zeigt den Tag an, an dem die Fläche komplett verbaut ist, die laut 30-Hektar-Ziel für das ganze Jahr zur Verfügung stünde. Die Bundesregierung hatte sich das Ziel gesetzt, den Flächenverbrauch bis 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu begrenzen – und dies im aktuellen Koalitionsvertrag noch einmal bekräftigt. Wären die Pläne Realität, müssten in diesem Jahr bereits am 20. Juni die Bagger still stehen. „Die Bevölkerung nimmt ab, aber wir bauen fleißig weiter. Mit jedem Hektar verbauter Landschaft werden dabei natürliche Lebensräume geraubt und biologische Vielfalt geht verloren. Darunter leidet auch die Lebensqualität der Menschen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Durch die Ausbreitung von Siedlungen und Verkehrsflächen schwinden Erholungsräume; der Weg zur Schule, zur Arbeit oder zum Einkaufen wird immer weiter. Auch wichtige Funktionen der Landschaft, wie der Wasserrückhalt in der Fläche, werden durch Überbauung und Verdichtung des Bodens stark eingeschränkt. So steigt bei Städten und Kommunen in Flussregionen das Hochwasserrisiko.

Mit bundesweiten Aktionen macht der NABU gemeinsam mit Städten und Gemeinden klar: Das Maß ist voll. In vielen Kommunen gibt es leer stehende Häuser und Baulücken. Statt weitere Neubaugebiete zu schaffen, sollten diese Reserven sinnvoll genutzt werden, um Naturflächen in der freien Landschaft zu erhalten. „Gemeinden, Landkreise und kommunale Initiativen aus dem ganzen Bundesgebiet engagieren sich gemeinsam mit dem NABU und machen mit verschiedenen Veranstaltungen auf Möglichkeiten zum Flächensparen in den Kommunen aufmerksam“, so NABU-Flächenexperte Jonas Daldrup. Mit Filmvorführungen, öffentlichen Kartierungen von Leerständen und einer zeitweisen Belebung von Baulücken zeigen diese Vorreiter, was vor Ort möglich ist. Zum Schutz der Landschaft haben einige Kommunen bereits vor Jahrzehnten beschlossen, keine weiteren Neubaugebiete mehr auszuweisen.

„Die Artenvielfalt geht dramatisch zurück. Deswegen ist jeder weitere Hektar Landschaftsverbrauch ein Hektar zu viel. Im Grunde kann das 30-Hektar-Ziel der Bundesregierung nur ein Meilenstein auf dem Weg zum ‚Null-Hektar-Ziel‘ sein“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Miller.
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NABU: EU-Pläne für nationale Anbauverbote von Gentechnik unzureichend
Miller: Europäisches Parlament muss Umweltministerbeschluss ablehnen

Der NABU hat die Pläne der griechischen EU-Ratspräsidentschaft kritisiert, mit der sogenannten Opt-Out Lösung die Gentechnik durch die Hintertür leichter in Europa zu etablieren. Momentan ist eine gentechnisch veränderte Pflanze entweder in der ganzen EU erlaubt oder verboten, je nachdem wie das EU-Zulassungsverfahren ausfällt. Mit der neuen Opt Out -Lösung soll eine gentechnisch veränderte Pflanze für die ganze EU zugelassen werden unter der Bedingung, dass einzelne Mitgliedstaaten auf eigenen Wunsch souverän aussteigen. Allerdings müssen Gentechnikunternehmen bei Anträgen auf nationale Anbauverbote der Mitgliedstaaten einbezogen werden.

Zwar sieht der griechische Vorschlag vor, dass Mitgliedstaaten ein Anbauverbot verhängen können. „Die Rechtssicherheit für die jeweiligen Regierungen für ein Anbauverbot ist damit aber nicht gegeben. Der Vorschlag würde Klagen der Gentechnik-Unternehmen provozieren und die nationalen Anbauverbote damit kippen“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Vielmehr könnten so Zulassungsverfahren für Gentechnik-Produkte auf EU-Ebene beschleunigt werden, obwohl die Verfahren zur Risikoabschätzung und –bewertung erhebliche Mängel aufweisen. Dies kann konkret zu verstärktem Genpflanzenanbau führen, obwohl die Mehrheit der deutschen sowie europäischen Bevölkerung Gentechnik klar ablehnt. Der NABU zeigte sich vor diesem Hintergrund enttäuscht von der Zustimmung der Bundesregierung zu den Gentechnik-Plänen. Bundesumweltministerin Hendricks hätte den Bürgerwillen ernst nehmen sowie demokratische Strukturen schützen und den Vorschlag im EU-Umweltministerrat ablehnen müssen.

Der NABU fordert das neue Europäische Parlament auf, dem Beschluss der EU-Umweltminister nicht zu folgen und statt dessen den Forderungen der großen Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger nach einem EU-weiten Anbauverbot für Genpflanzen gerecht zu werden.
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NABU zur Taufe des Kreuzfahrtschiffs „Mein Schiff 3“
TUI Cruises-Flotte fährt weiter mit Schweröl und unzureichendem Abgassystem

Berlin/Hamburg – Anlässlich der heutigen Taufe des neuen TUI Cruises-Kreuzfahrtschiffs „Mein Schiff 3“ im Hamburger Hafen sieht der NABU Fortschritte bei der Abgastechnik, kritisiert diese aber wegen des fehlenden Rußpartikelfilters insgesamt immer noch als unzureichend. Daher sei auch die Vermarktung des Schiffs als besonders „umweltfreundlich“ unangebracht.

NABU Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Die Mein Schiff 3 ist aus Umweltsicht alles andere als der große Wurf. TUI Cruises hat bei seinem Neubau eine tolle Chance verstreichen lassen, den Schadstoffausstoß in vollem Umfang zu reduzieren. Wer weiterhin giftiges Schweröl als Kraftstoff einsetzt und auf Rußpartikelfilter verzichtet, kann nicht davon sprechen, dem Umweltschutz höchste Priorität einzuräumen. Einzig der eingebaute Stickoxidkatalysator ist positiv zu sehen.“

Der NABU setzt sich für eine drastische Reduzierung der Luftverschmutzung durch die Kreuzschifffahrt ein und fordert ein generelles Schwerölverbot. Insbesondere bei Schiffsneubauten müsse umfassende Abgastechnologie bestehend aus Katalysator und Partikelfilter zum Standard gehören, ebenso wie sie im Automobilbereich seit Jahren selbstverständlich ist.

Leiter NABU-Verkehrspolitik Dietmar Oeliger: „Bei einem neuen Schiff ist der Einsatz von umfassender Abgastechnik einfacher und kostengünstiger als bei Nachrüstungen. Umso peinlicher ist es für TUI Cruises nun, dass bei einem Neubau auf elementare Filtertechnologie verzichtet wird, während Wettberber diese Systeme sogar auf ihren alten Schiffen nachrüsten wollen. So wird man nicht zum Umweltvorreiter.“

Zudem werde der Eindruck erweckt, TUI Cruises habe sich aus freien Stücken für den Einbau eines Schwefelwäschers bzw. Scrubbers entschieden, dabei zwingen die verschärften Grenzwerte, die ab Januar 2015 in Nord- und Ostsee in Kraft treten, die Reeder zum Handeln. Ein System, wie jenes, über das TUI Cruises jetzt verfüge, komme unter dem Deckmantel der Umweltfreundlichkeit daher, verlängere aber in Wahrheit nur den Einsatz von Schweröl als billigen Kraftstoff, so Oeliger.
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NABU zu Albigs Forderung zu Volksbefragungen über Großprojekte
Miller: Fehmarnbeltquerung läuft bereits vor dem ersten Spatenstich aus dem Ruder

Der NABU begrüßt grundsätzlich die Forderung von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Thorsten Albig, Großprojekte zukünftig bundesweit zur Abstimmung zu stellen. Gleichzeit ist der NABU über die Aussage des Ministerpräsidenten verwundert, die geplante feste Fehmarnbeltquerung zwischen der schleswig-holsteinischen Insel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland sei nicht mehr aufzuhalten, weil sie „quasi schon im Bau sei“. NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Bereits vor dem ersten Spatenstich läuft die geplante feste Fehmarnbeltquerung finanziell so aus dem Ruder wie Stuttgart 21 oder der Flughafen Berlin-Brandenburg. Wenn Thorsten Albig seinen Worten mögliche Taten folgen lassen wollte und als Ministerpräsident seiner Verantwortung Rechnung tragen will, könnte er sich umgehend zumindest für eine schon lange geforderte volks- und betriebswirtschaftliche Überprüfung des Vorhabens in seinem Bundesland einsetzen.“

Mit Artikel 22, Absatz 2 des Staatsvertrages zwischen dem Königreich Dänemark und der Bundesrepublik Deutschland aus dem Jahr 2008 stünde nach Ansicht des NABU auch ein geeignetes Instrument zur Verfügung. Dort heißt es wörtlich: „…Sollten die Voraussetzungen für das Projekt oder Teile des Projektes sich deutlich anders entwickeln als angenommen und anders, als zum Zeitpunkt des Abschlusses des Vertrages bekannt, werden die Vertragsstaaten die Lage aufs Neue erörtern. Das gilt unter anderem für wesentliche Kostensteigerungen im Zusammenhang mit dem Projekt...“

Der Bundesrechnungshof diagnostizierte bereits 2010 eine Kostenverdopplung auf 1,7 Milliarden Euro. Mittlerweile ist aber wahrscheinlich, dass – anders als im Staatsvertrag beschrieben – ein Neubau der Bahnverbindung Lübeck-Puttgarden erfolgen und die kleine Fehmarnsundquerung neu gebaut werden müsse. Auf den Bund kämen demnach weitere Mehrkosten von rund einer Milliarde Euro hinzu.

„Für die 10.000 prognostizierten Fahrzeuge in 2030 baut man andernorts noch nicht mal eine Ortsumgehung. Dieses Projekt ist der typische Wahnsinn, ausgetragen auf dem Rücken des Steuerzahlers und der Natur“, sagt Malte Siegert, Leiter Umweltpolitik beim NABU Hamburg und langjähriger Kenner des Mammutvorhabens. Eine feste Fehmarnbeltquerung verbinde nicht die Metropolregionen Hamburg und Kopenhagen, sondern zwei Rapsfelder in der deutsch-dänischen Provinz. Mit Blick auf knappe Kassen für den zukünftigen Bundesverkehrswegeplan ab 2015 und wichtigere Verkehrsprojekte sollte Ministerpräsident Albig es eigentlich besser wissen.
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Freiburg: Zahl der Gelbbauchunken am Schlierberg deutlich angestiegen
Artenschutz über die Jahre erfolgreich

Die Zahl der Gelbbauunken am Schlierberg ist deutlich angestiegen, so das Fazit der Experten des Umweltschutzamts. Bei der Aufstellung des Bebauungsplanes „Kapellenweg“ waren gleichzeitig Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen für die Gelbbauchunke umzusetzen. Konkret bedeutete es, am südlichen Schlierberghang einen Ganzjahreslebensraum für die selten gewordenen Gelbbauchunken zu gestalten.

Im Sommer 2006 wurde mit der Artenschutzmaßnahme begonnen. Mehrere unterschiedlich große, besonnte Wassermulden als Laichgewässer sowie sich westlich und östlich anschließende Gehölze, die als Schutz und Winterquartier dienen, wurden angelegt. An den Tümpeln bieten Bruchsteine zusätzliche Schutzräume für die Gelbbauchunken.

Bereits ein Jahr später besiedelten die ersten Gelbbauchunken den neu geschaffenen Lebensraum. Dies war vor allem durch das freiwillige Engagement der Arbeitsgruppe (AG) Gelbbauchunken möglich. Wolfgang Langer und seine Mitstreiter haben die Arbeiten mit ihren profunden Fachkenntnissen und ihrer Erfahrung aus vergleichbaren Projekten, wie beispielsweise dem Gelbbauchunkenprojekt am Schönberg, gemeinsam mit dem Umweltschutzamt betreut und auch selbst Hand angelegt.

Die AG Gelbbauchunken hat in den ersten fünf Jahren den Lebensraum ständig weiter entwickelt, vor allem hinsichtlich ungestörter Laichmöglichkeiten für die Unken. So sind flache Gewässer mit unterschiedlichen Wassertiefen als Lebensraum besonders geeignet und mit speziellen Laichkübeln können die Unken weitestgehend störungsfrei laichen. Über die Jahre engagierten sich die AG-Mitglieder unermüdlich.

Seit 2007 stieg die Zahl der Unken ständig an. Im Jahr 2011/12 wurde das Gelände mit einem Bagger weiter umgestaltet, so wurde unter anderem ein zweites Gewässer mit unterschiedlichen Tiefen angelegt.

Nach dem Ausscheiden von Wolfgang Langer 2011 suchte die untere Naturschutzbehörde des Umweltschutzamts nach weiteren engagierten Mitstreitern. Der Amphibien-Experte André Toth konnte für das Projekt gewonnen werden. Seither betreut er den Ganzjahreslebensraum, gibt Hinweise zur optimalen Pflege, erfasst die Zahl der Gelbbauchunken und dokumentiert jährlich den Gesamtzustand der Population. Nach seiner Einschätzung leben dort heute 40 bis 50 Gelbbauchunken; die maximal größtmögliche Zahl im Verhältnis zur Flächengröße.

Zu diesem Erfolg dürfte die vom Umweltschutzamt bewusst gewählte, versteckte und recht unzugängliche Lage der zum Lebensraum für die Gelbbauchunken gestalteten Fläche beigetragen haben. Sie dient vorrangig dem Artenschutz. Seit 2013 wird sie von Ziegen beweidet, die die üppig wuchernde Vegetation kurz halten, so dass die Tümpel weiter voll besonnt werden.
 
 

 
NABU kritisiert Abgasbilanz beim Transport von Sportartikeln aus Asien
Unfair-Play mit Trikots der Nationalmannschaft

Nur 80 Cent mehr würde es Berechnungen des NABU zufolge kosten, die Spielbekleidung der gesamten deutschen Fußball-Nationalmannschaft ohne den massiven Ausstoß von Schiffsabgasen aus den Produktionsstätten in Asien nach Deutschland liefern zu lassen. Der NABU weist damit auf die großen Luftschadstoffmengen hin, die beim Transport von Textilien wie Sportartikeln anfallen. Laut Analyse des NABU verteuern sich Trikot und Hose pro Spieler nur um etwa je 0,2 Cent, so dass keine Auswirkung auf den Kaufpreis der Artikel zu erwarten sei. Selbst für ein paar Fußballschuhe und den offiziellen WM-Ball fielen lediglich drei Cent zusätzlich an.

NABU-Geschäftsführer Leif Miller: „In kaum einer anderen Sportart wird mit Fanartikeln so viel Geld verdient wie beim Fußball, doch die Sportartikelhersteller sind bisher nicht bereit, ihrer Verantwortung für den sauberen Transport ihrer Produkte nachzukommen. Von Fairplay gegenüber der Umwelt kann da keine Rede sein.“

Der NABU setzt sich für ein generelles Schwerölverbot ein und fordert den Einsatz moderner Abgastechnik auf allen Hochseeschiffen. Die moderaten Mehrkosten dafür wirken sich kaum auf den Kaufpreis aus, da auf Containerschiffen sehr große Stückzahlen billig transportiert werden können. Doch während nur geringe Folgen für den Absatz von Produkten zu erwarten sind, hätten die Minderungen von Luftschadstoffen wie Rußpartikel, Stick- und Schwefeloxiden einen signifikant positiven Effekt auf die Gesundheit und den Klimaschutz. Daher müssen Firmen, die ihre Produkte über die Meere befördern lassen, nach Ansicht des NABU von ihren Reedern entsprechend umweltfreundlichere Transporte verlangen und diese dann auch buchen.
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NABU fordert Kurswechsel in Flusspolitik von Bund und Ländern
Tschimpke: Naturnahen Hochwasserschutz jetzt in die Wege leiten

Berlin – Ein Jahr nach dem Jahrhunderthochwasser in den Elbe-Regionen im Juni 2013 sieht der NABU weiterhin dringenden Handlungsbedarf beim bundesweiten Hochwasserschutz. „Vor allem die Wiederherstellung von Überflutungsflächen und die Renaturierung der Flüsse sind wichtige Maßnahmen, die neben dem Hochwasserschutz auch einen zusätzlichen Mehrwert für Mensch und Natur bringen“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Nur noch ein Drittel der ursprünglichen Überflutungsflächen an deutschen Flüssen stünden zur Verfügung, an den großen Strömen seien teilweise bis zu 90 Prozent der natürlichen Auen vom Fluss abgeschnitten.

Angesichts der Hochwasserereignisse des vergangenen Jahres und der Vorjahre ist aus Sicht des NABU die Umsetzung eines natürlichen Hochwasserschutzes unerlässlich. Der Deichausbau müsse sich künftig auf Siedlungen und wichtige Infrastruktur konzentrieren. Landwirte und Eigentümer sollten entschädigt werden, wenn künftig der Deichschutz entfällt und die Nutzung der Flächen an den Hochwasserschutz angepasst wird. Die Deichsanierungen seit 2002 hätten zwar einige Orte geschützt, an anderen Stellen, wie zum Beispiel in Magdeburg, die Schäden aber deutlich erhöht.

NABU-Präsident Tschimpke sieht hier insbesondere die Öffentliche Hand in der Pflicht: „Der Bund muss das im Koalitionsvertrag zugesagte Bundesprogramm Blaues Band zügig voranbringen und den Ausbau natürlicher Retentionsflächen und die Renaturierung von Flüssen und Auen konsequent fördern.“ Bei der Umsetzung des ebenfalls geplanten Nationalen Hochwasserschutzprogramms seien Bund und Länder gleichermaßen gefordert, dem naturnahen Hochwasserschutz angemessene Anteile einzuräumen und die dafür nötigen Investitionsmittel bereitzustellen.

„Von großer Bedeutung für einen natürlichen Hochwasserschutz ist aber auch, dass der Regen gleich vor Ort versickern kann und es erst gar nicht zu schadvollen Abflüssen in die Flüsse kommt. Hier sind Städte und Gemeinden gefordert, die Bebauungsverbote in den Überschwemmungsgebieten konsequent durchzusetzen und Maßnahmen zum dezentralen Regenwasserrückhalt zu fördern“, so NABU-Flussexpertin Julia Mußbach.

Für den NABU sind Flussrenaturierungen ein wichtiger Beitrag zum Arten-, aber auch Hochwasserschutz und er zeigt in einem gemeinsamen Projekt mit dem Bund und den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt, wie es gehen kann. Das NABU-Projekt „Untere Havel“ widmet sich der Renaturierung eines der bedeutsamsten Feuchtgebiete Mitteleuropas. Dort werden im Rahmen der Renaturierung der Unteren Havel auch bis zu 500 Hektar Überflutungsfläche zurückgeholt, die sich im vergangenen Jahr bereits positiv auf die Entwicklung des Hochwasserscheitels auswirkten. Anlässlich des Projekts läuft noch bis zum 21. Juni die Havelberry-Finn-Tour (www.havelberry-finn-tour.de )entlang der Havel, um auf dieses einzigartige Ökosystem im Nordosten Deutschlands aufmerksam zu machen. Das NABU-Projekt „Untere Havel“ erstreckt sich über 18.900 Hektar und ist damit das größte dieser Art in Europa. Im Juni 2013 waren weite Teile des Gebiets aufgrund des Elbehochwassers und der Flutung der Havelpolder überschwemmt.
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