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Freiburg unterstützt Netzwerk der energieeffizienten Hauptstädte in Südosteuropa
Sarajevo, Zagreb, Skopje, Podgornica und Tirana gehen gemeinsame Wege einer nachhaltigen Stadtpolitik mit Klimaschutz, erneuerbaren Energien und öffentlichem Nahverkehr

Städte nutzen Freiburger Erfahrungen und Know-How

OB Dieter Salomon unterzeichnet in Sarajevo mit Amtskollegen Erklärung zur vertieften Zusammenarbeit

Die im Oktober 2009 begründete Patenschaft der Stadt Freiburg für ein „Netzwerk der energieeffizienten Hauptstädte“ in Südeuropa hat seit einigen Tagen eine breitere Basis: Neben Podgorica, der Hauptstadt von Montenegro, Sarajevo (Bosnien und Herzegowina), Skopje (Mazedonien) und der kroatischen Hauptstadt Zagreb gehört seit neuestem auch die albanische Hauptstadt Tirana zum Kreis der Hauptstädte, die mit Unterstützung der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) neue und nachhaltige Wege in der kommunalen Energiewirtschaft und -politik gehen und mit eigenen Aktionsplänen vor allem erneuerbare Energien fördern wollen.

Zwei Tage vor Ostern weilte Oberbürgermeister Dieter Salomon auf Einladung der GIZ zu einem Kurzbesuch in Sarajevo, um zusammen mit den Amtskollegen aus den südeuropäischen Hauptstadt eine gemeinsame Erklärung zu unterzeichnen. Das Ziel des sechsseitigen „Memorandum of Understanding“ ist eine Stärkung und ein Ausbau des Netzwerkes von energieeffizienten Hauptstädten, das am Rande einer Freiburger Konferenz über erneuerbare Energien im Juni 2009 gegründet worden war. Unterstützt wird das Netzwerk für eine nachhaltige Stadtpolitik mit einer Starthilfe von einer halben Million Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Das in Sarajevo ansässige Büro der GIZ steuert und koordiniert die Zusammenarbeit der Stadtverwaltungen untereinander.

Im Rahmen der Unterzeichnungszeremonie im Rathaus von Sarajevo in Anwesenheit der deutschen Botschafterin Ulrike Maria Knotz wurde deutlich, dass seit dem Freiburger Startschuss im Herbst 2009 bereits zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht worden sind. So bereitet Zagreb eine „Energiewoche“ vor, in der 59 Einzelvorhaben aus den Sektoren Erneuerbare Energie, öffentlicher Nahverkehr, energiesparende Stadt- und Straßenbeleuchtung, E-Mobilität oder bauliche Standards vorgestellt werden. Der Zagreber Bürgermeister Milan Bandic will seine Stadt als Modellstadt positionieren, die ihrerseits zwanzig weitere Kommunen in Kroatien fachlich betreut und berät. Dieses Prinzip des Miteinanderlernen aus praktischen Erfahrungen soll mit der Finanzspritze der GIZ weiter ausgebaut werden, so der erklärte Wille der Unterzeichner.

Dabei soll Freiburger Know-How in der Umwelt- und Klimaschutzpolitik eine tragende Rolle spielen. Als Modellstadt steuert Freiburg Best-Practice-Beispiele sowie Fachwissen und Beratung in nachhaltiger Energiewirtschaft mit dem Schwerpunkt erneuerbare Energien bei. Bereits bei dem ersten Treffen im Herbst 2009 hatten sich die HauptstadtBürgermeister in Freiburg unter anderem über WärmeschutzModelle bei der Freiburger Stadtbau, über das Klimaschutzprogramm „CO2LIBRI“ und das Freiburger Nahverkehrskonzept informieren lassen. Diese Zusammenarbeit soll nun vertieft und um weitere Themen ergänzt werden.

Die Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung war eingebunden in die Gedenkveranstaltungen anlässlich zweier historisch bedeutsamer Daten von Sarajevo: In der ersten Aprilwoche feierten Stadt und Bürgerschaft der bosnischen Hauptstadt nicht nur das 550jährige Gründungsjubiläum, sondern gedachten auch des Kriegsausbruches vor genau 20 Jahren. Der Bürgerkrieg zwischen Bosnien und Serbien als Reaktion auf die Unabhängigkeitserklärung von Bosbnien-Herzegowina forderte allein in Sarajevo rund 11.500 Menschenleben; die Stadt war fast sechs Jahre lang durch serbische Truppen belagert.

zum Bild oben:
Bei der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding am 5. April in Sarajevo: Vizebürgermeisterin Gordana Klincharova, Skopje, Oberbürgermeister Dieter Salomon, Bürgermeister Milan Bandic, Zagreb, die deutsche Botschafterin in Bosnien-Herzegowina, Ulrike Maria Knotz, und Bürgermeister Alija Behmen, Sarajevo (v.l.n.r.). (Foto: Günter Burger / Stadt Freiburg)
 
Eintrag vom: 11.04.2012  




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