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Das Forstamt warnt: Die Zeckenzeit hat begonnen
Vorsicht bei Stichen angebracht
Im Wald helle, dicht schließende Kleidung tragen

Nach dem frühlingshaft warmen März sind die Zecken wieder da –
und damit das Risiko der Übertragung der gefährlichen Krankheiten
FSME (Frühsommermeningitis oder Hirnhautentzündung) und LymeBorreliose. Waldbesuchern rät das Forstamt, helle, dicht schließende
Kleidung zu tragen und sich nach jedem Waldspaziergang gründlich
nach Zecken abzusuchen. Ihr schnelles, sachgerechtes Entfernen
kann eine Infektion verhindern. In Panik auszubrechen oder auf
Waldbesuche zu verzichten ist nicht angebracht.

FSME-Viren kommen in den Speicheldrüsen der Zecke vor.
Borreliosebakterien befinden sich sowohl in ihren Speicheldrüsen als
auch im Mitteldarm. Beim Stechen überträgt die Zecke die Viren und
Bakterien mit dem Speichel auf das Opfer. Sie saugt aber nicht nur,
sondern erbricht zwischendurch auch immer wieder. So gelangen
zusätzlich Bakterien mit dem Darminhalt ins Blut des Opfers.

Eine FSME kann durch eine rechtzeitige Impfung verhindert
werden. Zur Verhinderung einer Borreliose ist es wichtig, eine Zecke
so schnell wie möglich zu entfernen. Erst durch das Erbrechen
wird eine genügend große Anzahl Bakterien übertragen, die dann die
Krankheit auslösen können. Fast jeder kennt „Geheimtipps“ zur
Zeckenentfernung, vom Abbrennen der Zecke bis zum Drauftröpfeln
von Öl. Doch solche Verfahren schaden mehr als sie nützen. Manche
Zecke gibt in ihrem „Erstickungskampf“ erst recht Erreger in die
Wunde ab. Auch das Quetschen beim Entfernen kann schädlich sein.

Man sollte daher Zecken vorsichtig mit einer feinen Pinzette
entfernen. Dazu setzt man die Pinzette dicht über der Haut an und
zieht die Zecke vorsichtig heraus. Wer sich nicht sicher ist, die Zecke
richtig entfernen zu können, sollte einen Arzt aufsuchen.

Hinter der „Zecke“ verbirgt sich ein kleines Spinnentier, der „gemeine
Holzbock“ (Ixodenes ricinus). Es überwintert bodennah in frostfreien
Verstecken. Im Frühjahr beginnen die Weibchen nach einer ersten
Blutmahlzeit und erfolgter Befruchtung mit der Eiablage. Das
gesaugte Blut dient zur Bildung der rund 3000 (!) Eier je Weibchen.
Die „Larven“, die aus den Eiern schlüpfen, befallen zunächst kleine
Säugetiere wie Mäuse und Igel. Später häuten sie sich zur „Nymphe“
und später wiederum zur geschlechtsreifen „Zecke“. Weibchen
saugen bis zu zehn Tage lang an ihrem „Wirt“, bis sie genug Blut für
die Eiproduktion aufgenommen haben und von alleine damit
aufhören. Sie sind dann 200 Mal schwerer als zuvor.

Weitere Informationen stehen auf www.waldwissen.net. Das
städtische Forstamt ist erreichbar unter Tel. 0761/201-6201 und auf
www.freiburg.de/forstamt/.
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Eintrag vom: 31.03.2012  




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