Bundeswirtschaftsminister Rösler und Bundesumweltminister Röttgen haben sich auf den schlimmstmöglichen „Kompromiss“ zur Abschaffung der Solarenergie in Deutschland geeinigt.
Gemeinsame Pressemitteilung von des fesa e.V. und der Solar-Bürger-Genossenschaft eG
Freiburg i.Br., 23 Februar 2012: Bundeswirtschaftsminister Rösler und Bundesumweltminister Röttgen haben sich auf eine Reform des Erneuerbaren Energien Gesetzes geeinigt. Dieses sieht eine drastische Kürzung des Ausbaus ab sofort und den nahezu gänzlichen Stopp des Ausbaus der Solarenergie bis 2020 vor.
Was lange nicht für möglich gehalten wurde, ist nun doch wahr geworden: Bundeswirtschaftsminister Rösler konnte sich mit seinen Forderungen zum Ausbremsen der Energiewende in der Koalition durchsetzen. Der Solarausbau soll auf zunächst 2,5 bis 3,5 Gigawatt gedeckelt werden (Ausbau 2011: 7,5 GW). Ab 2014 soll der Korridor jährlich um 400 Megawatt abgesenkt werden.
Hinzu kommen drastische Senkungen zum Teil über 30% der Einspeisevergütung schon im Frühjahr hinzu sowie eine Neubewertung der Anlagengrößen. So sollen kleine Anlagen nur noch 85% ihres erzeugten Stroms vergütet bekommen.
„Dies bedeutet nichts anderes als den Frontalangriff auf die Solarenergie zu einem Zeitpunkt, als diese sich in Rekordzeit zu einer nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvollen Energieform entwickelt hat“ sagt Nico Storz vom fesa e.V. „Aber dies ist es wohl gerade, was den großen Energiekonzernen Angst macht. Wenn diese Vorschläge so durchkommen, werden wir einen drastischen Einbruch in der international führenden deutschen Solarbranche mit ihren zehntausenden Arbeitsplätzen erleben. Deutschland gibt seine Vorreiterrolle bei der Energiewende auf und wird vom Bundesvorsitzenden der FDP ins letzte Jahrtausend zurückkatapultiert.“
Auch die Freiburger Solar-Bürger-Genossenschaft sieht die Lage mit Sorge: „Der Schlingerkurs der Bundesregierung und nun diese vorgezogene und völlig übertriebene Vollbremsung bei der Solarförderung machen aus dem zuverlässigen Wirtschaftsstandort Deutschland einen Wackelpudding“ meint Vorstand Kaj Mertens-Stickel. „Planbarkeit und Sicherheit für die Wirtschaft scheinen keine Kriterien für diese Bundesregierung zu sein. Merkel hat vor einem Jahr die schwarz-gelbe Energiewende eingeläutet, sollte sie diese Vorschläge nicht mit harter Hand abwehren, ist es um ihre Glaubwürdigkeit geschehen.“
Der fesa e.V.
Der fesa e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 1993 erfolgreich für den Ausbau der Erneuerbaren Energien und für die Energiewende in der Region Freiburg engagiert. Mit seiner Arbeit sensibilisiert er die Menschen für Erneuerbare Energien und EnergieÂeffizienz, schlägt mit innovativen Projekten neue Wege ein und schafft über sein Netzwerk wichtige Kontakte zu Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Verbänden.
Über die Zeitschrift "SolarRegion", Veranstaltungen und Newsletter informiert er aktuell über Themen aus den Bereichen Wind-, Solar- und Bioenergie, Geothermie sowie Energieeffizienz.
Solar-Bürger-Genossenschaft eG
Die Solar-Bürger-Genossenschaft initiiert zusammen mit ihren Mitgliedern und mit Unterstützung des fesa e.V. deutschlandweit regionale Projekte und investiert in die Zukunft der Erneruabren Energieversorgung. Sie richtet sich an Privatpersonen, Kommunen und Unternehmen und steht für eine demokratische, dezentrale und ressourcenschonende Energieversorgung in Bürgerhand. |