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Photovoltaik erreicht 2012 Grid-Parity
Deckelung wäre Gift für die Energiewende

Freiburg, 11.01.2012: Die Energiewende auf Deutschlands Dächern schreitet fleißig voran. Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 7,5 Gigawatt wurden im Jahr 2011 neu installiert und entsprechen somit der Leistung eines Atomkraftwerks. Mit den für Januar und Juli 2012 bereits beschlossenen Vergütungsabsenkungen um insgesamt 27,75 Prozent zieht Sonnenstrom preislich mit den Verbraucherpreisen gleich und unterschreitet diese sogar. Die sogenannte Grid-Parity ist damit erreicht – selbst verbrauchter Solarstrom ist künftig günstiger als Strom vom Energieversorger. Ein weiterer Druck auf die Preise oder gar eine Deckelung des Zubaus wie von den Hardlinern in der Bundesregierung gefordert, würden diesen erfolgreichen Prozess im Handumdrehen abwürgen – Gift für die Energiewende!

Über die Hälfte der neu installierten PV-Anlagen wurden zwischen Oktober und Dezember 2011 errichtet. Kurz vor knapp schossen im Dezember noch mal die Installationszahlen in die Höhe. Der Grund dafür ist ein Dreiklang aus stark gesunkenen Modulpreisen, der bereits beschlossenen Vergütungsabsenkung von 15 Prozent ab dem 1. Januar 2012 und einer Verunsicherung der Hausbesitzer betreffs der weiteren Gestaltung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG). Zum ersten Juli 2012 sinkt die Vergütung um weitere 15 Prozent, so dass Besitzer von Dachanlagen dann noch zwischen 18,68 und 20,77 Cent pro Kilowattstunde erhalten. Damit ist Solarstrom vom Dach günstiger als der Preis, den Verbraucher für Strom aus der Steckdose bezahlen. „Die erfreulichen Installationszahlen des letzten Jahres sollten nun kein Grund sein, wieder am EEG zu sägen und über außerplanmäßige Vergütungsabsenkungen und Deckelungen zu spekulieren“, erklärt Nico Storz, Geschäftsführer des Freiburger Vereins für Erneuerbare Energien, fesa e.V. „Investoren, Modulhersteller und Installateure brauchen Verlässlichkeit. Die Preise für Solaranlagen werden auch in den kommenden Jahren sicherlich weiter sinken. Dies tun sie jedoch kontinuierlich und nicht sprunghaft. Genauso stetig sollte die Vergütung sinken.“ Das EEG hat den deutschen Energiemarkt umgekrempelt, die Entwicklung einer zukunftsfähigen Wirtschaftsbranche ermöglicht und international viel Beachtung gefunden – Deutschland ist Vorreiter in Sachen Energiewende. „Der erfolgreiche Ausbau der Solarenergie sollte uns anspornen, die Energiewende weiterhin ehrgeizig voranzubringen“, so Nico Storz. „Wenn wir jetzt auf die Bremse treten, können wir unsere Klimaschutzziele nicht erreichen. Im Energiemix der Zukunft wird die Photovoltaik eine wichtige Rolle spielen.“


Der fesa e.V.
Der fesa e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 1993 erfolgreich für den Ausbau der Erneuerbaren Energien und für die Energiewende in der Region Freiburg engagiert. Mit unserer Arbeit sensibilisieren wir die Menschen für Erneuerbare Energien und Energie­effizienz, schlagen mit innovativen Projekten neue Wege ein und schaffen über unser Netzwerk wichtige Kontakte zu Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Verbänden.
Über unsere Zeitschrift "SolarRegion", Veranstaltungen und Newsletter informieren wir aktuell über Themen aus den Bereichen Wind-, Solar- und Bioenergie, Geothermie sowie Energieeffizienz.
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Eintrag vom: 12.01.2012  




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