Neue Umweltauflagen fĂĽr Holzheizungen: Strengere Feinstaub-Grenzwerte
Immer mehr Menschen heizen mit Holz. Doch das will gelernt
sein – andernfalls können teils hochgiftige Schadstoffe in die
Wohnräume oder durch den Kamin in die Umwelt gelangen.
Als zunehmend problematisch erweisen sich auĂźerdem die
Feinstaubemissionen.
Holzöfen schaffen eine behagliche Wärme, und das
Brennmaterial ist im Vergleich zu Gas und Ă–l nach wie vor
relativ gĂĽnstig. Kein Wunder, dass sich immer mehr
Menschen zusätzlich zur vorhandenen Heizung einen
Holzofen zulegen. Doch weil heute fast niemand mehr darin
geĂĽbt ist, mit Holz zu heizen, werden dabei viele Fehler
gemacht – und unnötig viele Schadstoffe produziert.
Entsprechend häufen sich in der kalten Jahreszeit die
Beschwerden beim Umweltschutzamt, das deshalb nochmals
auf den richtigen Umgang mit Holzöfen hinweist.
Bei der richtigen Holzverbrennung sind drei Dinge unbedingt
notwendig: das richtige Brennmaterial, der korrekte Umgang
mit dem Ofen sowie dessen einwandfreier Zustand. Hier gilt
die Empfehlung: Einmal im Jahr, am besten vor Beginn der
Heizperiode, sollte ein Fachbetrieb das Gerät gründlich
untersuchen.
Holz ist keinesfalls gleich Holz: Frisch geschlagen beträgt
sein Wasseranteil je nach Holzart zwischen 45 und 60
Prozent. Nach durchschnittlich zwei Jahren wettergeschĂĽtzter
Lagerung sinkt dieser Anteil auf 15 bis 20 Prozent – erst jetzt
kann das Holz verfeuert werden. Gespaltenes Holz trocknet
und brennt übrigens besser. Unter keinen Umständen
gehören lackierte Althölzer oder Spanplatten in den Ofen, da
bei deren Verbrennung sogar das hochgiftige Dioxin
entstehen kann.
Leider garantiert das richtige Brennmaterial noch keine
optimale Verbrennung: Die gelingt in der Regel nur bei
ausreichender Luftzufuhr und voller Leistung – brennt der
Ofen nur mit halber Kraft oder zu wenig Luft, entstehen
vermehrt Schadstoffe, außerdem können Geruchs- und
Rauchbelästigungen für die Nachbarschaft die Folge sen.
Besonders kritisch ist daher auch der Gluthaltebetrieb. Dabei
wird versucht, bei verringerter Luftzufuhr die Glut möglichst
lange zu erhalten, um schnell wieder ein Feuer entfachen zu
können. Auch wichtig: Der Ofen darf nicht überladen werden,
da dann keine vollständige Verbrennung mehr möglich ist.
Besser ist es, häufiger kleinere Mengen nachzulegen.
Ein Problem besteht allerdings selbst bei besten
Rahmenbedingungen: Holzöfen produzieren erhebliche
Mengen Feinstaub, was mittlerweile deutlich zur Luftbelastung
beiträgt. Der Gesetzgeber hat deshalb im März 2010 neue
Umweltauflagen beschlossen, die niedrigere Grenzwerte
festschreiben. Diese gelten jetzt auch fĂĽr die in den
Haushalten üblichen Öfen, zum Beispiel Schwedenöfen, mit
einer Leistung ab 4 Kilowatt.
Auch die Nachrüstung oder Außerbetriebnahme älterer Öfen
ist in der „Novelle der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung“
geregelt. Der Erwerb einer neuen Anlage kann daher
empfehlenswert sein. Nicht zuletzt mĂĽssen sich alle
EigentĂĽmer vom Schornsteinfeger beraten lassen, wie der
eigene Ofen korrekt zu betreiben ist.
Weitere Informationen des Umweltbundesamts (UBA) zu
den Themen „Heizen mit Holz“ und „Feinstaub aus Kamin und
Ofen“ sowie den vom Bundesministerium für Umwelt (BMU)
zusammengestellten „Fragen und Antworten zur Novelle der 1.
BImSchV“ sind im Internet unter www.freiburg.de/heizen-mitholz
zu finden. |