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Das Comeback von Luchs, Wolf und Wildkatze
Zwei Vorträge im Waldhaus über „Rückkehrer“ im Schwarzwald

Sie waren einst als Wildart im Schwarzwald so heimisch wie
Auerhuhn und Reh – bevor der Mensch sie im 18. und 19.
Jahrhundert hier als Konkurrenten ausrottete. Jetzt stehen Luchs und
Wolf möglicherweise vor einem Comeback, die Wildkatze hat es
bereits heimlich, still und leise vollzogen. Nun widmen sich zwei
Vorträge im Waldhaus (Wonnhalde 6) diesen Tieren, deren Rückkehr
zuweilen mit Herausforderungen verbunden ist.

Donnerstag, 17. November, 19 Uhr
Haben wir Angst vor Raubtieren? Die Rückkehr von Luchs und
Wolf als gesellschaftliche Herausforderung
Im großen Forschungsprojekt „Der Luchs in Baden-Württemberg“
wird zurzeit untersucht, welche Herausforderungen die Rückkehr des
Luchses an unterschiedliche Bevölkerungsgruppen stellt, und wie sie
mit den Betroffenen gemeistert werden können. Micha Herdtfelder
vom Arbeitsbereich Wildtierökologie der Forstlichen Versuchs- und
Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg referiert den Stand des
Projektes und erste Ergebnisse als Weg zum möglichen Miteinander
zwischen Mensch und Beutegreifern in Baden-Württemberg.
Erwähnenswerte Luchsmeldungen gibt es alle paar Jahre wieder aus
dem Feldberggebiet oder dem Donautal – mehr aber auch nicht. Eine
Fotoaufnahme gelang einem Ornithologen zuletzt im Mai 2000 am
Feldberg, als er in einem Tarnzelt saß, um Vögel zu beobachten.
Dass Luchse im Schwarzwald umherstreifen, ist aber nach wie vor
eine Ausnahme. Es kommen nur hin und wieder einzelne Tiere aus
den benachbarten Populationen im Schweizer Jura, den Vogesen
und den Alpen zu uns, die aber auch schnell wieder verschwinden.
Bringt man den Luchs durch eine aktive Wiederansiedlung nicht in
den Schwarzwald zurück, bleibt er wohl ein Sonderphänomen. Laut
Untersuchungen könnten im gesamten Schwarzwald höchstens 50
Luchspaare leben, da die Tiere riesige Reviere (pro Luchs bis zu 200
Quadratkilometer) benötigen und keine Konkurrenz dulden.
Die Rückkehr des Wolfes ist jedoch in Kürze zu erwarten. Seit
Januar gibt es regelmäßige Nachweise eines Wolfes in den
Südvogesen, 40 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Dort
streift ein männliches Tier umher, auch als gutes Beispiel dafür, wie
schnell es gehen kann, dass einzelne Wölfe in unserer Region
auftauchen. Micha Herdtfelder wird in seinem Vortrag auch auf
diesen Fall eingehen. Eintritt 3 Euro.

Donnerstag, 24. November, 19 Uhr
Die Wildkatze – eine seltene Wildart in unserer Kulturlandschaft
Die Wildkatze galt in Baden-Württemberg fast ein Jahrhundert lang
als ausgestorben. Nun streifen die heimlichen Tiere wieder durchs
Land. Ein Schwerpunkt des Vorkommens wurde im Kaiserstuhl und
in den angrenzenden Rheinwäldern gefunden.
Anhand von Bildern dieser faszinierenden Tierart und aktuellen
Forschungsergebnissen erläutern die Wildtierökologinnen Stephanie
Kraft und Sarah Veith von der FVA in diesem Vortrag die Biologie
und Lebensraumansprüche der Katze und Hintergründe des
Forschungsprojektes „Wildkatze am Kaiserstuhl“. Da die Wildkatze
viel kleiner ist als Luchse oder Wölfe, stellt sie für Rehe keine Gefahr
dar und weckt daher auch Sorgen in der Jägerschaft. Eintritt 3 Euro.

Mehr zu den Vorträgen und dem Familienprogramm steht auf der
Homepage des Waldhauses: www.waldhaus-freiburg.de.
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Eintrag vom: 15.11.2011  




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