Georg Salvamoser Preis (40.000 Euro) geht an Michael Diestel
und Matthias Klöffel von der Agrokraft GmbH, Bad Neustadt/
Saale.
Jury vergibt auch zwei Sonderpreise (jeweils 5.000 Euro) an
Schülerfirma Scolaire am Deutsch-Französischen Gymnasium
Freiburg und an Johannes Rösch aus Oberried.
Die Gewinner des Georg Salvamoser Preises 2011 stehen fest. Aus über 100
sehr hochrangigen Bewerbungen für den von der Stadt Freiburg, dem Wirtschaftsverband
100 Prozent Erneuerbare Energien und der Georg-Salvamoser-Stiftung ausgelobten
Preis hat die Jury die Preisträger ausgewählt.
Aufgrund der hohen Zahl qualifizierter Bewerbungen aus dem ganzen Bundesgebiet
wurde die Preissumme dieses Jahr auf einen Hauptpreis (40.000
Euro) und zwei Sonderpreise (jeweils 5.000 Euro) aufgeteilt.
Der Georg Salvamoser Preis wird am 13. November im feierlichen Rahmen in
Freiburg verliehen. Zu diesem Anlass spricht Prof. Dr. Ernst Ullrich von
Weizsäcker, der als einer der wichtigsten Vordenker des Konzeptes einer
nachhaltigen Entwicklung gilt.
Die Preisträger:
Der Georg Salvamoser Preis 2011 (40.000 Euro) geht an Michael Diestel
und Matthias Klöffel, Geschäftsführer der Agrokraft GmbH, Bad Neustadt/
Saale (Bayern). Die Jury zeichnet damit die von der Agrokraft GmbH
entwickelte standardisierte Gründung von Energiegenossenschaften aus. So
wie es vor 150 Jahren jedem Dorf möglich war, mit der Satzung und der „Bedienungsanleitung“
von Friedrich Wilhelm Raiffeisen eine genossenschaftli-
che Bank zu gründen, so möchte es das Team von Agrokraft Initiativen einfach
machen, erfolgreich und schnell eine Energiegenossenschaft zu gründen.
Mit Unterstützung der Agrokraft entstanden seit 2008 bislang 21 regionale,
jeweils eigenständige Energiegenossenschaften - und zahlreiche erneuerbare
Energieprojekte, unter anderem zwei Groß-Photovoltaikanlagen, darunter
eine Stadionüberdachung, sowie 22 Photovoltaik-Dachanlagen und ein
Wärmeleitungsnetz zur Verteilung von Wärme aus Biogasanlagen. Jetzt ist
ein Windpark mit 17 Windkraftanlagen in Planung, an dem sich sechs Dorfgenossenschaften
beteiligen werden. Nach seiner Fertigstellung wird dies der
größte Windpark Bayerns sein.
Allen Projekten ist gemeinsam, dass Bürger und Gemeinden über die genossenschaftliche
Beteiligung auch finanziell davon profitieren. Die Energie bleibt
im Dorf - und damit auch das Geld, das zuvor für den Einkauf von Energie
aus dem Wirtschaftskreislauf abfloss. Die gemeinschaftliche Umsetzung von
Energieprojekten schafft dabei eine größere Akzeptanz und Identifikation mit
der Energiewende in der Region.
Ein Sonderpreis (5.000 Euro) geht an den Ingenieur und Nebenerwerbslandwirt
Johannes Rösch, Oberried (Südbaden), der die Potenziale erneuerbarer
Energien auf seinem Hof umfassend nutzt und weiter ausbauen möchte.
Mit Strom und Wärme aus Wasserkraft, Sonnenenergie und Holz ist der Hof
bereits heute zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgt. Mit Veranstaltungen
und Schulungen rund um das Thema Energiegewinnung und intelligente
Energienutzung will jetzt Johannes Rösch sein Know-how und seine
Erfahrungen an andere Landwirte und Interessierte weitergeben. Der eigene
Vorzeigehof soll dabei als praktisches Anschauungsmodell dienen.
Ein weiterer Sonderpreis (5.000 Euro) geht an die Schülerfirma Scolaire am
Deutsch-Französischen Gymnasium in Freiburg, die sich durch außergewöhnliches
Engagement bei der Mobilisierung erneuerbarer Energiequellen
auszeichnet. Mit der Schülerfirma wurden inzwischen 100 Prozent der Schuldachfläche
mit Photovoltaikmodulen belegt. Bei allen Installationsarbeiten
waren die Schüler aktiv beteiligt. Die Mitglieder von Scolaire kümmern sich
auch um die Energieeinsparung im Schulgebäude. Außerdem binden sie aktiv
Unterstufenschüler in die Projekte ein, um so langfristig den Fortbestand
des Engagements zu sichern. Von Anfang an waren auch Schüler der französischen
Partnerschule bei der Planung, Organisation und Durchführung der
Ideen beteiligt, was den Wissenstransfer ins Nachbarland unterstützt.
Weitere Informationen zu den Preisträgern gibt es auf
www.georg-salvamoser-preis.de
Der Georg Salvamoser Preis
Der Georg Salvamoser Preis ist einer höchstdotierten deutschen Umweltpreise.
Namensgeber ist der Freiburger Solarpionier, Gründer der Solar-Fabrik
und visionäre Unternehmer Georg Salvamoser (1950-2009). Ins Leben gerufen
wurde die Auszeichnung auf Anregung des Freiburger Oberbürgermeisters
Dr. Dieter Salomon, der Familie Salvamoser sowie des Wirtschaftsverbandes
100 Prozent GmbH.
Mit der Einrichtung des Preises soll das Lebenswerk des früh verstorbenen
Unternehmers weiter seine Wirkung entfalten. Im Gedenken an sein unternehmerisches
und gesellschaftliches Engagement für die deutsche Umweltwirtschaft
gründete seine Frau die „Georg-Salvamoser-Stiftung“. Unterstützt
und mit weiterem Stiftungskapital ausgestattet wird die Stiftung unter anderem
von der Solar-Fabrik AG, dem Bundesverband Solarwirtschaft, dem
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, der Freiburger Agentur Triolog
sowie von der Stiftung Viamedica des Freiburger Umweltmediziners Prof.
Franz Daschner.
Mit dem Preis sollen Menschen und Institutionen unterstützt werden, die sich
auf dem Weg zu erneuerbaren Energien nicht aufhalten lassen. Deshalb
zeichnet der Georg-Salvamoser-Preis solche Projekte aus, deren Initiatoren
eine Versorgung mit 100 Prozent erneuerbaren Energien voranbringen möchten
und mit ihren Ideen Vorbild und Beispiel für andere sind.
Der Jury gehören Fachleute und Persönlichkeiten aus Politik, Umweltwirtschaft
und Verbänden an. |