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Entdecken Sie unser Waldkulturerbe ...
... Abschlussveranstaltung zum Internationalen Jahr der Wälder
am Samstag, 22. Oktober, auf dem Rathausplatz Freiburg

Wälder bedecken ein Drittel der Landesfläche Deutschlands. Sie sind
zugleich wertvolle Ökosysteme, speichern Kohlenstoff, bieten
Erholungsräume und liefern Rohstoffe. Wie all das geht? Das ist am
Samstag, 22. Oktober, ab 11 Uhr den ganzen Tag über auf dem
Rathausplatz zu erfahren. Forstamt, Forstdirektion, Forstliche
Versuchs- und Forschungsanstalt und Albert-Ludwigs-Universität
präsentieren Interessantes rund um den Wald, seine nachhaltige
Bewirtschaftung, die Jagd und Gewinnspiele, Spaß und Aktionen für
die ganze Familie. Von 19 Uhr an wird das Rathaus illuminiert.

Das Internationale Jahr der Wälder 2011 neigt sich dem Ende zu. Die
Freiburger forstlichen Institutionen informieren auf dem Rathausplatz
aus unterschiedlichen Blickwinkeln über Bedeutung und Funktionen
der Wälder für Umwelt und Gesellschaft. Die Abschlussveranstaltung
ist Teil einer bundesweiten Kampagne „Entdecken Sie unser
Waldkulturerbe“. Sie wird um 11 Uhr von Umweltbürgermeisterin
Gerda Stuchlik eröffnet und einer Jagdhornbläsergruppe umrahmt.

„Für Freiburg haben die Themen Wald und Nachhaltigkeit besondere
Bedeutung: Mit 42 Prozent Anteil an der Gemarkungsfläche ist die
Stadt einer der größten kommunalen Waldbesitzer“, sagt Gerda
Stuchlik. Der Wald wird in Freiburg seit 1835 durch eine
eigenständige kommunale Forstverwaltung bewirtschaftet, die seit
1999 nach deutschem Standard des Forest Stewardship Council
(FSC) zertifiziert ist. Das sichert die Einhaltung hoher ökologischer,
ökonomischer und sozialer Standards. „Die Bewirtschaftung des
Stadtwaldes pflegt und erhält eine Landschaft mit hohem Freizeit- und
Erholungswert. Damit wird die Stadt ihrer Verantwortung für den
Wald und damit für Klimaschutz und die Erhaltung der biologischen
Vielfalt gerecht“, sagt Stuchlik. Sie dankt allen Partnerorganisationen,
die in diesem Jahr eine Vielzahl interessanter Veranstaltungen
anboten und unser Waldkulturerbe erlebbar gemacht haben.

„Wir wollten im Internationalen Jahr der Wälder zeigen, dass unsere
Geschichte und unser Wohlstand ohne den Wald nicht möglich
wäre“, sagt Forstpräsident Meinrad Joos. Nur eine global gelebte,
verantwortungsvolle Waldpolitik könne die Wälder weltweit als
unersetzbares Naturgut und Waldkulturerbe bewahren und einen
erheblichen Beitrag zur CO2-Reduzierung leisten. Die Nutzung und
Verwendung heimischen Holzes aus nachhaltiger
Waldbewirtschaftung sei aber auch ökonomisch sinnvoll, da sie
neben Arbeitsplätzen auch eine intakte Kulturlandschaft erhalte.

„Das Internationale Jahr der Wälder hat deutlich gemacht, welch
vielfältige, komplexe und auch widersprüchliche Anforderungen die
Gesellschaft an den Wald stellt“, sagt Jürgen Bauhus, der Dekan der
Fakultät für Forst- und Umweltwissenschaften der Universität
Freiburg. Einerseits wird ein stärkerer Beitrag der Wälder zur
Versorgung mit Energie gefordert oder sie sollen als Standorte für
Windräder dienen, andererseits sollen mehr Waldflächen für den
Schutz der Biodiversität aus der forstlichen Nutzung genommen
werden. Diese Zielkonflikte, die auch die jüngst verabschiedete
Waldstrategie der Bundesregierung thematisiert, erfordern
vielschichtige Lösungen, auch schon in der forstlichen Ausbildung.
Daher werden die 600 Studierenden der Fakultät für Forst- und
Umweltwissenschaften in den ökologischen, ökonomischen und
sozialen Grundlagen der Forstwirtschaft unterrichtet, um alle
Dimensionen der Nachhaltigkeit in späteren Berufen mit fundierten
Fachkenntnissen berücksichtigen zu können.

Jährlich gehen derzeit 13 Millionen Hektar Wald unwiederbringlich
verloren, vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern und vor
allem wegen der ständig steigenden landwirtschaftlichen Produktion.
Insbesondere die Beweidung mit Rindern zur Fleischerzeugung führt
in den Tropen zur Rodung riesiger Waldflächen und ihrer
Umwandlung in Weideland – ein Verlust von unschätzbarem Wert,
denn Wälder können maßgeblich zur zukunftsfähigen Entwicklung
und Armutsbekämpfung beitragen. Nutzung und Leistungen des
Ökosystems Wald stellen für ein Viertel der Weltbevölkerung (ca. 1,6
Milliarden Menschen) die unmittelbare Lebensgrundlage dar.

Nähere Informationen zum Städtischen Forstamt gibt es unter Tel.
0761/201-6213 und www.freiburg.de/forstamt, zur Fakultät für Forst- und
Umweltwissenschaften unter www.ffu.uni-freiburg.de, zur
Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt unter www.fva-bw.de
und zum Internationalen Jahr der Wälder unter www.wald2011.de.
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Eintrag vom: 20.10.2011  




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