Neue, kostenlose Wissensdatenbank unterstützt Gemeinden auf dem Weg zur Energiewende mit Dokumenten und Mustervorlagen
Mit einer umfangreichen online-Bibliografie zur kommunalen Energiewende sowie einer Austauschplattform für Mustervorlagen erleichtert der fesa e.V. Kommunen die ersten Schritte zur eigenständigen Energieversorgung. Die „Wissensdatenbank zur Energieautonomie“ ist Teil der Kampagne „Energieautonome Kommunen“. Mit dieser Initiative unterstützt der Verein für Erneuerbare Energien fesa e.V. die dezentrale, bürgernahe und demokratische Energiewende.
In vielen Gemeinden ist momentan der Weg in die unabhängige Energieversorgung ein großes Thema. Doch für die Energiewende mangelt es Verwaltung und Engagierten vor Ort oft an den notwendigen Informationen und Experten. Um diese Lücke zu füllen und die Kommunen zu stärken, tritt der fesa e.V. mit seiner Kampagne „Energieautonome Kommunen“ an. Nach dem erfolgreichen Auftakt mit einem Kongress am 7. und 8. April 2011 im Konzerthaus Freiburg steht jetzt eine umfangreiche Wissensdatenbank auf www.energieautonome-kommunen.de zur Verfügung. Im Herbst schließt sich die Weiterbildung „Kommunales Energiemanagement“ an, in der für die Kommunen kompetente Ansprechpartner qualifiziert werden.
Viele Kommunen haben es schon vorgemacht: Die Gemeinde Freiamt produziert heute schon durch bürgereigene Wind-, Wasser-, Solar- und Biomasseanlagen mehr Energie als ihre Einwohner verbrauchen. In St. Peter haben Bürgerinnen und Bürger genossenschaftlich ein Nahwärmenetz auf erneuerbarer Basis für den Ort geschaffen. Die Gemeinden Schlatt und Randegg wurden durch eine Aktiengesellschaft auf Erneuerbare umgestellt. Die Stadt Waldkirch hat schon 1999 ihr eigenes Stromnetz wieder zurück gekauft und eigene Stadtwerke gegründet. „Viele Wege führen in die energetische Unabhängigkeit“, meint Nico Storz, Geschäftsführer des fesa e.V. „Die Vorteile liegen auf der Hand: Statt jährlich Millionen für Energieimporte auszugeben, bleibt die Wertschöpfung in der Region. Arbeitsplätze entstehen, was gerade im ländlichen Raum ein nicht unwichtiger Faktor ist. Nicht zuletzt vernetzt das gemeinschaftliche Engagement – beispielsweise für eine Energiegenossenschaft – die Menschen vor Ort und schafft Akzeptanz für erneuerbare Energieanlagen in der Gemeinde.“
Wissenschaftliche Untersuchungen an der Universität Freiburg haben ergeben, dass gerade in der Anfangsphase viele offene Fragen und großer Informationsbedarf bei Bürgern und Verwaltung herrscht. Wie gehe ich die Planung und Finanzierung einer erneuerbaren Energieanlage an? Wo liegen die Potenziale meiner Gemeinde? Wie gründe ich eine Genossenschaft? Oder ist für unsere Kommune vielleicht eine GmbH geeigneter? Wo finden wir geeignete Verträge und Vorlagen?
Das Rad muss nicht jedes Mal neu erfunden werden! Deshalb stellt der fesa e.V. auf der Webseite www.energieautonome-kommunen.de unter dem Menüpunkt „Wissen“ jetzt eine umfangreiche, kostenlose Bibliografie zum Thema Energieautonomie zur Verfügung. Hier finden interessierte Bürgerinnen und Bürger, Entscheidungsträger und Verwaltungsangestellte einen reichen Wissensschatz zur Planung und Umsetzung von Projekten, zu gesetzlichen Rahmenbedingungen und Finanzierungsmöglichkeiten sowie viele Beispiele von erfolgreichen energieautonomen Regionen und Gemeinden. Zudem gibt es eine Plattform „Vorlagen“, auf der Kommunen Blankovorlagen austauschen können, um so die Energiewende schneller und einfacher voranzutreiben. Hier finden sich unterschiedlichste Modellverträge wie Konzessionsverträge, Gesellschaftsverträge für die Gründung einer GbR oder Verträge für Kunden von Nahwärmenetzen. Fragebögen für Landwirte, eine Checkliste für die Dorfeignung und vieles mehr dienen als hilfreiche Werkzeuge für Gemeinden, die sich in die Startlöcher begeben. „Ob Entscheidungsträger oder engagierter Bürger: Wenn Sie Ihre Kommune in punkto Energieautonomie und Klimaschutz voranbringen möchten, unterstützen wir Sie gerne“, lädt Nico Storz ein und fügt hinzu: „Wenn Sie schon das Ziel vor Augen sehen und Ihr Wissen gerne teilen wollen, freuen wir uns auch und stellen Ihnen gerne unsere Plattform zur Verfügung.“
Für weitere Informationen
www.energieautonome-kommunen.de
www.fesa.de |