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Bürgerwindrad in St. Georgen (Schwarzwald-Baar-Kreis)
Umweltminister Franz Untersteller bei offizieller Inbetriebnahme neuer Windkraftanlage in St. Georgen: „‘Bürgerwindrad‘ ist zukunftsweisendes Modell, über das die Menschen bei der Energiewende mitgenommen werden können.“ und „Windkraft soll in der Stromversorgung im Land zu einer tragenden Säule regenerativer Energiequellen werden.“

Im Beisein von Umweltminister Franz Untersteller wurde heute (4. Juni 2011) in St. Georgen (Schwarzwald-Baar-Kreis) eine neue Windkraftanlage ihren offiziellen Bestimmungen übergeben. „Das neue Windrad ist ein zukunftsweisendes Beispiel für den in Baden-Württemberg künftig wachsenden Stellenwert der Windenergie. Von dem heutigen Tag soll deshalb ein Aufbruchssignal für die Windkraft im Land ausgehen“, sagte Umweltminister Untersteller und lobte die über den Projektträger gelungene breite Beteiligung der Bürgerschaft. Der Investor und Betreiber der Anlage, die solarcomplex AG, werde nämlich von insgesamt über 700 Aktionären getragen, darunter überwiegend Bürgerinnen und Bürger, aber auch Unternehmen wie beispielsweise die fünf Stadtwerke der Region. „Die engagierten Bürger können sich so mit ‚ihrer Anlage‘ identifizieren.“ Über solche ‚Bürgerwindräder‘ könne es gelingen, die Menschen bei der Energiewende mitzunehmen, zeigte sich Untersteller zuversichtlich. Das rund 2,7 Millionen Euro teure Windrad hat eine Leistung von cirka 1,8 Megawatt und soll jährlich rund drei Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen: Genug um den Strombedarf von etwa 850 Haushalten zu decken.

„In Baden-Württemberg wird künftig für die Windenergie im Land ein neuer Wind wehen“, kündigte Untersteller an. Beim Ausbau der Windkraft habe Baden-Württemberg nämlich großen Nachholbedarf. Gerade einmal 0,8 Prozent würden die landesweit 368 Windräder zur gesamten Stromerzeugung beisteuern. Die bisherige Verhinderungspolitik beim Ausbau der Windkraft solle deshalb schon bald der Vergangenheit angehören, versprach Untersteller. „Wir sind bereits dabei konkrete Vorstellungen zu entwickeln, wie der Bau neuer Windkraftanlagen erleichtert und vorhandene Hürden abgebaut werden können.“ Nach dem Willen der neuen Landesregierung solle bis 2020 der Anteil der Windenergie auf zehn Prozent gesteigert und damit gegenüber heute mehr als verzehnfacht werden. „Das ist sehr ambitioniert aber erreichbar, wenn alle an einem Strang ziehen“, zeigte sich Minister Untersteller überzeugt.

Mit etwas Sorge werde allerdings die von der Bundesregierung aktuell vorbereitete Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) begleitet, so Untersteller. Nach dem aktuellen Gesetzentwurf würden danach die Vergütungssätze für an Land erzeugten Windstrom um jährlich zwei Prozent abgesenkt. Nach ursprünglichen Planungen sollte die jährliche Absenkung dagegen nur ein Prozent betragen. Im Gegenzug solle die Windstromerzeugung vor den Küsten höher vergütet werden. "Die Stärkung der offshore-Windkraft ist zwar richtig. Der Zuschlag für offshore-Windstrom darf aber nicht zu Lasten der übrigen regenerativen Energiequellen gehen.“ Im weiteren Gesetzgebungsverfahren werde sich Baden-Württemberg deshalb dafür stark machen, den Gesetzentwurf nachzubessern, kündigte Untersteller an.
 
Eintrag vom: 04.06.2011  




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