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Nicht nur in Endingen: Elektroheizung - hohe Kosten und unökologisch
In den letzten Tagen ging wieder einmal eine Postwurfsendung an alle Endinger Haushalte. Ein Firma wirbt für Elektroheizungen. Stichworte auf dem Prospekt sind u.a. ?Umweltfreundlich, Höchste Sicherheit, Geringer Verbrauch?.

Dr. Henner Wenzel vom BUND Nördlicher Kaiserstuhl weist in diesem Zusammenhang auf eine Aussage der Stiftung Warentest hin:

?Elektroheizung: Nicht umweltschonend. Eine Stromheizung als wirtschaftlich und umweltschonend anzupreisen, stellt nach Auffassung des Bundes der Energieverbraucher eine Irreführung von Verbrauchern dar. Aus diesem Grund hat der Verbraucherverband einen bayerischen Hersteller abgemahnt. Der berichtigte daraufhin seine Werbebroschüren.? Zitatende

Doch immer noch werben Firmen, wie jetzt wieder in Endingen und anderswo im Landkreis, für die ?umweltfreundliche Elektroheizung mit geringem Verbrauch?.

?Immer noch fallen Kunden und Kundinnen auf diese, im Regelfall teure und unökologische Art des Heizens herein. Aus Umweltsicht problematisch ist bei Elektroheizungen und Nachtspeicheröfen insbesondere der schlechte Wirkungsgrad. Der nur scheinbar ?saubere Strom aus der Steckdose? kommt zumeist aus klimabelastenden Kohlekraftwerken und gefährlichen Atomkraftwerken. Dort wird mit einem zumeist sehr niederen Wirkungsgrad Strom erzeugt. Bei der Herstellung von Strom gehen zwei Drittel der eingesetzten Energie ungenutzt verloren. Die Belastung der Umwelt und des Klimas durch die Stromerzeugung sind ganz beträchtlich: Abgase (NO2, SO2, CO2), Atommüll, Unfallgefahr..., die Abwärme heizt Flüsse auf, wie das Beispiel Fessenheim zeigt? sagt BUND Geschäftsführer Axel Mayer. Die nur scheinbar verlust- und schadstofffreie Elektroheizung in der eigenen Wohnung führt zu ganz erheblichen Umweltbelastungen bei der Stromerzeugung im Kraftwerk.

Insbesondere Elektroheizungen, die nicht mit Nachtstrom betrieben werden, sind als Dauerheizung sehr teuer. So ist die elektrische Direktheizung mit Abstand die teuerste aller Heizungsarten. Strom kostet stets deutlich mehr als die gleiche Energiemenge bei Gas, Öl oder Fernwärme. Nach Ansicht des BUND ist Strom ist eine viel zu wertvolle Energieform um sie für Heizzwecke zu verschwenden.

Etwa zwei Millionen Stromdirektheizungen in Deutschland verbrauchen jährlich etwa 20 Terawattstunden Strom, das sind 13 Prozent des Stromverbrauchs aller Haushalte, sagen die Energiefachleute von Verifox.

Für Elektroheizungen, Nachtspeicheröfen, elektrische Radiatoren und andere Formen der Energieverschwendung wird leider immer noch massiv geworben. Energieversorgungsunternehmen wie die EnBW versuchen so auf Kosten der Umwelt ihre Gewinne zu vergrößern und dauerhafte Abhängigkeiten aufzubauen. Elektroheizungen und Nachtspeicheröfen werden öffentlich viel zu wenig kritisiert, weil ein Großteil der Umweltbewegung fälschlicherweise denkt, diese Dinosauriertechnologie sei schon lange kein Thema mehr.
 
Eintrag vom: 29.03.2007  




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