"Es gibt keine menschengemachte Klimaveränderung und wegen dieser drohenden Klimakatstrophe brauchen wir dringend mehr Atomkraftwerke? lauten die recht widersprüchlichen Werbebotschaften von Burson Marsteller, einer der weltgrößten PR Agenturen, die jetzt auch für das Schweizer Nuklearforum arbeitet.
Es gibt keine menschengemachte Klimaveränderung
war eine der vielen Werbeaussagen von Burson Marsteller. Um das Jahr 1990 lancierte das weltweit agierende PR Unternehmen eine massive und erfolgreiche Anti?Klimaschutzkampagne im Auftrag von verschiedenen US-Ölfirmen und US?Autoherstellern in den USA. Viele klimabelastende Unternehmen waren an der von Burson Marsteller geschaffenen Global Climate Coalition beteiligt. Diese industriegelenkte Scheinbürgerinitiative agierte als unabhängige Organisation im Stil einer nichtstaatlichen Organisation und hatte nur ein Ziel: Es ging darum aus wirtschaftlichen Interessen die Gefahren der Klimaerwärmung herunterzuspielen.
<>Wie Susanne Boos in der WOZ berichtete schaffte es diese Kampagne, eine erste Umweltsteuer, die der US-Präsident Bill Clinton einführen wollte, zu beerdigen. ?Man trichterte der Bevölkerung ein: 1. Die Klimaerwärmung ist wissenschaftlich nicht belegt, 2. Massnahmen für den Klimaschutz schaden der Wirtschaft und erhöhen die Arbeitslosigkeit, 3. Die USA soll erst dann etwas für den Klimaschutz tun, wenn auch die Entwicklungsländer Massnahmen ergreifen.? (Zitatende) Erst im Jahr 2000 war es nicht mehr möglich diese Lügenmärchen zu verbreiten. Die großen Autohersteller verließen die Global Climate Coalition ? und die Tarnorganisation verschwand. Der Schaden der Kampagne für das Weltklima ist beträchtlich.
?Wegen der Klimaveränderung brauchen wir unbedingt mehr Atomkraftwerke?
ist erstaunlicherweise jetzt die gegensätzliche, neue Werbebotschaft der Atomindustrie für die Burson Marsteller nun arbeitet. ?Wes Brot ich ess, dess Lied ich sing? und diese Lieder klingen doch recht unterschiedlich. Jetzt arbeitet Burson-Marsteller für die großen Atomkonzerne und singt laut, misstönend und für viel Geld das hohe Lied des Klimaschutzes und der ?klimafreundlichen? Atomenergie. So übernahm das Berner Büro von Burson-Marsteller die Geschäftsstelle des Schweizer Nuklearforums. ?Nuklear Forum? das klingt nach einem Verein. Es ist aber kein gewöhnlicher Verein, sondern eine Lobbyorganisation der Schweizer Atomwirtschaft. Die geschickte Werbebotschaft der der AKW-Betreiber soll Akzeptanz für alte und neue AKW schaffen - ein spannendes Exempel für organisierte Desinformation. Wie in der Klimalügenkampagne wird wieder mit Halbwahrheiten gearbeitet und der Erfolg in den Medien ist erneut beträchtlich.
Es ist faszinierend und gleichzeitig bedrohlich zu sehen
wie erfolgreich die atomar ? fossilen Energiekonzerne und ihre Lobby mit unglaublich viel Geld und mit sich widersprechenden PR Kampagnen sehr erfolgreich Desinformationskampagnen betreiben, denn die Bedrohung durch Klimaveränderung und durch Atomkraftwerke ist real und alte und neue AKW leisten keinen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz.
Die Energieversorgungsunternehmen in der Schweiz, Frankreich, Deutschland und anderen Ländern versuchen heute, die Atomenergie als Rettungsmaßnahme gegen die Klimakatastrohe darzustellen und finden ihre willigen Helfer bei Public Relations Spezialisten wie Burson Marsteller.
Sowohl die Umweltbewegung als auch die Medien
müssen sich mit Greenwash, industriegesteuerten Bürgerinitiatven und Akzeptanzforschung stärker auseinander setzen. Wenn Klimasünden und Atomgefahren verharmlost werden, wenn Umweltkatastrophen von Werbeagenturen grüngewaschen und sogar Kriege mit verlogenen Werbekampagnen vorbereitet werden, dann geht es nicht nur um Ökologie sondern auch um Demokratie.
Für Rückfragen: Axel Mayer, Freiburg 0761/30383
Rudolf Rechsteiner, Basel Handy +41 (0) 79 785 71 82
mehr Infos zu Greenwash:
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