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SolarMarkt Italien
Erstmals in der über 40jährigen Geschichte der Städtepartnerschaft zwischen Padua und Freiburg: Unternehmen aus beiden Städten gründen gemeinsame Solar-Tochter mit Sitz in Padua: Gesellschafter der künftigen ?SolarMarkt Italien? sind die ?SolarMarkt AG? in Freiburg und das ?Italian Solar Infocenter? Padua

Grundlage ist die enge Zusammenarbeit der Städte und der Handwerkskammern Freiburg und Padua bei der Förderung regenerativer Energien und bei Umwelt-Projekten. Freiburger Solar-Fachleute und Firmen arbeiten bei mehreren Bauvorhaben in Venetien Handwerkskammer bildet angehende italienische Handwerker zu Solar-Experten aus. OB Dieter Salomon bei der Vertragsunterzeichnung im Rathaus: ?Ein neues Kapitel der Partnerschaft?

In der über vierzigjährigen Geschichte der Städtepartnerschaft zwischen Freiburg und der oberitalienischen Stadt Padua nahe Venedig ist dies ein Novum: Zum ersten Mal werden Fachunternehmen aus Freiburg und Padua eine gemeinsame Tochter ins Leben gerufen. Die in Freiburg beheimatete ?SolarMarkt-AG? als eines der größten Fachunternehmen im Handel und als Dienstleister für Photovoltaik-Anlagen und die ?Italian Solar Infocenter S.r.L.? mit Sitz in Padua gründen als gemeinsame italienische Tochter die ?SolarMarkt Italien S.r.L.? in Padua, die sich in Italien am Markt solartechnischer Anlagen und Komponenten sowie photovoltaischer Anlagen in Italien engagieren wird. Bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung am Donnerstag (22. März) im Rathaus durch den Vorstandsvorsitzenden der ?SolarMarkt AG?, Walter Leithold, und den Geschäftsführer der ?Italien Solar Infocenter?, Sergio Benetello, sprach Oberbürgermeister Dieter Salomon von einem ?Meilenstein? in der Partnerschaft.

?Wir schlagen heute ein neues Kapitel in der Verbindung zwischen beiden Städten auf. Padua und Freiburg profitieren nachhaltig von den Kontakten, die in den letzten Jahren im Sektor Umweltwirtschaft aufgebaut worden sind. Sie tragen jetzt konkrete ökonomische Früchte!? stellte Dieter Salomon bei der Vertragsunterzeichnung fest. Die Initialzündung zu der Gründung des ersten gemeinsamen Tochterunternehmens auf der Ebene der Städtepartnerschaft hatte die Erklärung der Bürgermeister vom September 2003 gegeben, in der sich Padua und Freiburg zu einer intensiven Zusammenarbeit vor allem bei Umweltprojekten und in der Förderung der regenerativer Energien verpflichteten.

2004 wurde ein gemeinsamer technischer Ausschuss beider Städte und der Handwerkskammern Freiburg und Padua ins Leben gerufen, der den Anstoß zur Gründung der ?Italian Solar Infocenter? gab. In dem Ausbildungszentrum, das nach Passivbauweise in einem älteren Gebäude eingerichtet worden ist, engagierten sich von Beginn an auch Vertreter der Freiburger Solarszene, darunter die ?Solarfabrik? und die ?SolarMarkt AG?, die auf dem Demonstrationszentrum in Padua eine solarthermische Anlage installiert hat. Das Solar Infocenter in Padua bildet unter anderem Architekten und Baufachleute in neuen energetischen Standards und in der praktischen Anwendung der Solartechnologie aus. Auf der Basis dieser Kooperation intensivierten vor allem die Handwerkskammern beider Städte die Zusammenarbeit.

Handwerkskammer-Präsident Martin Lamm sowie Vizepräsident und Stadtrat Hermann Aichele vereinbarten mit der Kammer in Padua unter anderem Fortbildungskurse für angehende Handwerker aus Padua und Umgebung in der Freiburger Gewerbeakademie. Die Teilnehmer der jeweils einwöchigen Kurse lernen dabei den Umgang mit neuesten Solar-Techniken. Seit Januar 2007 finden vergleichbare Ausbildungsgänge auch in Padua statt.

Zu den konkreten Projekten gehört unter anderem die Totalsanierung des Verwaltungsgebäude der ?Cassa Edile Artigiana Veneta? (Kasse des Bauhandwerks) in Marghere bei Venedig, deren Präsident Sergio Benetello gleichzeitig Gründer des ?Italian Solar Infocenter? ist. Die 20-Kilowatt-Solaranlage für das Bürogebäude lieferte die Freiburger Solarfabrik und wurde von einer Freiburger Installationsfirma eingebaut. An der Eröffnung im Oktober 2006 nahmen Vertreter der Stadt Freiburg, unter anderem OB Salomon, sowie mehrerer Freiburger Firmen und Handwerkskammer-Präsident Lamm teil.

Das Thema Solarenergie stand auch im Mittelpunkt der Freiburger Präsentation auf der größten italienischen Umweltmesse ?Sepolution? 2006 in Padua. Auf Einladung der Handwerkskammer Padua hielten Freiburger Vertreter einen Fachvortrag auf dem italienischen Handwerkertag in Rom im Juni 2006; auch auf einem Kongress in der sizilianischen Stadt Enna referierten Solarexperten aus dem Breisgau vor einem internationalen Publikum über Freiburger Solarpolitik.

Die Gründung des Tochterunternehmens zwischen der ?SolarMarkt AG?, die sich von Beginn an für die Kooperation mit Padua engagiert hat, und der ?Italian Solar Infocenter? knüpft nun einen neuen ?Knoten? im solaren Netzwerk zwischen Freiburg und Padua.

Oberbürgermeister Dieter Salomon begrüßt ausdrücklich die Verbindung als ein greifbares Ergebnis der Städtepartnerschaft. ?Freiburg ist als Sitz des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme, der International Society of Solar Energy und vieler weiterer Institutionen und Unternehmen der wichtigste deutsche Forschungs- und Entwicklungsstandort, von dem zahlreiche Impulse ausgegangen sind. Solartechnologie gehört zu unseren wichtigsten Exportartikeln. Die Stadt ist dankbar, dass die Verbindungen zu Padua sich so intensiv entwickelt haben.?

Das damit für Freiburger Unternehmen generierte Auftragsvolumen zeige, welche Dimension dieser Sektor der Umweltwirtschaft inzwischen erreicht habe. Das künftige Tochterunternehmen ?SolarMarkt Italien? könne wesentlich dazu beitragen, den praktischen Einsatz von regenerativer Energieerzeugung in Italien voranzubringen, zumal die äußeren Rahmenbedingungen dort noch günstiger seien als in Freiburg. ?Padua kann die wichtigste ?Solar City? und Vorbild für viele andere Kommunen in Italien werden!
 
Eintrag vom: 22.03.2007  




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