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Viele Wildbienen schwärmen zur Zeit auf Freiburgs Spielplätzen
Umweltschutzamt appelliert: Bitte nicht auf Nester treten
Über den Freiburger Sandkästen herrscht zur Zeit reger
Flugbetrieb. Zahlreiche Männchen der so genannten Efeu-
Seidenbiene (Colletes hederae) sind geschlüpft und
schwärmen summend, paarungsbereit bevorzugt in und auf
Sandflächen.

Nach Auskunft des Umweltschutzamtes stellen die
friedfertigen Efeu-Seidenbienen für spielende Kinder keine
richtige Gefahr dar. Stechen können sowieso nur die im Sand
lebenden Weibchen und sie tun dies auch nur zu ihrer
Verteidigung. Und die Stiche und das Gift sind jedoch viel
schwächer als die der Wespen und Honigbienen. Deshalb der
Appell an die begleitenden Erwachsenen, darauf zu achten,
dass die Kinder nicht auf die Nester der Wildbienen treten.
Am besten ist es, einen anderen Sandplatz zu suchen, damit
die Kinder sorgenlos schaufeln und buddeln können und sich
die Bienen ungestört um ihren Nachwuchs kümmern können.

Die Efeu-Seidenbiene lebt nicht wie ihre Verwandten als
Bienenvolk, sondern einzeln. Große Bienenkolonien
entstehen nur, wenn die Wildbienen ihre Brutstätten für
Menschen nicht sichtbar in den Sand anlegen. Und deshalb
sind sie erst jetzt im Spätsommer durch den so genannten
Hochzeitsflug der Männchen zu lokalisieren.

Die Wildbienen legen ihre Brutkammern in selbst gegrabenen
Gängen tief im Boden an. Jedes Weibchen versorgt ein
kleines Nest mit bis zu zwölf Brutzellen, die mit einer seidigen
Membran ausgekleidet werden. Da im Moment der Efeu blüht,
sammeln die nach ihm benannten Bienen den Pollen und
bringen ihn in die im Sand versteckten Brutkammern als
Nahrungsdepot für die Larven ein.

Wie alle heimischen Wildbienen sind auch die Efeu-
Seidenbienen gesetzlich besonders geschützt und ihre
Bodennester dürfen nicht zerstört werden.

Kindergärten werden deshalb gebeten, ihre Sandkästen, in
denen sich die Nester der Wildbienen befinden, bis Mitte
Oktober nicht zu benutzen, um die Aufzucht und den späteren
Ausflug der jungen Wildbienen zu ermöglichen. Zum Schutz
der Brutstätten vor Trittschäden auf öffentlichen
Kinderspielplätzen sperrt das Garten- und Tiefbauamt große
Nestbereiche ab und informiert auf Schildern über die
geschützten Bienenart.

Da sich in den vergangenen Jahren die Efeu-Seidenbienen in
Freiburg stark ausgebreitet haben, bitten wir, Brutstätten an
das Umweltschutzamt, Telefonnummer: 201-6125,
Friedhelm Fischer, oder per E-Mail unter
umweltschutzamt@stadt.freiburg.de zu melden. Die Experten
stehen für Fragen gerne zur Verfügung.
 
Eintrag vom: 27.09.2010  




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