Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn im Gespräch mit der Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn, Clarissa Freundorfer
Schnellere Verbesserungen bei der Breisgau-S-Bahn und für die Barrierefreiheit am Hauptbahnhof gefordert
Austausch zu wichtigen Themen der Mobilität: Oberbürgermeister Martin Horn hat sich heute mit der neuen Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für Baden-Württemberg, Clarissa Freundorfer, im Freiburger Hauptbahnhof getroffen. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen zentrale Bahnthemen, die für die Stadt Freiburg und die gesamte Region von großer Bedeutung sind. Besonders kritisch wurden die aktuelle Situation der Breisgau-S-Bahn sowie die dringend notwendige Verbesserung der Barrierefreiheit am Freiburger Hauptbahnhof thematisiert. Der Freiburger OB hat sich dabei für schnellere Lösungen starkgemacht.
Die Kapazitätsprobleme bei der Breisgau-S-Bahn führen immer wieder zu großer Unzufriedenheit bei den Fahrgästen. Horn machte deutlich, dass die Region dringend darauf angewiesen ist, dass die DB AG die vereinbarte Anzahl an Schienenfahrzeugen bereitstellt. „Es ist für niemanden nachvollziehbar, dass der Bund, das Land und die Region 440 Millionen Euro in den Ausbau der S-Bahn investieren, während die Fahrgäste dennoch häufig in überfüllten Zügen stehen oder Fahrten ausfallen. Hier muss schnell Abhilfe geschaffen werden, in dem schnell zusätzliche Fahrzeuge bereitgestellt werden. Gut, dass wir uns hier gemeinsam vor Ort die Situation ansehen. Wir müssen als Stadt und Region zusammen mit der Bahn an zukunftsfähigen Lösungen arbeiten. Wir brauchen eine gute Infrastruktur, damit die Menschen den ÖPNV gerne und verlässlich nutzen und in der Region mobil sein können“, so Oberbürgermeister Martin Horn.
Laut Informationen der Bahn seien bereits Schritte eingeleitet, um die Situation bei der Breisgau-S-Bahn zu verbessern. Seit März wurden Ersatzfahrzeuge aus anderen Regionen auf der Ost-West-Achse der Breisgau-S-Bahn eingesetzt, und seit dem 9. September läuft ein leicht reduziertes, aber verlässlicheres Betriebskonzept. Mit 19 Fahrzeugen im Einsatz sei die DB auf einem guten Weg, die vereinbarten Kapazitäten wieder vollständig anzubieten – ursprünglich sind 21 Züge in dem Konzept vorgesehen.
Barrierefreier Hauptbahnhof
Auch die Barrierefreiheit am Freiburger Hauptbahnhof war ein wichtiger Punkt des Gesprächs. Während die Stadt über die VAG erhebliche Mittel für neue Aufzüge und Rolltreppen zur Stadtbahnbrücke bereitgestellt hat, haben die Arbeiten der Deutschen Bahn an zusätzlichen Aufzügen in der Nordunterführung noch nicht begonnen. Laut Informationen der Freiburger Verkehrs AG soll bereits Ende der Woche der Aufzug zu Gleis 4 und 5 in Betrieb gehen. Aufzug 1 (zu Gleis 1), Aufzug 4 (zu den Gleisen 6 und 7) sowie Aufzug 5 (zu Gleis 8) wurden bereits erneuert. Aufzug 2 (zu Gleis 2 und 3) wird gerade erneuert, diese Arbeiten sollen im März abgeschlossen sein.
Clarissa Freundorfer erklärte, dass der Einbau von fünf Aufzügen an den Gleisen 1, 2/3, 4/5 und 6/7 und 8 sowie der Durchstich zur Wentzingerstraße Ende 2026 beginnen soll. Auch mehrere Bahnsteigdächer werden erneuert. „Für die Stadt und die Fahrgäste ist es ein großes Ärgernis, dass sich der Ausbau der Barrierefreiheit am Hauptbahnhof so lange verzögert,“ sagte Horn. „Entsprechend begrüßen wir es, dass nun ein Zeitplan vorliegt und sich die Bahn um Fördermittel bemüht hat, was den städtischen Finanzierungsanteil reduziert,“ so Martin Horn.
Neben diesen dringlichen Themen wurde auch über den Neubau des dritten und vierten Gleises der Rheintalbahn sowie den Ausbau der bestehenden Strecke gesprochen. Die Deutsche Bahn hat kürzlich den ersten Planfeststellungsbeschluss für die Güterumfahrung Freiburg erhalten, was eine erhebliche Entlastung des Stadtgebiets um rund 50.000 Güterzügen pro Jahr bedeutet. Horn zeigte sich zuversichtlich, dass die intensive Beteiligung der Region weiterhin berücksichtigt wird. |