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(c) NABU / Florian Schöne | | | „Alles kann, nichts muss“ | NABU kritisiert zu schwaches Bundeswaldgesetz
Krüger: Ohne zeitgemäße bundeseinheitliche Vorgaben kein ausgewogenes Verhältnis aus Anreizen und Mindeststandards
Berlin, 20.08.2024 – Heute wurde ein überarbeiteter Entwurf des neuen Bundeswaldgesetzes bekannt. Laut NABU zeichnet der aktuelle Entwurf das dringend erforderliche zeitgemäße Zielbild mit einem Fokus auf den Erhalt des Waldes und seiner Ökosystemleistungen. Doch die Regelungsvorschläge für einen besseren Schutz des Waldes des bisherigen Entwurfs wurden stark verwässert. Dazu kommentiert NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger:
“Der dramatisch schlechte Zustand unserer Wälder ist hinlänglich bekannt. Extremwetter, Schädlingsbefall und intensive Eingriffe drängen den Wald dabei immer weiter an die Belastungsgrenze. Umso dringlicher ist es, dieses wichtige Ökosystem nicht noch zusätzlich durch Kahlschläge, starke Befahrung und flächige Aufforstung mit nicht-heimischen Baumarten zu schwächen. Doch statt klare, bundeseinheitliche Regeln für einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren Wäldern zu schaffen, setzt der Entwurf vor allem auf das Prinzip “alles kann, nichts muss”. Notwendigen Maßnahmen werden damit in die Freiwilligkeit und Förderung geschoben. Bisher haben die Millionen von Steuermitteln an Grundbesitzende und Forstwirtschaft seit Jahren allerdings kaum dazu beigetragen, den Wald gegen die Klima- und Naturkrise zu wappnen. Deshalb gilt: Nur ein ausgewogenes Verhältnis aus klaren gesetzlichen Leitplanken und finanziellen Anreizen garantiert einen gesunden, vielfältigen Wald, mit dem wird der Klimakrise begegnen können.”
Hintergrund
Gesunde Wälder schützen die Gesellschaft. Sie sorgen für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt, saubere und kühle Luft, für Erosionsschutz sowie Biodiversität- und Klimaschutz und sind als Wirtschafts- und Erholungsraum unverzichtbar. Das aktuelle Bundeswaldgesetz adressiert jedoch weder die Biodiversitäts- noch die Klimakrise und schafft bisher keinen verlässlichen Rahmen, um diesen großen Herausforderungen wirksam zu begegnen. Aktuell versuchen einige Lobbyverbände aus Industrie und Forstwirtschaft die dringend nötige Novelle des Bundeswaldgesetzes zu verhindern. Dieses Vorgehen ist laut NABU unverantwortlich. Die Gesetzesnovelle eröffnet die große Chance, das Fundament für einen neuen Gesellschaftsvertrag zu legen, der dem Erhalt des Waldes als wichtige natürliche Lebensgrundlage dient und langfristig auch neue Einkommensquellen sowie einen attraktiven Erholungsraum sichert.
Weitere Informationen zum Bundeswaldgesetz: Das Bundeswaldgesetz ins 21. Jahrhundert heben | Mehr | | Eintrag vom: 22.08.2024 | |
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