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(c) mitwelt.org | | | Kleine-Atomkraftwerke? Teure Pleiten, Pech und Pannen | In vielen Medien wurde und wird geradezu euphorisch über die zukünftigen, „kleinen, kostengünstigen, grünen“ Mini-Atomkraftwerke berichtet. Mit dem gezielt aufgebauten Mythos vom atommüllfressenden kleinen Atomkraftwerk wird von Lobbyisten weltweit die umweltfreundliche Energiewende bekämpft. Während wir ständig in irgendeiner Zeitung lesen, dass den Klein-Atomkraftwerken die Zukunft gehört, sieht die ökonomische Realität ein wenig anders aus.
Auch der französische Atomkonzern EDF stoppte jetzt die Entwicklung eigener kleiner Atomkraftwerke wegen nicht marktfähiger Kosten und wegen technischen Schwierigkeiten. Eigentlich wollte die EDF-Tochter Nuward ein eigenes, neues Mini-Reaktorkonzept entwickeln und hatte für diese Forschung auch schon viele Millionen Euro investiert. Frankreich dufte die Entwicklung von Mini-AKW Nuward mit 300 Millionen Euro fördern. Doch potenziellen Kunden wie Vattenfall (Schweden), ČEZ (Tschechische Republik) und Fortum (Finnland) waren von der AKW-Neuentwicklung, ihrem hohen Preis und der Technik nicht zu überzeugen. Stromgestehungskosten im Bereich von 70 bis 100 Euro pro Megawattstunde waren mit der neuen Risiko-Technik einfach nicht zu erzielen.
Auch in Idaho/USA sollten Small Modular Reactors entstehen. Dieses Projekt scheiterte im Jahr 2023 ebenfalls an den Kosten. Strom aus neuen, kleinen AKW ist auf funktionierenden Märkten nicht konkurrenzfähig.
"Solarstrom (PV) ist inzwischen weltweit fast überall am günstigsten: In der Wüste von Saudi-Arabien wird er für nur einen US-Cent pro Kilowattstunde (kWh) erzeugt, in Portugal für 1,4 US-Cent pro kWh. Laut US-Investmentbank Lazard sanken die solaren Erzeugungskosten zwischen 2009 und 2020 um 90 Prozent." Das ist ein Bruchteil der Kosten des Stroms aus den gefährlichen, teuren, neuen Mini-AKW und Strom aus Wind und Sonne wird immer billiger.
Dazu kommen noch die ungeheuren Risiken neuer, kleiner Atomkraftwerke. Der Export und weltweite Bau von Kleinstreaktoren würde dazu führen, dass immer mehr Länder, Diktaturen und Autokraten in den Besitz von Atomkraftwaffen gelangen und wäre ein globales Selbstmordprogramm. Es wäre wünschenswert, dass unsere Qualitätsmedien endlich auch über die teuren Pleiten, Pech und Pannen und über die Risiken der hochgepriesenen Thorium-Reaktoren und Mini-AKW berichten würden.
Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein | Mehr | | Eintrag vom: 26.07.2024 | |
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