Mal ist er da, mal ist er weg: Der Eichener See bei Schopfheim im südlichen Schwarzwald macht sich rar und damit umso interessanter. Er erscheint völlig unvorhergesehen und immer nur temporär, wenn sich das Grundwasser im unterirdischen Höhlensystem der Doline staut und nach oben drückt. Der temporäre See kann dann bis zu drei Metern Tiefe erreichen und rund 2,5 Hektar Land unter Wasser setzen. Dass das geheimnisvolle Gewässer Stoff für allerlei Geschichten bietet, ist nicht verwunderlich, denn es forderte schon einige Todesopfer und beherbergt ein rares „lebendes Fossil“. Der milchig-weiße „Tanymastix lacunae“ oder „Feenkrebs“ gilt als Überlebenskünstler: Er legt seinen Nachwuchs in Eier, die bis zu drei Trockenperioden und den Verdauungstrakt der Fressfeinde überdauern können. Mit der Ausscheidung gelangen die Tiere in neue Lebensräume, bis der Eichener See sich wieder blicken lässt. |