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Donnerstag, 21. November 2024
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Photovoltaik- und Windkraftoffensive
Zehnmal mehr Windkraft und fünfmal mehr Solarenergie bis 2030
Masterplan Solar für 2024 geplant

OB Martin Horn: „In den nächsten Jahren müssen wir mit konkreten Projekten möglichst schnell sehr viel mehr grüne Energie produzieren.“

BMin Christine Buchheit: „Nur mit einem starken Ausbau von Windkraft und Solarenergie können wir die städtischen Klimaziele erreichen.“

Unwetter, Waldbrände, Dürren und Überflutungen: Dieses Jahr hat wieder gezeigt, wie katastrophal die Auswirkungen des Klimawandels sind; 2022 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Damit Freiburg seine Klimaziele erreicht, müssen erneuerbare Energien in den nächsten Jahren stark ausgebaut werden. Nachdem Freiburg mit dem 2021 beschlossenen Masterplan Wärme bundesweit Vorreiterin war, hat die Verwaltung jetzt eine Photovoltaik- und Windkraftoffensive angekündigt. Bis 2030 soll die Windkraftproduktion verzehnfacht und die Solarenergie verfünffacht werden (im Vergleich zu 2020).

Oberbürgermeister Horn betont, wie wichtig der geplante Ausbau ist: „Auch wenn andere Krisen die aktuelle Diskussion beherrschen, ist der Klimawandel immer noch die größte Herausforderung unserer Zeit. Die Auswirkungen betreffen uns schon jetzt alle und Extremwettereignisse werden in Zukunft weiter zunehmen. Das wir uns unserer Verantwortung bewusst sind und die Energiewende ernst meinen, zeigt schon der 2021 beschlossene Masterplan Wärme. Jetzt folgt die Solar- und Windkraftoffensive. Damit ist unser Fahrplan weiterhin klar: In den nächsten Jahren müssen wir – und ganz Deutschland – mit konkreten Projekten möglichst schnell sehr viel mehr grüne Energie produzieren.“

Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit ergänzt: „Windkraft ist die leistungsstärkste und effizienteste erneuerbare Energie. Ähnlich großes, momentan noch ungenutztes, Potential sehen wir für den weiteren Ausbau von Photovoltaik auf Freiburgs Dächern und anderen Flächen. Nur wenn wir vor Ort deutlich mehr Strom aus Windkraft und Solarenergie produzieren, können wir die städtischen Klimaziele erreichen. Mit den beiden Grundsatzbeschlüssen stellen wir eine entscheidende Weiche in Richtung Klimaneutralität.“

Bis 2030 muss Freiburgs Energiebedarf zu zehn Prozent aus vor Ort erzeugter Windkraft und zu 20 Prozent aus Solarenergie gedeckt werden. In Zahlen ausgedrückt: 140 Gigawattstunden (GWh) muss Windkraft und 280 GWh pro Jahr die Solarenergie produzieren – noch ein langer Weg. Stand 2020 produzieren Freiburgs Windkraftanlagen rund 13,4 GWh pro Jahr.

Das soll sich mit der angekündigten Windkraftoffensive möglichst schnell ändern. Die neue Windkraftanlage (WKA) auf der Holzschlägermatte wird nach dem Repowering künftig zehn statt fünf GWh grüne Energie produzieren. Zusammen mit den bereits genehmigten WKAs am Standort Taubenkopf und dem Repowering der Anlage Rosskopf steigt die Produktion künftig auf 74 GWh pro Jahr.

Das neue „Wind-an Land“ des Bundes sieht vor, dass zwei Prozent von Deutschlands Fläche für den Windkraftausbau genutzt werden müssen (für Baden-Württemberg 1,8 Prozent). Mit der Ausweisung dieser Mindestflächen sind in Baden-Württemberg die Regionalverbände beauftragt. Der Gesetzgeber ermöglicht aber zusätzlich die Ausweisung kommunaler Windgebiete, in denen das Verfahren ebenfalls erleichtert wird. Diese Option möchte Freiburg künftig nutzen und geht damit deutlich über das gesetzliche Mindestziel hinaus.

Parallel plant die Verwaltung einen Masterplan Solar, um den Ausbau der Photovoltaik zu beschleunigen. Allein auf Freiburgs Dächern besteht ein Potenzial von 660 GWh Sonnenstrom pro Jahr. Momentan werden erst 57 GWh erzeugt – und damit nicht einmal zehn Prozent des möglichen Potenzials genutzt.

Der Masterplan Solar soll im ersten Halbjahr 2024 erstellt werden und das gesamte bereits genutzte PV-Potenzial in den Blick nehmen, wichtige Akteure sowie Kooperationspartner benennen, aber auch Herausforderungen analysieren. Drauf aufbauend wird ein strategischer Fahrplan und Maßnahmenkatalog entwickelt – nach Vorbild des bereits existierenden MasterplanWärme.
 
Eintrag vom: 15.11.2023  




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