Viele Jungstörche strecken ihre Köpfe aus den Nestern
„Auf dem letzten Hause in einem kleinen Dorfe stand ein Storchnest. Die Storchmutter saß im Neste bei ihren vier kleinen Jungen, welche den Kopf mit dem kleinen schwarzen Schnabel, denn der war noch nicht roth geworden, hervorsteckten.“ – So ähnlich wie in Hans Christian Andersens Märchen, klappert es derzeit auf dem Mundenhof. Dort gibt es aktuell 29 Storchennester mit 23 erfolgreichen Brutpaaren und 63 Jungstörchen. Das sind 2,7 Jungstörche pro Nest.
Die Störche, die Ende Februar aus ihrer Winterpause zurückgekehrt sind, fühlen sich offensichtlich sehr wohl auf dem Mundenhof. Die bereits vorhandenen Nester sind bis auf eines komplett belegt. Ein Storchenpaar, das sein eigenes Heim gebaut hat, brauchte so lange, dass ihr Storchenküken nun als Nesthäkchen auf dem Hof gilt. Storchenoma Lisa hingegen ist bereits 32 Jahre alt und lebt mit ihrem jüngeren Partner auf einem Holzmast bei der Pferdeweide. Seit einigen Jahren hat sie keine eigenen Nachkommen mehr. Dafür haben die meisten der anderen Paare, die seit Jahren auf dem Hof brüten, in der Regel drei Jungvögel.
Die Jungvögel schlüpfen im Mai und fliegen Mitte August mit ihren Eltern Richtung Afrika oder Südspanien. Momentan bauen sie mit Flügelschlägen Muskeln auf und in wenigen Tagen bis Wochen sind ihre ersten Senkrechtflugversuche zu sehen. Wenn die über 60 Jungvögel dann abwechselnd meterweise in die Luft steigen, kann auf dem Mundenhof ein großes Schauspiel gesehen werden.
Der Mundenhof ist mit 29 Nestern der erfolgreichste Storchenplatz in der Region. Riegel hat 22 Nester, in Reute liegen 20 Nester. Im Stadtkreis Freiburg gibt es insgesamt 41 Nester; neben den 29 vom Mundenhof sind 12 weitere im gesamten Stadtgebiet zu finden. |