Im Bereich Betzenhausen, Dietenbach und Lehen soll ein Besucherlenkungskonzept das Freizeitverhalten gezielt steuern
Da sich der neue Stadtteil Dietenbach in unmittelbarer Nachbarschaft zu den europarechtlich geschützten Natura 2000-Flächen im Rieselfeld und Frohnholz befindet, sollen die schützenswerten Flächen so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Die Stadtverwaltung möchte deshalb mit Hilfe eines Besucherlenkungskonzeptes das Freizeitverhalten gezielt steuern.
Durch die Aufwertung von Naherholungsflächen im Bereich der Dreisam sollen die nördlich und südwestlich des neuen Stadtteils Dietenbach liegenden Natura 2000-Gebiete, einschließlich des Naturschutzgebietes „Freiburger Rieselfeld“, von einer zu starken Beanspruchung von Besucherinnen und Besuchern geschützt werden. Das entspricht auch dem bewährten Vorgehen beim Stadtteil Rieselfeld, wo zum ökologischen Ausgleich das Naturschutzgebiet mit einem Besucherlenkungskonzept geplant und realisiert wurde.
Um den Freiraum rund um die Dreisam attraktiver zu gestalten, sind Revitalisierungsmaßnahmen im Gewässerbett sowie den benachbarten Flächen zwischen Betzenhausen und der Gemarkungsgrenze Umkirch geplant. Somit wird auf diesen Flächen auch die städtebauliche und freiraumplanerische Vision des Perspektivplans, die Stadt wieder näher an den Fluss zu holen, umgesetzt. Von den geplanten Maßnahmen profitieren neben dem neuen Stadtteil Dietenbach auch das Baugebiet „Im Zinklern“ sowie die Stadtteile Lehen, Betzenhausen und Weingarten. Insbesondere Jugendliche erhalten so einen lärmunempfindlichen Freiraum. „Von der Revitalisierung der Dreisam profitieren in Zukunft nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner des neuen Stadtteils, sondern die gesamte Stadt. Der Bereich an der Dreisam wird nicht nur schöner, sondern bietet auch einen ökologischen Mehrwert“, betont Baubürgermeister Martin Haag.
Da die Dreisam ein Gewässer erster Ordnung ist und der Ausbau-und Unterhaltslast des Landes Baden-Württemberg unterliegt, werden gewässerbauliche Maßnahmen auf Grundlage der Landesstudie Gewässerökologie, die im Herbst vorliegen soll, entwickelt.
In der Regie der Stadt können auf den städtischen Grünflächen und den für die Anbindung des Radweges an den FR 1 noch zu erwerbenden Kleingartenflächen attraktive Freiräume am Gewässer entstehen.
Alle geplanten Maßnahmen zur Lenkung des Freizeitverhaltens sowie die Aufwertung des Dreisam-Umfeldes sollten bis spätestens zur Besiedlung des dritten Bauabschnitts in rund zehn Jahren durchgeführt werden. Für die Entwicklungsmaßnahme Dietenbach können dabei zusätzlich Ökopunkte entstehen, die vor allem für die späteren Bauabschnitte des neuen Stadtteils nutzbar sind. Die Planungs- und Baukosten belaufen sich auf ca. 8 Millionen Euro. Dieser Betrag ist in der Kosten- und Finanzierungsrechnung eingestellt und wird den städtischen Haushalt somit nicht belasten. |