oekoplus - Freiburg
Freitag, 19. April 2024
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr


 
Der einzigartige Charme des Mundenhofs
Repräsentative Befragung gibt Einblick in den Stellenwert des Hofes

Meinungsbild der 511 befragten Personen ist positiv

Über Aussagen wie „Wir bewundern den Tierpark hier, weil die Tiere so viel Platz haben“ oder „Ich find’s einfach so perfekt hier, es ist so liebevoll alles“, kann sich der Mundenhof freuen. Diese positiven Statements stammen von Besucherinnen und Besuchern des Hofes, denn was wäre dieser ohne sie? Nicht auszudenken, denn sie waren schon immer ein wichtiger Bestandteil. Deshalb wurde unter den Mundenhofgängerinnen und -gängern eine repräsentative Studie durchgeführt. Diese liefert Informationen zur Sozialstruktur der Besuchenden, zu Weiterentwicklungen, zu Anregungen und Ideen, aber auch zu Veränderungen der vergangenen Jahre, denn die letzte Befragung liegt bereits 15 Jahre zurück.

Im Rahmen der Umfrage wurden zwischen April 2022 und Januar dieses Jahres 511 Personen auf dem Gelände des Mundenhofs befragt. Ziel der Umfrage: generalisierte Aussagen über die Besucherschaft und den Stellenwert des Mundenhofs zu erhalten.

Wer geht eigentlich auf den Mundenhof? Um es kurz zu machen: sehr viele. Hauptsächlich Kindern scheint es der Mundenhof angetan zu haben, denn bei den 511 befragten Personen konnten insgesamt 615 Kinder angetroffen werden – kein Wunder, bei allem, was das Gelände zu bieten hat.

Besonders kleine Kinder von null bis drei Jahren (43 Prozent der U18-Jährigen) bestaunen Esel, Schaf und Co. Ihre Eltern haben sie natürlich mit im Schlepptau, das erklärt, warum viele Besucherinnen und Besucher zwischen 30 und 40 Jahre alt sind (36 Prozent). Auffallend ist, dass in dieser Altersspanne Frauen deutlich häufiger anzutreffen sind (67 Prozent) als Männer (29 Prozent). Auch wenn diese zwei Altersspannen besonders häufig vertreten sind, ist der Mundenhof ein generationenübergreifender Begegnungsort. Hier treffen sich von klein bis groß Menschen jeden Alters.

Aber wo kommen die Besuchenden her? Nicht nur die zahlreichen Tiere kommen aus allen Ecken der Welt. Auch die Besuchenden haben diverse Nationalitäten, sprechen unterschiedliche Sprachen und kommen aus verschiedenen Herkunftsländern. Der größte Teil der Befragten (84 Prozent) kommt aus Deutschland. Spitzenreiter unter den europäischen Nachbarn ist das nahe gelegene Frankreich (5 Prozent). Eindrücklich ist besonders, dass bei der Frage nach der Nationalität 40 verschiedene Antworten gegeben wurden. Der Mundenhof und seine Besucherschaft können somit als multikulturell angesehen werden.

Die Menschen, die aus Deutschland anreisen, kommen überwiegend aus Baden-Württemberg (83 Prozent). Aus Freiburg kommen 185 der befragten Personen, was 37 Prozent entspricht. Wie zu erwarten, ist der nahegelegene Stadtteil Rieselfeld unter den Freiburgern am stärksten vertreten (20 Prozent). Ein Wert, der sicherlich auch mit der Planung des neuen Stadtteils Dietenbach von großer Bedeutung sein dürfte. Die allermeisten Gäste sind nicht zum ersten Mal auf dem Mundenhof, viele kommen zum wiederholten Mal (84 Prozent). Ganze 46 Prozent der Besucherinnen und Besucher aus dem Rieselfeld gehen sogar mehr als sechs Mal pro Jahr auf den Mundenhof. Zwei Freundinnen gaben an, 15 bis 20 Mal pro Jahr zu kommen, ein Mann schätzt seine Besuche auf 60 bis 80 pro Jahr und eine junge Frau sucht sogar zwei Mal pro Woche ihre Ruhe auf dem Mundenhof.

In der Regel wird dem Besuch auf dem Mundenhof viel Zeit eingeräumt, meistens sogar über drei Stunden (36 Prozent). Die Gründe für einen Besuch sind vielfältig: Tiere, Zeit mit der Familie, das Wetter, Entspannung, Gewohnheit und vieles mehr. Hauptaktivität auf dem Mundenhof ist das Tiere Anschauen, aber auch Spazierengehen und Essen stehen hoch im Kurs. Viele der Besucherinnen und Besucher nutzen das Gelände des Mundenhofs aber auch ganz bewusst, um Ruhe zu genießen. Besonders wichtig dabei: Das Gelände ist Tag und Nacht begehbar und das kostenlos. Das Parkgebührenkonzept findet viel Lob, ist es doch ein gelungener Kompromiss aus Eintritt und Kostenlosigkeit. Der Mundenhof ermöglicht somit allen die soziale Teilhabe.

Die Umfrage auf dem Mundenhof diente jedoch nicht nur der reinen Analyse. Die Befragten konnten auch verschiedene Optionen bewerten und eigene Weiterentwicklungs- und Verbesserungsvorschläge anbringen. Vor allem wetterunabhängige Angebote stehen dabei hoch im Kurs, 46 Prozent waren überzeugt von dieser Weiterentwicklungsidee. Weniger Tiere zugunsten zusätzlicher Flächen finden 90 Prozent soll es nicht geben. Die gute Nachricht ist: So großen Handlungsbedarf, dass eine Mehrheit der Besuchenden darauf aufmerksam machen würde, gibt es offensichtlich nicht. Dennoch hält jede vierte Person die Infrastruktur auf dem Mundenhof für akut verbesserungswürdig. Die Besucherinnen und Besucher wünschen sich unter anderem mehr Toiletten, mehr Trinkbrunnen und mehr Mülleimer. Auch die ÖPNV-Verbindung zum Mundenhof wird beanstandet.

Abgesehen von der Infrastruktur waren die Tiere und ihre Gehege das Thema, über welches sich die Befragten die meisten Gedanken gemacht haben. Viele von ihnen würden gerne mit den Tieren in Kontakt treten, sei es beim Streicheln, Füttern oder anderen tierbezogenen Angeboten. Die Befragten sollten ihren Besuch zudem auf einer Skala von Eins (sehr schlecht) bis Zehn (sehr gut) bewerten. Das durchschnittliche Ergebnis von 8,97 spiegelt dabei deutlich die Beliebtheit des Tierparks wider. Die Besuchszahlen der letzten Jahre zeichnen ein ähnliches Bild, denn sie steigen stetig. So kamen im letzten Jahr knapp eine halbe Millionen Besucherinnen und Besucher auf den Mundenhof.

Abschließend durften die Befragten ihre Wunschtiere für den Hof nennen. Absolute Spitzenreiter sind die Erdmännchen (43 Prozent), die bald wieder in ihr neues Gehege einziehen dürfen. Der Wunsch der Besucherschaft wird somit berücksichtigt und die Umsetzung ist derzeit in Vorbereitung. Zusammengefasst ist der Grundtenor der Umfrage jedoch auf einen Satz zu bringen: „Des isch so schön – mehr kann man gar nicht erwarten“.
 
Eintrag vom: 10.05.2023  




zurück
Oekostation_Haus_3026_2a.JPG

Copyright 2010 - 2024 B. Jäger