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Klima- und Naturschutzpreise werden vergeben
Auszeichnungen und Anerkennungen für engagierte Akteurinnen und Akteure im Bereich Umweltschutz

16.000 Euro Preisgeld werden vergeben

Die Gewinner der Klima- und Naturschutzpreise 2023 stehen fest. Mit den Auszeichnungen ehrt und fördert die Stadtverwaltung Projekte und Ideen, die sich in den Bereichen Klima- und Naturschutz durch außergewöhnliches Engagement und innovative Ansätze auszeichnen.

Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit freut sich über das große Interesse aus der Stadtgesellschaft an den Umweltpreisen: „In den Kommunen werden abstrakte Klima- und Nachhaltigkeitsziele in konkrete Maßnahmen übersetzt. Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger spielt dabei eine zentrale Rolle. Ohne die Bereitschaft der Menschen vor Ort, sich für den Klima- und Naturschutz zu engagieren, können wir unsere Umweltschutzziele nicht erreichen.“

Der Klimaschutzpreis „Climate First“ ist in mehrere Kategorien untergliedert, erste Plätze gehen hier an die Gerhart-HauptmannSchule und die Firma Roc-Ket CARGO Bikes. Ein Sonderpreis im Bereich Industrie und Gewerbe wird verliehen an die Alexander Bürkle GmbH. Der erste Platz beim Naturschutzpreis geht an die Professur Forstentomologie und Waldschutz der Universität Freiburg.

1989 hat die Stadt Freiburg ihren Umweltpreis erstmalig verliehen. Heute ist der Preis in Klima- und Naturschutz unterteilt und wird im zweijährigen Turnus ausgeschrieben. Der Klimaschutzpreis finanziert sich dabei vollständig aus den Einspeiseerlösen der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Bürgerhauses am Seepark und liegt bei 11.000 Euro. Die 5000 Euro für den Naturschutzpreis kommen aus dem städtischen Haushalt. Über die Vergabe der Umweltpreise entscheidet eine Jury, der die FWTM, das Umweltschutzamt, verschiedene Umweltschutzorganisationen sowie Stadträtinnen und Stadträte angehören.

Die prämierten Wettbewerbsbeiträge im Detail:

1) Der Klimaschutzpreis

Das Preisgeld beim Klimaschutzpreis „Climate First“ wird aufgeteilt. Die eine Hälfte geht an Kinder und Jugendliche oder an Projekte, die sich an sie richten. Die andere Hälfte ist für alle anderen Projekte gedacht. Damit hat eine kleine Schülergruppe dieselben Preischancen wie etwa die Wettbewerbsidee einer Forschungseinrichtung.

Bei den Klimaschutzprojekten von und für Kinder gewinnt die Gerhart-Hauptmann-Schule mit ihrem Projekt „Umweltschnitzeljagd“ den ersten Preis. Das Preisgeld beläuft sich auf 2000 Euro. Im Projekt hat die Schule gemeinsam mit der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF) Schülerinnen und Schülern auf spielerische Art und Weise Umweltschutz und Müllvermeidung vermittelt.

Der zweite Preis geht an zwei Projekte, das Preisgeld beläuft sich auf jeweils 1250 Euro. Diesen erhält zum einen das Bertold-Gymnasium für das Projekt „Klimafreundliche Schule“. Dabei wird den Schülerinnen und Schülern gezeigt, wie sie ihren Alltag in der Schule oder Zuhause klimafreundlicher gestalten können. Ebenfalls auf dem zweiten Platz ist der Ernährungsrat mit dem Projekt „Ernährungsbildung an Schulen“. Hier wird jungen Menschen unter anderem vermittelt, wie Lebensmittel produziert werden und welche Handlungsmöglichkeiten sie im Zusammenhang mit Ernährung haben.

Auf dem dritten Platz befindet sich ebenfalls der Ernährungsrat. 1000 Euro gehen an die Aktion „Ernährungsbildung gemeinsam mit Eltern“. Ziel des Konzeptes ist die Vermittlung von gesunder und nachhaltiger Ernährung für die ganze Familie.

Die Klimaschutzpreise anderer Projekte werden auf dem ersten Platz angeführt von der Roc-Ket CARGO Bikes für ihre „emissionsfreien Lieferungen im Stadtgebiet“. Das Preisgeld beläuft sich auf 2000 Euro. Durch die klimafreundliche Anlieferung und Abholung von Last(en) werden täglich rund 3,5 Tonnen Ware emissionsfrei im Raum Freiburg transportiert. Die eigens dafür produzierten Lastenfahrräder sparen so täglich etwa sieben Tonnen CO2 ein.

Der zweite Preis geht auch hier an zwei Projekte und beinhaltet ein Preisgeld in Höhe von je 1250 Euro. Zum einen erhält der Förderverein Energie- und Solaragentur Regio Freiburg (fesa e.V.) in Zusammenarbeit mit den Vereinen Balkon.solar und Solare Zukunft diesen Preis. Im Projekt „Balkonmodule“ wird Freiburgerinnen und Freiburger das nötige Knowhow mitgegeben, um sich selbstständig eine Steckersolar-Anlage aus gebrauchten PV-Altmodulen zu bauen und diese auf dem eigenen Balkon zu installieren.
Winzer Edgar Gimbel, ebenfalls auf dem zweitens Platz, wird in seinem Projekt „Vino PV“ PV-Anlagen über einer Weinanbaufläche errichten. Mit Blick auf die knappen Flächen im Bereich der Stadt Freiburg hat die Anlage sehr hohen Innovationscharakter und eine große Vorbildfunktion beim Ausbau erneuerbarer Energien, so die Begründung der Jury.

Ein Sonderpreis für Klimaschutz in Industrie und Gewerbe geht an die Alexander Bürkle GmbH für ihre „innovative Versandverpackung im Großhandel“. Das Unternehmen verwendet statt herkömmlicher Verpackungen wo möglich Mehrwegnetze, wie man sie aus dem Einzelhandel kennt. Dieses System ist im Großhandel bis dato einzigartig.

Eine Anerkennung verbunden mit einem Preisgeld von 500 Euro erhält die Allianz für werteorientierte Demokratie (AllWeDo) für das Projekt „Regionaler Klimabürger_innenrat. Bei diesem Projekt haben 16 Kommunen der Region die Initiative eines regionalen Rats ins Leben gerufen. Dieser wurde von AllWeDo organisiert und begleitet. Engagierte Bürgerinnen und Bürger erarbeiten in dieser Kampagne Handlungsempfehlungen für die Kommunen im Bereich Klimaschutz.

Das Haus des Engagements erhält für das Projekt „leihen statt kaufen“ ebenfalls eine Anerkennung in Höhe von 500 Euro. Der Trägerverein Treffpunkt Freiburg baut eine „Bibliothek der Dinge“ auf, über die gegen ein geringes Entgelt Gegenstände – von der Bohrmaschine bis zum Kinderspielzeug - ausgeliehen werden können. Ziel ist es, unnötige Käufe und Konsum zu vermeiden und so Ressourcen und die Umwelt zu schonen.

2) Der Naturschutzpreis

Mit dem Naturschutzpreis der Stadt wird außergewöhnliches Engagement imBereich Arten- und Naturschutz ausgezeichnet. Hier werden Vereine, Verbände, Schulen, Unternehmen oder einzelne Personen angesprochen. Der Preis ist mit insgesamt 5000 Euro dotiert.

Der erste Preis geht an die Universität Freiburg, Professur für Forstentomologie und Waldschutz mit dem Projekt „Lernort Exploratorium Wittental“, verbunden mit 2.000 Euro Preisgeld. Mit dem Lernort wurde ein 1,6 Hektar großes Grundstück, das ursprünglich einen parkähnlichen Charakter hatte, von Studierenden in verschiedene Biotope umgestaltet. In kürzester Zeit konnten auf dem Gelände positive Effekte für die Natur beobachtet werden. Ein Anstieg der Artenvielfalt, insbesondere von Kleintieren und Insekten wurde beobachtet und dokumentiert.

Wie beim Klimaschutzpreis wird der zweite Platz des Naturschutzpreises auch an zwei Projekte vergeben. Die Dotierung liegt hier bei jeweils 1.250 Euro.
Zum einen erhält der Ortsverein Günterstal für sein Projekt „Haselmaus“ die Auszeichnung. Hier wurde in Zusammenhang mit dem Bau des Regenrückhaltebeckens im Bohrertal die Initiative entwickelt, sich vor Ort für den Bestand der geschützten Haselmaus einzusetzen. Das zweite Projekt auf dem zweiten Platz stammt vom Verein „zusammen leben“. Das Projekt „Gemeinsam Gärtnern“ gibt es seit 2016, es ist ein integrativer und interkultureller Begegnungsraum in Form eines Gemeinschaftsgartens. Gemeinsam wird kultur- und generationenübergreifend Land unter ökologischen und klimaangepassten Gesichtspunkten bewirtschaftet.

Eine Anerkennung von 500 Euro erhält die Schulkindbetreuung an der Reinhold-Schneider-Schule für ihr Projekt „Wertvolles Wasser“. Die Aktion soll aus dem Trockenbach, der sich auf dem Gelände des Schulgartens befindet, ein Kleinbiotop entwickeln. Schülerinnen und Schüler können dieses dann als Lernfläche zum Sammeln von Naturerfahrungen nutzen.
 
Eintrag vom: 11.02.2023  




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