Baum des Jahres 2010 ist die Vogelkirsche. Das beschloss das eigens zu diesem Zweck eingerichtete Kuratorium. Anzutreffen ist die „Mutter aller Süßkirschen“ überall in den Karlsruher Wäldern. Im April verzaubert sie mit ihrer schneeweißen Blütenpracht - bis zu einer Million bringt eine einzelne, freistehende Baumkrone hervor. „Aus ästhetischen und ökologischen Gründen pflanzen wir vor allem bei der Gestaltung der Wald- und Wegränder sehr gerne die Vogelkirsche“, so Forstchef Ulrich Kienzler.
Aus der Rosenfamilie stammend, bringt der bis zu 30 Meter hohe Baum im Juli schwarzrote Früchte hervor. Im Herbst setzt er mit seinem von leuchtend orange bis feuerrot gefärbtem Laub schönste Farbtupfer in die Landschaft. Ein weiteres Kennzeichen ist die auffällige Ringelborke. Die Vogelkirsche wächst stets einzeln - vor allem an Waldrändern, Südhängen und in Auenwäldern des Flach- und Hügellandes. Sie kann bis zu 150 Jahre alt werden, fault allerdings früh, so dass sie im Alter zwischen 60 und 90 Jahren gefällt wird, um das wertvolle, feste Holz zu erhalten.
Feingemasert, in warmen rötlich-braunen Farbtönen, wird es im Möbel- oder Innenausbau, als Furnier- und Parkettholz sowie für Musikinstrumente wie Flöten verwendet. Astreines Holz kostet bis zu 5000 Euro pro Festmeter. Dabei braucht die Vogelkirsche wenige Nährstoffe und kaum Feuchtigkeit, so dass sie den Klimawandel gut überstehen wird. Viele Tiere lieben das schmackhafte Fruchtfleisch ihrer Früchte. Vögel, Mäuse, Eichhörnchen, Wildschweine und viele andere sorgen so dafür, ihre Samen weit zu verbreiten.
Weitere Infos gibt es im Internet unter www.baum-des-jahres.de. |