Umweltschutzamt warnt vor Einsatz von Heizlüftern
Wie komme ich energiesparend gut durch den Winter? Vielen stellt sich diese Frage zurzeit. Manche halten Heizlüfter für eine Alternative zur Nutzung der gas- oder ölbefeuerten Heizung. Die Idee scheint verführerisch: die Gasheizung runterdrehen und nur dort heizen, wo ich es brauche. Mit einem Heizlüfter, den es für kleines Geld im Baumarkt oder Elektrohandel gibt. Ein Heizlüfter saugt kalte Luft an, diese wird durch erhitzte Drähte geführt und dabei erwärmt, wie die Scheibe Brot im Toaster. Ein Ventilator im Gehäuse verteilt dann die warme Luft im Raum. Diese Wärme ist schnell da, es braucht keine Heizungsrohre und keine weitere Installation.
Heizlüfter haben aber einen großen Haken: Sie brauchen Strom – und zwar ziemlich viel davon. Ein durchschnittlicher Heizlüfter kann bei täglich fünfstündiger Nutzung mit Stromkosten von 80 Euro und mehr pro Monat zu Buche schlagen. Energieunternehmen fürchten sogar, dass bei gleichzeitiger Nutzung vieler solcher Geräte die Stromnetze überlasten werden könnten.
Von Januar bis Juni 2022 wurden laut Marktforschungsunternehmen GfK 600.000 Heizlüfter in Deutschland verkauft. Die örtliche Filiale der Baumarktkette Bauhaus spricht von einer „atypischen Nachfrage nach alternativen Wärmequellen“ bereits im Sommer. Laut Unternehmen sei der Wunsch nach mehr Autarkie und nach Interimslösungen in ungewissen Zeiten zu erkennen.
„Eine enorme Nachfrage nach Heizlüftern in diesem Sommer“ bestätigt auch Florian Albrecht, Geschäftsführer des Fachgeschäfts Elektro Bareiss. Er vermutet, dass die Sorge bestanden habe, im Winter ohne Heizung dazustehen. Seit dem warmen Spätsommer habe die Nachfrage aber stark nachgelassen. Albrecht empfahl seinen Kunden, einen Heizlüfter höchstens zu nutzen, um im Bad kurz mal Wärme entstehen zu lassen: „Machen Sie das bloß nicht auf Dauer, sie werden arm dabei!“
Auch das städtische Umweltschutzamt warnt Verbraucherinnen und Verbraucher mit klaren Worten: Mit Heizlüftern spart man erstens kein Geld und zweitens keine Energie. Stattdessen verweist das Amt auf www.freiburg.de/energiesparen - hier sind zahlreiche Spartipps und Informationen zu Fördermöglichkeiten gebündelt zu finden.
Tipps und Hinweise, um Heizkosten zu sparen und trotzdem nicht zu frieren:
1) zu Hause Pulli tragen statt T-Shirt
2) immer willkommen: eine Kuscheldecke auf dem Sofa
3) zu Weihnachten warme Socken schenken lassen
4) Zwischentüren immer schließen
5) wenn es zieht: Fensterrahmen isolieren
6) zusammengerollte Decke vor den Türschlitz legen
7) dran denken: ein Grad weniger Raumwärme spart 6% Energie.
8) alte Heizkörper entlüften oder neue Heizkörperthermostate einbauen
9) Gäste einladen – denn Körperwärme strahlt ab! |