oekoplus - Freiburg
Freitag, 29. März 2024
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr


 
Stresstest: NABU fordert klaren Fokus auf Ausbau Erneuerbarer Energien
Krüger: Atomenergie ist mit massiven Risiken verbunden

Berlin, 5.9.22 – Am frühen Montagabend präsentierten das BMWK und die Übertragungsnetzbetreiber die Ergebnisse des sogenannten Stresstest. Damit wurde nochmals geprüft, ob auf die drei verbliebenen Atomkraftwerke auch in der aktuellen Energiekriese verzichtet werden kann. Diese sollen nach bisherigen Planungen zum Jahresende stillgelegt werden. Der Stresstest wird die Grundlage für die Entscheidung der Ampelkoalition, ob, wie nach dem Atomkraft-GAU in Fukushima vereinbart, der Atomausstieg in Deutschland Ende 2022 vollendet wird.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger kritisiert: “Atomkraft ist mit massiven Risiken verbunden. Deutschland hat sich nach langen gesellschaftlichen Diskussionen für den Ausstieg entschieden. Daran darf nicht gerüttelt werden. Die jahrelang ausgebliebenen Sicherheitsüberprüfungen in den deutschen Atomkraftwerken sprechen nicht für einen sicheren Betrieb – auch nicht als Reserve. Der Blick nach Frankreich zeigt, dass die dortigen Atomkraftwerke aufgrund besorgniserregender Korrosion derzeit abgeschaltet sind. Auch die sehr bedrohliche Kulisse rund um das Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine führt uns vor Augen, dass diese Technologie kein sicheres Zukunftsversprechen beinhaltet. Und da haben wir vom ungelösten Problem mit dem Strahlenmüll noch nicht mal gesprochen. Wir haben zudem erst in jüngster Zeit intensiv Erfahrungen gemacht, wie unzuverlässig Atomkraft ist. Sie ist auf reichlich Kühlwasser aus unseren Flüssen angewiesen. Diese führen in der aktuellen Dürre wenig und zu warmes Wasser.”

Krüger fordert: “Was wir jetzt brauchen, ist eine Paketlösung für den Ausbau Erneuerbarer Energien und für Energieeinsparungen, kombiniert mit cleveren Lastabwurflösungen. Als krisenfeste Energieträger sind Windkraft und Solar zur Lastsicherung von flexibel einsetzbaren Speichern und Kraftwerken zu flankieren, die zur Energiewende passen. Bundeskanzler Olaf Scholz ist jetzt mit größter Dringlichkeit aufgefordert, die Versäumnisse der Vorgängerregierungen bei der Energiewende aufzuholen. Schnelle Ergebnisse liefern beispielsweise die sofortige Streichung der 10h-Regelung in Bayern sowie der pauschalen Abstandswerte in anderen Bundesländern und der notwendige Leitungsausbau in den Süden der Bundesrepublik.”
 
Eintrag vom: 06.09.2022  




zurück
Oekostation_Haus_3026_2a.JPG

Copyright 2010 - 2024 B. Jäger