Die Freiheit ruft: Am Dienstag wurden zwei der Wildkätzchen, die vergangenen Juli im Opfinger Wald gefunden wurden, in ihr Auswilderungsgehege umgesiedelt. Nach der behüteten Zeit in der Aufzuchtstation trainieren sie hier weiter ihre Selbständigkeit und werden bald ganz in die Freiheit entlassen.
Nachdem die Wildtierstation „Tierart“ in Rheinland-Pfalz die Katzen aufgezogen hat, sind sie nun gesund und kräftig genug, um sich auch in freier Wildbahn zu behaupten. Statt sie zurück in den Breisgau zu transportieren, werden die Wildkatzen direkt vor Ort im Pfälzer Wald ausgewildert. Der Rücktransport hätte enormen Stress für die Tiere bedeutet. Auch ist der Pfälzer Wald dünner besiedelt und weniger von Verkehrsachsen durchschnitten als die Mooswälder, so dass die Gefährdung durch den Straßenverkehr dort deutlich geringer ist. Genetisch betrachtet gehören die Wildkatzen aus Südwestdeutschland und die Pfälzer Wildkatzen der gleichen Population an. Eine der drei Katzen, die letzten Sommer aufgefunden wurden, ist leider kurze Zeit später an einer Infektionskrankheit gestorben. „Wir freuen uns mit allen Beteiligten, dass zwei der Kätzchen sich so prächtig entwickelt haben und wünschen ihnen alles Gute auf ihrem weiteren Weg“, so Forstamtsleiterin Nicole Schmalfuß.
Jetzt im Frühling werden im Stadtgebiet Wildtierjunge jeglicher Art geboren, auch die Setzzeit der Wildkatze beginnt im April. Das Forstamt bittet eindringlich, aufgefundene Jungtiere nicht zu streicheln, aufzuheben oder aus der Natur zu entnehmen, sondern sie möglichst ungestört vor Ort zu belassen. Meist kehren die Elterntiere zu ihrem Nachwuchs zurück. Bei getigerten Katzenjungen im Wald kann es sich in unserer Region um streng geschützte Wildkatzenjunge handeln, die nicht zuhause aufgezogen werden können und dürfen.
Wer hilflose oder verlassene Wildtierjunge im Stadtkreis oder getigerte Katzenjunge im Wald auffindet und sich nicht sicher ist, ob gehandelt werden muss, kann sich direkt an die Wildtierbeauftragten des städtischen Forstamtes wenden: Andreas Schäfer, Tel. 0761 / 201-6213 und Myriam Forster, Tel. 0761 / 201-6204. Ebenso kann der jeweils zuständige Revierförster angefragt werden. Das Wildtierinstitut der Forstlichen Versuchsanstalt Freiburg hat außerdem speziell für Fragen rund um Wildkatze, Luchs und Wolf die Notfallnummer 0173 / 604 1117 eingerichtet. |