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Höchste Zeit, den Neubaustadtteil Dietenbach zu stoppen
Erklärung des RegioBündnis pro Landwirtschaft, Natur und ökosoziales Wohnen an die Bevölkerung und Kommunalpolitik in Freiburg und im Breisgau, im Februar 2022:
Viel zu teuer – der sozialökologische Umbau Freiburgs und der Klimaschutz leiden unter Dietenbach

Drei Jahre nach dem Bürgerentscheid vom 24.2.2019 zum Freiburger RiesenNeubaustadtteil Dietenbach sieht es für diesen gar nicht gut aus. Es bestehen weiterhin hohe sachliche, finanzielle und rechtliche Hürden, an denen das Projekt scheitern kann. Zwei Klagen sind anhängig: gegen die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme insgesamt und gegen den Gewässerausbau des gesetzlich geschützten Biotops Dietenbach. Die Stadt schreitet derweil bei gewaltigem Risiko mit sehr teuren Vorbereitungen für das defizitäre Projekt voran.

Seit den ersten Gemeinderats-Beschlüssen in 2012 und seit der städtebaulichen Entwicklungssatzung von 2018 hat die Stadt bei hohem Personaleinsatz und mit zig Mio. € bisher Null Wohnraum geschaffen, ohne Änderungsaussicht bis 2027.

Umso schlimmer: Der Bedarf für den Neubaustadtteil ist abhanden gekommen! Netto rund 3.350 neuen Wohnungen von Anfang 2017 bis Ende 2020 stehen nur 2649 mehr Personen gegenüber. Neubau-Wohnraum war viel zu teuer, schlimm für den Mietspiegel, trotz viel Bauen. Von 2024 - 2035 sieht das statistische Landesamt nur geringen Bevölkerungszuwachs oder gar Rückgang voraus.

Die Klimaschutzziele Freiburgs zu erreichen, würde mit Dietenbach klar verhindert. Es gibt bei weitem nicht genug Handwerk und Baupersonal schon für den Klimaschutz-Umbau der Stadt. Und Dietenbach selber wäre nicht klimaneutral.

Das RegioBündnis lehnt bei den Wäldchen an der Mundenhofer Str. sämtliche Rodungen ab. 40.000 bis 50.000 qm Wald bzw. rund 3.700 Bäume sind dort vom Neubaustadtteil bedroht. Der Vogelschutz verlangt den vollständigen Erhalt der Dietenbach-Wäldchen: Sie können rechtlich als „faktisches Vogelschutzgebiet“ gelten. Die lt. Energiekonzept riesigen Grundwasserabpumpungen fürs Heizen und meterhohe Aufschüttungen des Baugrunds durch belastetes Material gefährden das vorbereitete Trinkwasserschutzgebiet unter Dietenbach.

Die sehr stark gestiegenen Erschließungs- und Baukosten verbieten akut das Weitermachen mit Dietenbach. Die Sparkasse und andere Akteure verdeutlichen weiterhin Unwirtschaftlichkeit. Erschlossener Baugrund würde netto ungeheure rund 1.500 Euro pro qm kosten. Für halbwegs akzeptable Mieten wären Baugrundkosten nahe Null nötig, was auch manche Baugenossenschaft betont. Dietenbach würde den Freiburger Mietspiegel weiter verschlimmern.

Zu Dietenbach sind eine volltransparente Kosten- und Finanzierungsrechnung und die schonungslose Prüfung nötig, ob Dietenbach in der hoch verschuldeten Stadt neben kleinen Neubaustadtteilen wie Stühlinger West überhaupt ginge. Und was alles in Freiburg an sozialökologischen Aufgaben ausfällt wegen Dietenbach. Besser jetzt ein Ende mit Schrecken statt Schrecken ohne Ende!

Ausblick: Neu entscheiden – der Bürgerentscheid bindet nicht mehr Der Bürgerentscheid bindet Stadt und Gemeinderat ab 24. Februar 2022 nicht mehr. Der Gemeinderat ist frei, anders zu entscheiden – fürs Allgemeinwohl.

Das RegioBündnis wiederholt, dass der Neubaustadtteil nicht erforderlich ist, viel zu teuer würde und Landwirtschaft und Natur dort zu erhalten sind. Falls wider Erwarten Mehr-Bedarf an Wohnraum entstehen sollte, gibt es Alternativen ohne Flächenverbrauch. Bauen auf der „grünen Wiese“ ist zu stoppen wie baugesetzlich geboten samt Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen lt. Art. 20a GG.
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Eintrag vom: 24.02.2022  




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