Feuchtwiesen pflegen, Weißtannen schützen, Traubeneichen fördern: Bis 9. Oktober engagieren sich 35 Freiwillige aus ganz Deutschland im Stadtwald für die Artenvielfalt
Bis Samstag, 9. Oktober findet im Stadtwaldrevier Schauinsland erneut das Bergwaldprojekt statt. Mit gezielten Pflegemaßnahmen wollen die Freiwilligen vom Verein Bergwaldprojekt die Lebensbedingungen seltener Tier- und Pflanzenarten im Stadtwald verbessern. Die Arbeiten stehen im Zeichen der 2021 gestarteten neuen UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen.
Das Bergwaldprojekt engagiert sich seit 30 Jahren mit konkreten Arbeiten für bedrohte Tier- und Pflanzenarten in Wald- und Offenlandschaften und hat mit Freiwilligenarbeit deutschlandweit bereits tausende Hektar an Biotopfläche gepflegt und damit Lebensräume für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten erhalten und neu geschaffen.
Am Schauinsland sind die Ehrenamtlichen unter der Anleitung von Naturschutzfachleuten des Bergwaldprojekts und in Zusammenarbeit mit Forstrevierleiter Philipp Schell vom Forstamt Freiburg aktiv. In Handarbeit wird auf Feuchtwiesenbiotopen die aufkommende Fichten-Naturverjüngung entfernt, um Ohrweiden zu fördern. Diese Weide ist nicht nur Pollenlieferant für zahlreiche Wildbienenarten, sondern auch wichtige Futterpflanze für die Raupen von Dutzenden von Schmetterlingsarten. Um die Artenvielfalt im Bergwald zu erhöhen, wird eine Traubeneichen-Pflanzung vorbereitet, es werden Weißtannen gepflanzt und vor Wildverbiss geschützt.
Revierleiter Schell erklärt: „Wald ist nicht nur Rohstofflieferant, Freizeitstätte und Arbeitsplatz, sondern auch und vor allem Lebensraum für viele heimische Tiere und Pflanzen.“ Ziel der aktuellen Arbeiten ist für Schell daher, durch gezielte Pflegeeingriffe
die Lebensbedingungen für seltene Arten zu verbessern und einen möglichst artenreichen und klimastabilen Wald der Zukunft zu schaffen. Mit den aktuellen Vorhaben setzt das Bergwaldprojekt seine vor über 20 Jahren begonnenen Arbeitseinsätze mit Freiwilligen am Schauinsland fort.
Das Bergwaldprojekt e.V. mit Sitz in Würzburg organisiert deutschlandweit Freiwilligen-Wochen mit jährlich mehr als 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in über 140 Projektwochen an mehr als 70 Einsatzorten in Deutschland. Schwerpunkte der Arbeiten sind neben Biotop- und Artenschutz auch Waldumbau und -pflege sowie Moor-Renaturierungen. Der Verein finanziert sich größtenteils aus Spenden. |