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Freiburg ist Pilot-Kommune: 225.000 Euro Förderung vom Land
Neuer Klimamobilitätsplan soll Grundlagen für mehr Klimaschutz im Verkehr liefern

Ausbau von Radwegen und Stadtbahnen, Auto-freie Zonen, City-Maut oder mehr Sharing Angebote: Was bringt‘s? Um herauszufinden, welche Maßnahmen wieviel CO2 einsparen, erhält Freiburg eine finanzielle Förderung über 225.000 Euro vom Land. Die Stadt ist eine von fünf Pilot-Kommunen und hat damit die Aufgabe einen Klimamobilitätsplan zu erarbeiten. Solche Pläne sind ein neues Instrument im Klimaschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg, das der Landtag im Oktober 2020 eschlossen hat.

Mit dem Plan soll klar werden, wie man die CO2-Emissionen möglichst schnell reduzieren kann. Zunächst geht es um die Zeit bis 2030. Die Planer und Planerinnen berechnen dabei verschiedene Verkehrsmodelle.

Sie gehen der Frage nach, was in Zukunft möglich sein kann und berechnen dann, welche Verkehrsmodelle den größten Nutzen bringen. Maßnahmen, die besonders wirksam sind, bekommen anschließend höhere Fördersätze vom Land - den sogenannten „Klimabonus“. Am Schluss steht in dem Plan, welche Schritte die Stadt bis 2030 umsetzten will.

Möglich sind dabei Maßnahmen zur Förderung des Umweltverbunds. Neben dem Ausbau von Stadtbahn, E-Ladeinfrastruktur und dem Bau von Rad-Vorrang-Routen und Radschnellwegen sind beispielsweise auch verbesserte Sharing-Angebote denkbar. Es gibt jedoch auch restriktive Maßnahmen, um den Auto-Verkehr zu reduzieren. Beispiele hier sind stadtweites Tempo 30, die verstärkte Parkraumbewirtschaftung und umweltfreundliche Mobilitätskonzepte bei neuen Wohnbauprojekten. Die Planer und Planerinnen untersuchen auch visionäre Vorschläge wie City Maut oder „Zero-Emission-Zones“. Das sind Bereiche in der Stadt, in die nur Fahrzeuge fahren dürfen, die keine Emissionen ausstoßen.

Die ersten Schritte werden nach der Sommerpause starten. Begleitend wird es eine Öffentlichkeitsbeteiligung geben. Ende 2022 soll der Gemeinderat dann über den Plan entscheiden.

Bis 2050 will Freiburg klimaneutral sein. Insgesamt lagen die Freiburger CO2-Emissionen pro Kopf im Jahr 2018 37 Prozent niedriger als 1992. Beim Verkehr haben sich die CO2-Emissionen aber noch nicht so stark reduziert wie in anderen Bereichen. Das hat zur Folge, dass der Anteil des Verkehrs an den Emissionen in Freiburg in den letzten Jahren von rund 20 Prozent im Jahr 2000 auf 28 Prozent im Jahr 2018 gestiegen ist. Deshalb rückt die Stadt den Verkehr nun deutlich mehr in den Fokus.

Bürgermeister Martin Haag betont, dass die Stadt mit dem Klimamobilitätsplan in der Lage ist, innovative Konzepte zu erarbeiten und danach von hohen Fördermitteln zu profitieren. „Damit werden viele klimafreundliche Infrastruktur-Maßnahmen erst möglich. Das passt gut zum Ausbau der Stadtbahn und auch zu dem aktuell laufenden Investitionsprogramm beim Fuß- und Radverkehr, das bundesweit seines Gleichen sucht“.

Insgesamt kostet das Projekt 280.000 Euro. 20 Prozent der Kosten trägt die Stadtverwaltung selbst.
 
Eintrag vom: 08.07.2021  




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