Statement von vzbv-Vorstand Klaus Müller zu den Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft
Die von der Bundesregierung eingesetzte Zukunftskommission Landwirtschaft hat ihre Empfehlungen für ein nachhaltiges Landwirtschafts- und Ernährungssystem vorgestellt. Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), kommentiert:
„Die Ergebnisse der Zukunftskommission Landwirtschaft sind ein starkes Signal an die Politik. Erstmals haben sich Vertreterinnen und Vertreter aus Landwirtschaft, Agrar- und Lebensmittelwirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft auf wirksame Instrumente für ein nachhaltiges und gesundes Ernährungssystem geeinigt. Die Einigung erfolgte einstimmig. Das ist ein Meilenstein.
Die nächste Bundesregierung muss die Empfehlungen mit hoher Priorität umsetzen und dabei nicht nur die Landwirtschaft im Blick haben, sondern auch Verbraucherinnen und Verbraucher überzeugen. Eine zukunftsfähige Landwirtschaft wird es nur mit ihrer Akzeptanz und Unterstützung geben.
Ein Teil der Lebensmittel wird durch höhere Anforderungen an Tierwohl und Nachhaltigkeit teurer werden. Aber das ist eine gute Investition. Ein „Weiter So“ kostet uns Milliarden und führt zu irreparablen Schäden für Umwelt, Klima und Gesundheit.
Wichtig ist, dass alle Verbraucher die Chance haben müssen, eine gesunde und nachhaltige Ernährung zu bezahlen. Die nächste Bundesregierung muss deshalb mögliche Preissteigerungen finanziell und sozialpolitisch abfedern, gemeinsam mit den Bundesländern eine kostenlose und gesunde Schul- und Kitaverpflegung sicherstellen sowie die Mehrwertsteuer für Obst und Gemüse absenken.
Damit höhere Nachhaltigkeitsanforderungen und höhere Preise nachvollziehbar sind, muss sich die Bundesregierung - wie von der ZKL empfohlen – dringend für die verbindliche Kennzeichnung von Tierwohl, Herkunft und Nachhaltigkeit ebenso wie für einen verbindlichen Nutri-Score auf EU-Ebene einsetzen.“ |