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Freiburg erstellt einen Klimamobilitätsplan
Instrument untersucht, wie mehr Klimaschutz im Bereich Verkehr möglich ist

Stadt wird eine von vier Pilotkommunen in Baden-Württemberg und erhält hohe Förderung vom Land

Die Stadt Freiburg wird einen Klimamobilitätsplan erstellen. Der Plan ermittelt und bewertet, welche Maßnahmen helfen, den CO2-Ausstoß im Verkehr zu senken. Freiburg hat sich beim Verkehrsministerium für dieses Projekt beworben und wurde als eine von vier Pilotkommunen ausgewählt.

Klimamobilitätspläne sind ein Instrument im neuen Klimaschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg, das im Oktober 2020 vom Landtag beschlossen wurde. Mit diesen Plänen sollen Gemeinden konkrete Maßnahmen erarbeiten, um die Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu erreichen. Ein Klimamobilitätsplan ermittelt und bewertet systematisch, welche Maßnahmen im Verkehr welchen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Betrachtet werden alle Verkehrsarten, und sowohl lokale als auch regionale Verkehre. Der Klimamobilitätsplan dient auch dazu herauszufinden, welche Maßnahmen besonders wirksam sind. Werden diese später umgesetzt, kann mit hohen Fördersätzen des Landes gerechnet werden. Klimamobilitätspläne sind ein neues Instrument, das das Land in einer Pilotphase mit vier Kommunen erproben wird.

Freiburg besitzt viel Vorerfahrung und bewährte Strukturen für Klimaschutzprojekte. Jahr für Jahr werden die Anstrengungen beim Klimaschutz verstärkt, Finanzmittel und Aktivitäten erhöht. Das Thema „umweltfreundlicher Verkehr“ wird seit Jahren intensiv bearbeitet und hat zu bemerkenswerten Erfolgen geführt. So werden 79 Prozent der Wege im innerstädtischen Verkehr zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV zurückgelegt. Freiburg gilt damit bezogen auf den Verkehrsbereich als eine der umweltfreundlichsten Städte Deutschlands. Die Bedingungen im Fuß- und Radverkehr sowie im ÖPNV erhalten regelmäßig Bestnoten bei Bürgerumfragen oder Mobilitätsuntersuchungen.

Allerdings ist es trotz dieser Aktivitäten bislang nicht gelungen, eine grundlegende Trendwende bei den CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu erzielen. Während etwa im Energiesektor seit Jahren deutliche Erfolge bei der CO2-Reduktion erreicht wurden, stagnieren die CO2-Emissionen im Verkehr. „Es wird deutlich, dass wir auch neue Wege einschlagen müssen, um die Verkehrswende voranzubringen und den CO2-Ausstoß zu senken. Der Klimamobilitätsplan kann dabei ein starkes Werkzeug sein. Hier können wir genau untersuchen, wo Einsparungspotenzial liegt und wo genau wir auf unserem Weg zur Klimaneutralität im Verkehr noch ansetzen können“, sagt Bürgermeister Martin Haag.

Es wird etwa zwei Jahre dauern, den Klimamobilitätsplan aufzustellen. Die Kosten dafür liegen bei rund 280.000 Euro. Davon übernimmt das Verkehrsministerium rund 80 Prozent. Derzeit wird daran gearbeitet, wie der Plan in der Stadtverwaltung bearbeitet werden soll und wie die Abstimmung mit verschiedenen Akteuren ablaufen soll. Eine umfangreiche Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, Fachstellen und Verbänden ist geplant. Wenn die Ergebnisse vorliegen, soll der Gemeinderat beschließen, welche Konsequenzen aus dem Klimamobilitätsplan gezogen werden sollen.
 
Eintrag vom: 12.03.2021  




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