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„The right apple a day keeps the doctor away“
Apfelbaumtag am Freitag, 12. März, auf dem FQB-Gelände am Mundenhof

Was früher ein echter Gesundmacher war, bringt in heutiger Zeit bei vielen Menschen mehr Probleme als Nutzen: Schätzungsweise 4 Millionen Menschen reagieren mittlerweile allergisch, wenn sie in einen Apfel beißen. Vor allem moderne, im Handel vorherrschende Sorten wie Golden Delicious, Topaz, Gala oder Jonagold können allergische Reaktionen auslösen. Viele alte Sorten dagegen wie z.B. Goldparmäne, Gravensteiner oder der hiesige Jakob Fischer werden auch von Allergikern gut vertragen, sind aber im üblichen Verkauf wenig vertreten.

Mit dem Gesundheitswert von 140 historischen Sorten aus der Region, inklusive ihrer Allergenität, beschäftigt sich Eleonora Zickenheiner von der Humboldt-Universität Berlin in ihrem Projekt „Öpfelgärtli“ auf dem Zeller Blauen. Da die Allergenität einer Sorte auch von ihrem Gehalt an gemessenen Polyphenolen abhängt, ist man bei ihr genau richtig mit der Frage „Welche Sorte ist gesund und lecker?“. Hohe Werte sind ein gutes Zeichen. Denn 27 verschiedene Polyphenole schützen auch vor bestimmten Krebsarten, vor Arterienschäden und Malaisen im Verdauungssystem.

Um ihren Sortenschatz an Jungbäumen, für den der Winter auf dem Zeller Blauen zu streng gewesen wäre, gut über den Winter zu bringen, entstand – vermittelt durch Walter Krögner vom Biosphärenreservat Schwarzwald – eine Kooperation mit der FQB (Freiburger Qualifizierungs- und Beschäftigungsgesellschaft). In deren Gärtnerei am Mundenhof haben die jungen und noch kälteempfindlichen Apfelbäumchen den Winter im Gewächshaus gut überstanden – unterstützt durch eine spontane Spende des Ersten Bürgermeisters Ulrich von Kirchbach.

Als Dankeschön für die Überwinterung findet am Freitag, 12. März, ein Apfelbaumtag mit mehreren Aktionen statt.
Einige der regionalen Sorten werden in den Tafelgarten – ebenfalls ein Projekt der FQB - gepflanzt. In zwei Jahren werden diese Bäume reiche Früchte tragen. Die schmackhaften, gesunden Äpfel kommen dann der Freiburger Tafel zu Gute, die sie an Bedürftige weitergibt. Eleonora Zickenheiner bringt verschiedene Reiser (einjährige Triebe) mit und veredelt mit Beschäftigten der FQB 80 Jungbäume. Diese Jungbäume unterstützen die Aktion Geburtsbäume, in der Eltern für ihre Neugeborenen von der Stadt Freiburg einen Baum geschenkt bekommen. Die FQB kann damit künftig selbst Geburtsbäume heranziehen und das Sortiment durch verträgliche Sorten erweitern. Am Ende des Apfelbaumtages steht dann die Rückreise der jungen Bäume an, die in Binzen Teil eines didaktischen Arboretums (Sortengartens) werden und dazu beitragen, die Wichtigkeit alter Sorten und Informationen zu ihrer Geschichte und ihren Gesundheitswerten an interessierte Menschen zu vermitteln.
 
Eintrag vom: 11.03.2021  




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