Weiterhin ohne Eintritt, aber mit Terminbuchungspflicht
Besucher entscheiden vorher, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit sie ungefähr auf dem Mundenhof ankommen wollen
Ticket berechtigt dann zum Zutritt innerhalb von 3 Stunden
Nach der Corona-Verordnung des Landes darf der Mundenhof als zoologischer Garten zusammen mit botanischen Gärten und Museen wieder öffnen. Ab Freitag, 12. März, sind Gäste in Freiburgs Tierreich also wieder willkommen, da in Freiburg derzeit Inzidenzwerte zwischen 50 und 100 herrschen. Sie müssen vorher einen Termin für ihren Mundenhofbesuch buchen und ihre Kontaktdaten hinterlassen.
„Die Terminbuchungspflicht stellt uns vor große Herausforderungen. Der Mundenhof ist normalerweise frei zugänglich und eintrittsfrei. Wir haben keine Einzäunung des Geländes und keine Kassenhäuschen mit Bildschirmarbeitsplatz. Trotzdem war sofort klar: das müssen wir hinkriegen“, erläutert Nicole Schmalfuß, Leiterin des Forstamtes, das für den Mundenhof zuständig ist.
Schon im vergangenen Jahr hat Corona viele Veränderungen für die Organisation auf dem Mundenhof mit sich gebracht: Mit Besucherzählungen und Beschränkungen am Eingang wurde sichergestellt, dass nur maximal 2.000 Besuchende gleichzeitig auf dem Mundenhof sind und so Abstände von mindestens 1,50 Metern eingehalten werden können. Die Beschränkungen wurden begleitet von einer Kontingentierung der Parktickets, die seither nur online zu erwerben sind. Vor allem diese Maßnahme, verbunden mit gestaffelten Parkpreisen, hat den gewünschten Effekt erzielt. Die Besuchenden konnten besser über die Woche verteilt werden.
Nun gilt ab Freitag die Terminbuchungspflicht. Der Mundenhof setzt mit Reservix auf das gleiche Online-Buchungssystem, das sich bei den Parktickets bewährt hat. Besucher können für ihren Zutritt in den Mundenhof Zeitfenster buchen, die stündlich kontingentiert sind. Was kompliziert klingt, lässt sich mit einfachen Worten erklären:
Besucher müssen sich im Vorfeld entscheiden, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit sie ungefähr auf dem Mundenhof ankommen wollen. An jedem Öffnungstag sind zwischen 9 und 18 Uhr stündlich 600 Eintritte verfügbar – das Ticket berechtigt dann zum Zutritt in einem Zeitfenster von 3 Stunden.
Die Aufenthaltsdauer ist unbegrenzt. Wer z.B. ein Zutrittsfenster zwischen 11 und 14 Uhr bucht, kann entspannt auch erst um 12.30 Uhr ankommen und danach beliebig lange auf dem Hof bleiben.
„Unsere Beobachtungen zeigen, dass die meisten Besuchenden zwischen 2 und 3 Stunden auf dem Mundenhof bleiben. Wir haben mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 3 Stunden gerechnet. Mit 600 Zutritten pro Stunde sind wir also auf der sicheren Seite“, erläutern Birte Boxler und Susanne Eckert, die Leiterinnen des Mundenhofes. Zusätzliche Sicherheit, dass der Hof nicht überfüllt wird, gewährleisten die Eingangskontrolle und ein Sicherheitsdienst, der für Wochenenden mit großem Andrang vorgesehen ist.
Bei der Terminbuchung müssen für alle Besuchenden Kontaktdaten hinterlassen werden. So ist bei Bedarf eine Kontaktnachverfolgung möglich. Nach drei Wochen werden die Daten automatisch gelöscht; Reservix erfüllt hier alle datenschutzrechtlichen Anforderungen. Die Terminbuchung hat ihren Preis: 50 Cent je Gast kostet jede „Freikartenbuchung“.
„Wir haben entschieden, dass die Stadt diese Kosten übernimmt, damit die Menschen den Mundenhof weiterhin ohne Eintritt besuchen können. Die emotionalen und finanziellen Belastungen sind zurzeit für Alle enorm. Mit dem freien Zutritt zum Mundenhof können wir einen Beitrag leisten, diese Zeit besser zu meistern“, betont Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik. Die Stadtkasse wird hierfür bis zu 10.000 Euro wöchentlich tragen, bis eine reguläre Öffnung wieder möglich ist.
Parken bleibt indes kostenpflichtig. Wie im vergangenen Jahr vom Gemeinderat beschlossen, kostet es 5 Euro unter der Woche und 10 Euro an Wochenenden und Feiertagen. Reist etwa eine vierköpfige Familie mit dem Auto an, so müssen ein Parkticket und drei weitere „Freikarten“ gebucht werden, um nach der Landesverordnung alle Kontaktdaten dieser Familie dokumentieren zu können. Beides erfolgt zusammen in einem Buchungsvorgang, der für diesen Fall mit der Bezahlung des Parktickets abgeschlossen wird.
Sobald der Freiburger Inzidenzwert wieder stabil unter 50 sinkt, ist eine Terminbuchung nicht mehr erforderlich. In diesem Fall setzt der Mundenhof dann auf die Kontaktnachverfolgung mit der kostenlosen Luca-App setzen.
Ab einer Inzidenz von über 100 an drei aufeinander folgenden Tagen, durch das Gesundheitsamt geprüft, greift die sogenannte Notbremse aus der Corona-Verordnung. Wie andere zoologische Gärten und Museen muss der Mundenhof dann wieder schließen.
Die Ticketbuchung ist ab morgen, Donnerstag, und danach maximal fünf Tage im Voraus möglich. Sie erfolgt über die Homepage www.freiburg.de/mundenhof. Hier stehen auch alle anderen aktuellen Informationen für den Besuch des Mundenhofes.
Unter den schwierigen Rahmenbedingungen der Pandemie entstehen dem Mundenhof zusätzliche Kosten. Daher freuen sich seine Tiere und die komplette Belegschaft umso mehr über jede Spende. Entsprechende Plakate werden ab Freitag u.a. bei den Spendenkassen aufgehängt.
Skatepark und Pumptrack bleiben geöffnet
Übrigens: der neue Skatepark im Dietenbachpark und der Pumptrack in Zähringen bleiben geöffnet, weil sie nach der Corona-VO jeweils Sportstätten sind. Erst wenn die Inzidenz auf über 100 steigt, werden beide Anlagen erneut geschlossen. |