Zenith Umzüge startet als bundesweit erstes Umzugsunternehmen in die klimagerechte Zukunft
Alles begann mit einer einfachen Einsicht. Harry Schottstedt war mal wieder mit seinem Rad auf dem Dreisamradweg unterwegs, als er in die dicke Luft der endlosen Autoschlange eintaucht, die sich auf der Bundesstraße Richtung Innenstadt wälzt. Mit einem Mal war ihm klar: "Mit den Verbrennungsmotoren geht es nicht weiter. Das muß ein Ende haben!"
Gesagt, getan: Als erstes Umzugsunternehmen in Deutschland bricht die Zenith Umzüge GmbH in die elektrische Zukunft auf. Zug um Zug stellt Harry Schottstedt, Gründer und Geschäftsführer der Firma, seine Fahrzeugflotte auf Elektrofahrzeuge um, die mit regionalem Ökostrom betankt werden. Und ab sofort verfügt er auch über einen rein elektrisch betriebenen Umzugstransporter.
Der Weg dahin war steinig, denn Elektrotransporter mit Möbelkoffer gibt es nicht zu kaufen. Also ließ sich Zenith das Fahrzeug eigens anfertigen, auf Basis des StreetScooter, dem Elektrotransporter der Post. Das klingt nach einem spannenden Experiment. Harry Schottstedt schüttelt den Kopf: "Ich glaube nicht, dass das ein Experiment ist. Ich bin sicher, dass es in diese Richtung gehen wird. Der Verbrenner hat einfach ausgedient."
Seit 1993 ist Schottstedt als Umzugsunternehmer in Freiburg tätig. In Berlin hatte er das Geschäft der „Möbler“ in einem kleinen Umzugsunternehmen von der Pike auf gelernt und sich im badischen Süden erstmals selbständig gemacht. „Möbler zu sein, das ist ´ne Berufung!“ strahlt Harry. Doch der Markt ist hart umkämpft, die Gewinne schrumpfen Jahr für Jahr. „Wir investieren seit Jahrzehnten in eine umweltgerechte Flotte, zahlen unseren Mitarbeitern immer schon faire Löhne und versuchen sie so weit als möglich fest anzustellen.“ Billiganbieter, die ihr Unternehmen mit Alt-LKW und einer Vielzahl von Aushilfen auf 400-Euro-Basis betreiben, machen es schwer, Umzugs-Dienstleistungen sozial verträglich, fair und umweltgerecht zu gestalten.
Und dann investiert die Firma mitten in der Corona-Pandemie in einen neuen Fuhrpark. Ist das nicht eine zu große Kraftanstrengung zum falschen Zeitpunkt? Harry Schottstedt winkt ab: "Dieses Corona sollte uns ja nicht aufhalten, weiter zu denken und weiter zu handeln. Wir müssen trotz allem schauen, dass wir für die Zukunft arbeiten und nicht jetzt alles einstellen, nur weil das Coronavirus unterwegs ist."
Und schon ist er wieder bei seinen Plänen für den Umbau von Zenith Umzüge: "Für den Aussendienst haben wir vor gut einem Jahr mit Elektro-PKW angefangen. Im Moment versorgen wir unseren Fuhrpark mit Ökostrom aus zwei Wallboxen. Auf den Parkplätzen an der Straße wollen wir schon im nächsten Jahr zusammen mit Stadtmobil zusätzliche Ladesäulen aufstellen, die so auch für die Öffentlichkeit nutzbar werden. Und wir werden unsere Elektroflotte Zug um Zug vergrößern. Für den weiteren Nahverkehr wollen wir in zwei oder drei Jahren einen Zehn- oder Zwölftonner haben – sobald sie auf dem Markt erstmals verfügbar sind."
Harry Schottstedt will unbedingt weiter in die eingeschlagene Richtung vorangehen. "Mir schwebt ein Innnenstadtbüro vor, wo immer ein Elektro-LKW stehen kann, wo man Umzugskisten kriegt und wo Transporterfahrräder stehen, die von unseren Mitarbeitern aber auch Kund*innen genutzt werden. Die Zukunft klimagerechter Umzüge und Transporte liegt in ihrer Vielfalt und Alltagsnähe." |