Einspeisevergütung für Photovoltaik endet – doch niemand in Freiburg soll seine Anlage abschalten
Die Stadt Freiburg setzt sich dafür ein, dass bestehende Solaranlagen erhalten bleiben. Denn am 1. Januar endet die gesetzlich verankerte Einspeisevergütung, das bedeutet weniger Förderung für Strom, der aus Sonnenenergie gewonnen wird. In Freiburg sind davon Anlagen betroffen, die insgesamt 1600kWp Leistung aus Sonnenenergie liefern – das entspricht dem Jahresverbrauch von etwa 450 Vier-Personen-Haushalten. Damit in Freiburg wegen dieser Unsicherheiten im Bundesrecht niemand seine Photovoltaikanlange abbaut, sollen Besitzerinnen und Besitzer unterstützt werden.
So wird eine kostenlose Beratung angeboten, das übernehmen Fachkräfte der Badenova. Dabei gibt es auch Anregungen und Tipps, wie die Leistungsfähigkeit der Anlagen optimiert werden kann. Sowohl die Beratung als auch die mögliche Förderung für die Optimierung der Alt-Anlagen (Repowering) werden aus dem Klimaschutzfonds der Stadt Freiburg gezahlt.
Ziel ist, so viel grünen Strom wie möglich zu erhalten, unabhängig von der Bundesförderung. Letzte Woche wurde auf Bundesebene zwar eine einjährige Übergangsfrist für die betroffenen Altanlagen beschlossen. Eine dauerhafte Perspektive bleibt auf dieser Grundlage jedoch unklar. Auch wird weiterhin nicht deutlich, was die Pflichten und Kosten für die Solarpioniere von einst sein werden.
Die Förderung ist auch eine direkte Konsequenz aus dem Klima- und Artenschutzmanifest der Stadt Freiburg, das der Gemeinderat Ende 2019 beschlossen hat. Es ist das bisher einzige seiner Art in Deutschland. Entstanden ist das Manifest als Freiburger Antwort auf die Forderungen der Bewegung Fridays for Future. Anstatt den Klimaschutznotstand auszurufen, hat die Stadt ein weitreichendes Bekenntnis mit 20 zusätzlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels und des Artensterbens auf den Weg gebracht. Ein Element davon ist das Ziel, den kommunalen Gestaltungsspielraum zu nutzen – wie jetzt bei der Förderung der Photovoltaikanlagen durch die Stadt.
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