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50 Jahre Nationalpark Bayerischer Wald – LBV und NABU gratulieren
Bayerischer Wald: Lusen (c) Dr.Eberhard Pfeuffer
 
50 Jahre Nationalpark Bayerischer Wald – LBV und NABU gratulieren
Eine Erfolgsgeschichte Dank des Mutes der damaligen Entscheidungsträger

Hilpoltstein/Berlin, 06.10.2020 – Der LBV und sein bundesweiter Partner NABU gratulieren zum 50-jährigen Jubiläum des Nationalparks Bayerischer Wald. „Der Nationalpark Bayerischer Wald ist eine Erfolgsgeschichte – für die Region und für die Natur“, betont Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des LBV und lobt die damaligen Entscheidungsträger für ihren Mut und ihre Weitsicht. „Waldnationalparke haben eine herausragende Funktion für den Artenschutz. Gleichzeitig wird der Atmosphäre durch das Wachstum der Bäume Kohlenstoff entzogen und in lebenden und toten Bäumen, aber auch im Waldboden, lange gebunden. Nationalparke sind daher eine echte Kohlenstoffsenke und tragen zum Klimaschutz bei“, erklärt Jörg Andreas Krüger, Präsident des Naturschutzbunds Deutschland.

Vor 50 Jahren, am 7. Oktober 1970, wurde der erste deutsche Nationalpark gegen den heftigen Widerstand von Teilen der Bevölkerung gegründet. Damals wurden Einschränkungen und Bevormundung befürchtet. Auch die Erweiterung 1997 führte zu hitzigen Debatten. Aber der Mut der Entscheidungsträger einen Nationalpark gegen den Willen eines Teils der örtlichen Bevölkerung zu gründen, zahlte sich auch wirtschaftlich aus. Heute steht das ehemalige Armenhaus in Bayern finanziell besser da denn je: Touristenmagnet und attraktives Reiseziel, das die lokale Wirtschaft ankurbelt und nachhaltig stützt. „Gerade in Zeiten wie diesen, wenn bedingt durch die Corona-Pandemie der Urlaub dahoam angesagter ist denn je, ist der Bayerische Wald ein attraktives Urlaubsziel für viele“, erläutert der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. Untersuchungen zeigen, dass fast 60 Prozent der Gäste gerade wegen des Nationalparks in die Region kommen. In einer repräsentativen Umfrage der Uni Würzburg sprachen sich sogar 97 Prozent der Befragten für ein Weiterbestehen des Nationalparks aus.

„Durch die natürliche Entwicklung in einem Nationalpark können Lebensräume für Insekten, Vögel und Pilze entstehen, die es in dieser Quantität und Qualität so in Wirtschaftswäldern nicht gibt“, erklärt NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger. „Auf den Flächen des Nationalparks Bayerischer Wald haben wir bereits in den 1980er Jahren erlebt, wie die Natur regiert, wenn Wald großflächig abstirbt. Bereits nach wenigen Jahren sind flächig wieder junge Bäume nachgewachsen und die Baumartenvielfalt ist heute größer als zuvor“, so Krüger. „Ein Nationalpark kann somit als Referenzfläche dienen, um zu zeigen, wie ein natürlicher Wald auf den Klimawandel reagiert. Er zeigt uns, welche Baumarten mit den Herausforderungen Hitze und Trockenheit am besten zurechtkommen“, ergänzt der LBV-Vorsitzende Schäffer.

Vor diesem Hintergrund begrüßen LBV und NABU die Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung, als ersten Schritt weitere Waldflächen dauerhaft aus der Nutzung zunehmen. „Dies kann aber nur ein Zwischenschritt für die Ausweisung eines 3. Nationalparks in Bayern sein“, sind sich die beiden Vorsitzenden Schäffer und Krüger einig.
 
Eintrag vom: 08.10.2020  




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