Freiburg ist Spitzenreiter bei der Abfallvermeidung und Vorreiter bei der Mülltrennung im Land. Zum wiederholten Male liegt die Stadt mit 108 Kilogramm Restabfall und Sperrmüll pro Person an erster Stelle unter den kreisfreien Großstädten. Die Freiburgerinnen und Freiburger produzieren wegen ihres guten Sortierverhaltens deutlich weniger Restabfall als andere Teile der Republik. In Baden-Württemberg liegt das Pro-Kopf-Aufkommen bei durchschnittlich 140 Kilo Restmüll, das geht aus Zahlen des Umweltministeriums des Landes hervor, die Anfang August veröffentlicht wurden. Bundesweit liegt der Schnitt bei 128 Kilo, in Städten sogar bei 151 Kilo Restmüll pro Kopf, wie Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA) zeigen. Verglichen mit diesen Werten darf sich Freiburg Musterschüler der Mülltrennung und Abfallvermeidung nennen.
Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik zeigte sich erfreut über das erneut gute Ergebnis. „Wir haben in Freiburg ein tolles Konzept, das zum Mülltrennen anregt. Die guten Werte können wir aber nur erreichen, da viele Bürgerinnen und Bürger sich für Mülltrennung und Abfallvermeidung einsetzen. Ihnen möchte ich dafür herzlich danken, es ist auch ihr erster Platz“, so Stuchlik. Freiburgs Abfallgebührensystem belohnt Haushalte finanziell, die wenig Restabfall produzieren. Zudem führen nutzerfreundliche Entsorgungswege langfristig zum Erfolg.
Auch bei der Bilanz von eingesammelten verwertbaren Abfällen liegt Freiburg mit 264 Kilogramm pro Kopf im Landesvergleich mit den kreisfreien Großstädten auf Platz eins. Diese Kategorie beinhaltet getrennt gesammelte Wertstoffe wie Bioabfall, Altpapier, Altglas, Leichtverpackungen, Altholz, Elektrogeräte, Altkleider und Metall.
Seit mehr als 20 Jahren können in Freiburg organische Abfälle über die Biotonne entsorgt werden. Im Jahr 2019 wurden an der Vergärungsanlage der Reterra 15.669 Tonnen Bioabfälle angeliefert, eine Pro-Kopf-Menge von 68 Kilogramm. Damit rangiert Freiburg ebenfalls auf dem ersten Tabellenplatz unter den kreisfreien Großstädten.
Mit insgesamt 17.855 Tonnen Altpapier sammelten die Freiburgerinnen und Freiburger im Jahr 2019 pro Person 78 Kilogramm. Das bedeutet einen Rückgang von sechs Prozent innerhalb des letzten Jahres, wohl ein Ausdruck der zunehmenden Nutzung von Digital- anstelle von Printmedien.
Nur leichte Veränderungen ließen sich im Vergleich zum Vorjahr bei den einwohnerspezifischen Mengen an Altglas und Verpackungsabfällen verzeichnen. Mit 29 Kilogramm Altglas pro Einwohner liegt Freiburg rund 20 Prozent über dem durchschnittlichen Pro-Kopf-Aufkommen Baden-Württembergs.
Die im gelben Sack erfassten Verpackungsabfälle beliefen sich im Jahr 2019 auf 5.527 Tonnen. Die Finanzierung der Entsorgung des gelben Sacks läuft nicht über die kommunale Abfallgebühr, sie ist privatwirtschaftlich organisiert. Die Entsorgungskosten werden mit dem Kaufpreis im Handel bezahlt. Im Durchschnitt produzieren die Einwohnerinnen und Einwohner Freiburgs 24 Kilo Abfallmenge für den gelben Sack pro Kopf im Jahr. Der Vergleich mit dem Landesdurchschnitt von 31 Kilogramm pro Person legt nahe, dass die Freiburgerinnen und Freiburger sparsamer im Gebrauch von Einwegverpackungen sind als die Mehrzahl der Konsumenten in Baden-Württemberg. |