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Von frühen Kämpfen für Luftreinhaltung zu Fridays for Future
20. September 2919: Globaler Klimastreik & 45 Jahre Bauplatzbesetzung Marckolsheim

Hintergrund und Vorabinformation:
Am 20. September 1974 wurde der Bauplatz eines geplanten, extrem luftverschmutzenden Bleiwerks im elsässischen Marckolsheim von Umweltschützern beidseits des Rheins besetzt. Für den 20. September 2019, also genau 45 Jahre später, ruft die Jugendumweltbewegung "Fridays for Future" alle Menschen, egal welchen Alters, zu einem globalen Klimastreik auf, einem Streik, der nicht kommen wird wie die Morgenröte nach durchschlafner Nacht!

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Kurze Geschichte der Kämpfe um Luftreinhaltung und Klimaschutz

Am 20. September 2019 organisiert die Jugendumweltbewegung "Fridays for Future" einen globalen Streiktag gegen die Klimakatastrophe und am gleichen Tag vor 45 Jahren begann mit der Bauplatzbesetzung gegen ein extrem luftverschmutzendes Bleichemiewerk im elsässischen Marckolsheim der erfolgreiche Kampf um saubere Luft.

Vom erfolgreichen Streit gegen die Luftverschmutzung, über den Kampf gegen das Waldsterben zu Fridays for Future...

- ab 1945: Nach dem Krieg sollten "die Schornsteine wieder rauchen". Die Folgen waren das "Wirtschaftswunder", aber auch eine heute nicht mehr vorstellbare extreme Luft- und Umweltverschmutzung.

- 1961: Der Streit für saubere Luft beginnt mit Willy Brandt und seiner Forderung: "Der Himmel über der Ruhr muss wieder blau werden". Die folgende (aus damaliger Sicht sehr fortschrittliche) Hochschornsteinpolitik verlagerte zwar nur die Probleme, war aber ein wichtiger Anfang.

- 1974 - 1975: Der massive Konflikt und die erste grenzüberschreitend organisierte Bauplatzbesetzung gegen ein extrem luftverschmutzendes Bleichemiewerk im elsässischen Marckolsheim war einer der ersten konkreten Erfolge der jungen Umweltbewegung.

- um 1980: Die heftigen Proteste und Aktionen gegen das Waldsterben und für saubere Luft führten mittel- und langfristig zu einer massiven Verbesserung der Luftqualität und zu einer Zunahme des Umweltbewusstseins. Gesetze wurden auf Druck der Umweltbewegung und gegen die Lobbyisten verschärft, der PKW-Katalysator wurde eingeführt, verbleites Benzin wurde verboten, Kraftwerke und Industrieanlagen wurden entstickt, entschwefelt und zum Teil technisch auch sicherer. "So konnten zum Beispiel alleine in Baden-Württemberg die Schwefel-Emissionen von 334.200 Tonnen 1973 auf 58.800 Tonnen 1995 reduziert werden, was einem Rückgang um über 80 % entspricht", schreibt die LUBW Baden-Württemberg.

- 2019: Fast 30 Jahre Debatten, Studien, Streit und Öffentlichkeitsarbeit von Wissenschaft und Umweltbewegung gegen den Klimawandel und gegen mächtige Lobbys führen zur Entstehung der unabhängigen globalen Jugendumweltbewegung "Fridays for Future". Aus jahrzehntelanger Quantität an Umweltarbeit wird Qualität von Bewegung. Während in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts die ökologischen Konflikte noch zwischen der Umweltbewegung und den Konzernen direkt ausgetragen wurden, schicken jetzt die Konzerne ihre Vorfeldorganisationen (industriegelenkte Bürgerinitiativen, Stiftungen und andere Tarnorganisationen) in den Kampf gegen Umweltbewegung und Energiewende.

Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer und ehemaliger Marckolsheimer Bauplatzbesetzer

zum Bild oben:
Brückenbesetzung auf der "Rumpelbrücke" Sasbach-Marckolsheim im Konflikt um das Bleichemiewerk CWM und das AKW Wyhl / Foto: Archiv Axel Mayer
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Eintrag vom: 20.07.2019  




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