Zukunft unserer Ernährung mit der Gabel sichern
Anlässlich des internationalen Tags des Artenschutzes am 3. März fordert Slow Food Deutschland die Politik auf nationaler, EU- sowie internationaler Ebene auf, die Weichen für den Erhalt des Artenschutzes endlich richtig zu stellen. Laut eines neuen FAO-Berichts ist die biologische Vielfalt Voraussetzung, um uns auch künftig mit Lebensmitteln versorgen zu können. Deshalb möchte Slow Food auch Verbraucherinnen und Verbraucher anregen, mit Freude und Genuss zur Ernährungssicherung beizutragen, indem sie die Vielfalt sowie alte Sorten ihrer Regionen auf den Teller bringen.
Die biokulturelle Vielfalt zu erhalten ist von zentraler Bedeutung, wenn wir auch in Zukunft noch Lebensmittel produzieren und dadurch die Ernährung sichern wollen: Das ist die Schlussfolgerung des letzte Woche von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) veröffentlichten Berichts „Zustand der weltweiten Biodiversität und dessen Auswirkungen auf Ernährung und Landwirtschaft“. Ein weiter so wie bisher, ist keine Option, wenn wir künftigen Generationen noch ein Leben auf diesem Planeten ermöglichen wollen. „Doch“, so Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland, „für alle Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Gastronominnen und Gastronomen, die nicht allein auf eine etwaige Umsetzung durch die Politik warten möchten, gibt es eine gute Nachricht: Jeder kann zum Artenschutz beitragen und dieser lässt sich einfach in den Alltag und in der Küche integrieren. Ob ich im eigenen Garten Saatgut alter Sorten nutzte, zum Beispiel von Bingenheimer Saatgut, oder mir lokale Bezugsquellen für traditionelle Obst- und Gemüsesorten oder tierische Produkte von alten Tierrassen suche: Unsere Alltagsentscheidungen tragen aktiv dazu bei, dass alte Sorten wieder nachgefragt werden, es weiterhin einen Markt für sie gibt. Nur so können sie und damit die Vielfalt erhalten werden. Die Passagiere unserer Arche des Geschmacks mit Angabe der Erzeugerinnen und Erzeuger sowie weitere Listen alter Sorten weisen den Weg zu den Produkten, die vom Aussterben bedroht sind. Mit ihnen zu experimentieren und alte Geschmäcker wiederzuentdecken macht Spaß und bringt Vielfalt auf den Teller“, so Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland.
Zum Tag des Artenschutzes möchte Slow Food Deutschland Mut machen, im Bioladen oder beim Erzeuger nebenan nach alten Sorten zu fragen und sich über die Herkunft und Beschaffenheit eines Produktes zu informieren. Viele Bioläden sowie Höfe der solidarischen Landwirtschaft sind mit Traditionssorten vertraut. Selbst bei verarbeiteten Produkten wie Brot gibt es Hersteller, die auf alte Getreidesorten nutzen. Informieren Sie sich auf unserer Webseite über Gasthausempfehlungen. Unsere lokalen Gruppen vor Ort können bei der Empfehlung von Märkten und Produzenten behilflich sein. Nachhaltige Ernährung gelingt also auf vielfältige Weise, mit kleinen und großen Schritten, mit Zeit, Verantwortung, Freude, Bewusstsein und Wertschätzung.
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Der Tag des Artenschutzes der Vereinten Nationen ist im Jahr 1973 im Rahmen des Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) eingeführt worden und findet jährlich am 3. März statt. |