Genau 2.626 Stromsparchecks in einkommensschwachen Haushalten durchgeführt - Rund 800 alte, ineffiziente Kühlschränke ausgetauscht
Projekt verbindet soziale und ökologische Aspekte – Vermittlung von Langzeitarbeitslosen
Der Stromsparcheck feiert jetzt sein 10jähriges Bestehen. Er startete als einer der ersten Pilotstandorte des inzwischen bundesweit erfolgreichen Klimaschutzschutzprojektes für einkommensschwache Freiburger Haushalte. Der Caritasverband Freiburg-Stadt, die gemeinnützige Freiburger Qualifizierungs- und Beschäftigungsgesellschaft f.q.b. organisieren dieses Projekt gemeinsam, die Stadt Freiburg begleitet das Projekt seit Beginn fachlich und finanziell.
Genau 2626 Stromsparchecks wurden in den letzten 10 Jahren durchgeführt - eine eindrucksvolle Bilanz. Seit Projektbeginn vermittelt das Jobcenter Freiburg langzeitarbeitslose Menschen, die im Stromsparcheck zu Stromsparhelferinnen und -helfern qualifiziert werden. Diese geschulten ALG-II-Empfängerinnen und -Empfänger gehen dann in die Haushalte und helfen anhand eines Stromsparchecks die Ausgaben für Strom und Wasser zu reduzieren. Durch diese Qualifizierung soll ihnen einen Wiedereinstieg in das Berufsleben erleichtert werden. Die Stadt Freiburg unterstützt den Stromsparcheck mit 52.000 Euro pro Jahr.
„Bei diesem Projekt profitieren viele: Einkommensschwache Haushalte, in dem sie bares Geld sparen, das Klima mit deutlichen CO2-Einsparungen und die Stadt Freiburg, da wir unserem ambitionierten Klimaschutzziel eines klimaneutralen
Freiburgs bis 2050 ein weiteres Stück näher kommen“, so Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik anlässlich des 10jährigen Jubiläums des Stromsparchecks.
Und Christiane Blümle, Geschäftsführerin der f.q.b.: „Die erfolgreiche Entwicklung des Stromsparchecks in den letzten 10 Jahren ist auch das Ergebnis der ausgezeichneten Kooperation mit der Stadt Freiburg, der Badenova und der Energieagentur Regio Freiburg. Das Bundesministerium für Umweltschutz, Natur und Reaktorsicherheit, das Jobcenter Freiburg und die Stadt Freiburg finanzieren das Projekt gemeinsam maßgeblich und unterstützen es auch ideell.“ Insgesamt waren bisher 97 Menschen in diesem Projekt tätig, davon 89 Männer und 8 Frauen. Der Altersdurchschnitt lag bei rund 45 Jahren. Das Projekt bietet den Teilnehmenden relativ gute Vermittlungschancen in den Arbeitsmarkt, da es in einem zukunftsträchtigen Segment arbeitet und Möglichkeiten zur Beschäftigung sowohl im Energiebereich, in anderen Servicebereichen als auch in angrenzenden Handwerksbereiche, wie beispielsweise Heizung und Sanitär, bietet.
Zu den Zahlen: In den letzten 10 Jahren hat der Stromsparcheck über 3.500 Haushalte erreicht und genau 2.626 Stromsparchecks (Stand: 30. September 2018) in den Haushalten durchgeführt. Es wurden 16.726 Energiesparlampen, 1.526 Steckerleisten, 3.440 Wassersparperlatoren und 1.982 Duschköpfe eingebaut. Das prognostizierte jährliche Einsparpotenzial für Strom liegt momentan bei rund 210.000 Euro beziehungsweise rund 80 Euro pro Haushalt und Jahr. Die eingesparte Menge CO2 beträgt durch bisher eingebaute Energiesparartikel rund 693.000 Kilogramm jährlich, ein äußerst erfreulicher Beitrag zum Umweltschutz. Auch beim Wasserverbrauch gab es Einsparungen. Bei den bisher beratenen Haushalten geht die f.q.b. von einer Einsparung in den nächsten sieben Jahren von rund 477.000 Euro aus. Diese Zahlen zeigen eindrücklich, wie in den eigenen vier Wänden Energie gespart werden kann.
Zusätzlich finanziert die Stadt Freiburg seit 2012 den Austausch alter, ineffizienter Kühlschränke in einkommensschwachen Haushalten gegen Geräte mit einer Energieeffizienzklasse A+++ mit jährlich 50.000 Euro. Voraussetzung dafür ist ein Stromspar-Check. Rund 800 Geräte wurden seitdem ausgetauscht, etwa 95 Euro lassen sich zusätzlich pro Haushalt jährlich an Stromkosten einsparen: Die neuen stromsparenden Kühlgeräte leisten dadurch ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Von den Einsparungen profitiert indirekt auch die Stadt, denn sie trägt entsprechend der gesetzlichen Grundlagen die Unterkunftskosten für die Bezieherinnen und Bezieher von Arbeitslosengeld II und Sozialhilfe.
Die Energieagentur Regio Freiburg, Mitinitiator des Stromsparchecks, begleitet in fachlichen Fragen und bei der Ausbildung der Stromsparhelferinnen und Stromsparhelfer. Damit verbindet das Projekt soziale und ökologische Aspekte. Die Badenova hat das Projekt als Starthilfe in der Startphase über ihren Innovationsfonds gefördert. |