Jährlich über 350 Nistkästen werden gereinigt - Interessierte können gerne mithelfen
Was haben Vögel und Nistkästen mit dem Lebensraum Gewässer zu tun? Gewässer haben üblicherweise auch angrenzende Ufer mit ihren Gehölzen. Aus diesem Grund haben die Freiburger Bachpaten über die Jahre etwa 350 Nistkästen an Bäumen nahe am Wasser angebracht. Sie kontrollieren und reinigen diese Kästen einmal im Jahr, da diese Vogelarten jedes Jahr ein neues Nest bauen.
Die Nisthilfen am Wasser werden hauptsächlich von Meisen und Sperlingen, aber auch von Rotschwänzen, Zaunkönigen und Kleibern bezogen. Diese Vögel finden kaum noch Bruthöhlen in alten Bäumen mit natürlichen Höhlen. Aber nicht nur für Vögel gibt es künstliche Höhlen, auch für Fledermäuse stehen Wohnungen bereit. Diese werden in der warmen Jahreszeit von den nachtaktiven Tieren tagsüber als Schlafplatz genutzt.
An den beim Nestbau verwendeten Materialien können die Bachpaten Rückschlüsse auf die Bewohner ziehen. Besteht das Nest hauptsächlich aus Moos, waren hier Meisen zu Gast. Sperlinge verwenden fast nur trockene Halme, bauen aber auch Zivilisationsmüll wie Plastik mit ein. Man kann sich fragen, ob diese Vogelart nicht auch deshalb den Spitznamen „Dreckspatz“ erhalten hat. Das erstaunlichste Nest ist eigentlich gar kein zusammenhängendes Gebilde: Der Kleiber füllt seinen Nistkasten schlicht bis obenhin mit feinen Rindenstücken auf.
Bei den Kontrollgängen der Bachpaten zeigt sich die Wohnungsnot der Vögel ganz deutlich, fast in jedem Nistkasten ist ein Nest zu finden. Die Kästen werden bis Mitte Februar gereinigt, da dann bereits die ersten Vögel wieder mit dem Nestbau beginnen.
Neben Vögeln oder Fledermäusen nutzen auch andere Tiere die aufgehängten Bruthöhlen. Oft befinden sich Wespen- oder Hornissennester darin. Diese Nester sind im Winter jedoch verwaist und können ebenfalls problemlos entfernt werden. Die größte Freude macht den Freiburger Bachpaten jedoch, wenn Mäuse mit von der Partie sind. Vor allem die Gelbhalsmaus baut gerne ihr Winternest auf leere Vogelnester und bringt zusätzlich trockene Blätter und Futter ein.
An fast allen naturnahen Bächen, die ein begleitendes Grün besitzen und in denen eine vielfältige Tierwelt vorhanden ist, sind die Bachpaten Freiburg im Einsatz. Es sind 64 Gruppen mit über 1.300 Menschen vom Kinder- bis zum Rentenalter, die tatkräftig und ehrenamtlich die Stadt in deren Auftrag zur Gewässerpflege unterstützen.
Gerne können sich interessierte Bürgerinnen und Bürgern bei Ann Zirker vom Garten- und Tiefbauamt unter der Telefonnummer: 201-4656 oder per E-Mail: ann.zirker@stadt.freiburg.de melden, wenn sie die Bachpaten Freiburg unterstützen möchten. |