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Donnerstag, 21. November 2024
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Von Wald, Wisent, Walesa und Wojtyla
Ein Tag über Polens Wälder, Geschichte, Politik, Alltag und Kultur am Sonntag, 18. November, im Waldhaus Freiburg

Im Osten Polens befindet sich das letzte Stück Tiefland-Urwald Europas. Dass es erhalten geblieben ist, verdanken wir nicht zuletzt den Mächtigen von einst. Könige und Adlige haben das Gebiet jahrhundertelang als Jagdgebiet genutzt und es damit auch vor einer intensiven Holznutzung bewahrt. Der 1923 gegründete Bialowieza-Nationalpark, in dem eine freilaufende Wisentherde mit mehreren 100 Tieren lebt, ist seit 1979 als Unesco-Weltnaturerbe geschützt.

Neben dem Bialowieza-Urwald gibt es 22 weitere Nationalparks in Polen. Dort leben bedrohte Tierarten wie Wölfe, Luchse, Bären und Elche. Mit über 9000 geschlossenen Gewässern zählt Polen zu den seenreichsten Ländern der Erde und ist das wichtigste Brutgebiet der europäischen Zugvögel. Zwischen west- und osteuropäischem Kulturraum gelegen, hat das Land bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht wie die doppelte Nobelpreisträgerin Marie Curie oder den Komponisten Frédéric Chopin. Karol Wojtyla wirkte als Johannes Paul II. nicht nur als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, sondern beeinflusste auch das Geschehen der „Wende“ mit.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wälder der Welt“ findet nun am Sonntag, 18. November, von 11 bis 17 Uhr im Waldhaus ein Thementag zu Polen und seinen Wäldern statt. In Kooperation mit dem Eine-Welt-Forum bietet der Tag Einblicke in Naturräume, Geschichte, Politik und Kultur unseres östlichen Nachbarlands.

Um 11 Uhr wird Forstpräsident Meinrad Joos das Publikum begrüßen und im Anschluss den ersten Lichtbildvortrag halten. Aus dem jahrelangen Austausch mit der Forstverwaltung in Lublin kennt Joos die polnischen Wälder und ihre forstlichen Organisationsstrukturen bestens aus eigener Anschauung.

In der Mittagspause können sich kleine und große Besucherinnen und Besucher mit einem heißen Borschtsch und anderen landestypischen Speisen und Getränken stärken. Danach gibt es einen Doppelvortrag unter der Frage: Wie gut kennen wir unsere Nachbarn? Iris Vorberg übernimmt das Themenfeld Geschichte und Politik. Als ehemalige Geschichts- und Politiklehrerin hat sie viele Schüleraustausche nach Polen begleitet und ist Mitbegründerin und Vorstandsmitglied der Partnerschaft zwischen Denzlingen und Konstancin-Jeziorna. Als Literaturwissenschaftler und gebürtiger Pole spricht anschließend Grzegorz Krajewski, Akademischer Rat am Slawischen Seminar der Universität Freiburg, über Alltagsleben, Wirtschaft und Kultur in Polen. Krajewski hat in Breslau Polonistik studiert und dort sowie an anderen polnischen und deutschen Universitäten gelehrt. Spannende Eindrücke polnischer Städte und Landschaften bietet dann der Lichtbildvortrag von Mitgliedern des Partnerschaftskomitees Denzlingen – Konstancin-Jeziorna.

Extra aus Polen angereist ist die Forstökologin Ewa Zin, die einen Lichtbildvortrag über den erwähnten Bialowieza-Urwald halten wird. Ein musikalischer Höhepunkt schließt um 16 Uhr die Veranstaltung ab. Die Geigerin Agata Riley, gebürtige Polin, spielt gemeinsam mit ihrem Mann, dem Saxophonisten Elliot Riley, Werke polnischer Komponisten wie Chopin, Henryk Wieniawski oder Karol Lipiński. Musikliebhabern ist das in Freiburg lebende Paar auch als Riley Duo bekannt. Beide treten international mit renommierten Orchestern auf.

Parallel zum Vortrags- und Musikprogramm gibt es für kleine Polenfreundinnen und -freunde die Möglichkeit, aus Naturmaterialien schöne Sachen zum Mitnehmen zu Basteln. Die Buchhandlung Jos Fritz hält einen thematisch abgestimmten Büchertisch bereit, und im Obergeschoss lädt die Ausstellung Wild & Jagd zu Grenzgängen zwischen Kultur und Natur ein.

Dank der Unterstützung der Waisenhausstiftung ist der Eintritt frei. Spenden kommen der Umweltbildung im Waldhaus und der Arbeit des Eine-Welt-Forums zugute.

Das Waldhaus öffnet dienstags bis freitags 10 bis 16.30 Uhr, sonn- und feiertags von 12 bis 17 Uhr. Angebote für Schulklassen gibt es nach Absprache auch über die regulären Öffnungszeiten hinaus. Info: Tel. 0761/89647710
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Eintrag vom: 14.11.2018  




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