oekoplus - Freiburg
Freitag, 26. April 2024
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr


 
Schlaue Netze fĂŒr Deutsche Fischer
WWF fordert breites BĂŒndnis fĂŒr umweltschonende und zukunftsfĂ€hige Fischerei.

Hamburg - Schwindende Fischressourcen und immer engere, politische Rahmenbedingungen bedrohen nach EinschĂ€tzung der Umweltstiftung WWF die deutsche Fischerei in ihrer Existenz. Zudem soll auf dem fĂŒr Deutschland besonders bedeutenden niederlĂ€ndischen Markt ab 2011 nur noch nachhaltig zertifizierter Fisch verkauft werden. Auch in der Bundesrepublik haben Unternehmen reagiert und wie die Handelskette EDEKA eine Umstellung ihres Fischsortiments beschlossen. Doch auf die neuen Herausforderungen sei die deutsche Fischerei nicht ausreichend vorbereitet, befĂŒrchtet der WWF. Nachhaltige Fangmethoden mĂŒssten beispielsweise stĂ€rker als bisher zum Einsatz kommen. „Der WWF sieht sich als ein Partner fĂŒr eine nachhaltige Fischindustrie und kann den Fischern bei den anstehenden Reformen zur Seite stehen“, sagt WWF-Referentin Karoline Schacht. Als ersten Schritt stellt die Umweltstiftung einen Katalog mit umweltschonenden und Beifang reduzierenden Fangmethoden vor, die andernorts bereits erfolgreich eingesetzt werden.

Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der Plattfischfischerei, die besonders viel Beifang produziert und einen enormen technischen Nachholbedarf aufweise, so der WWF. „Scholle, Seezunge und andere können deutlich umweltschonender gefangen werden“, sagt Karoline Schacht. „Die qualitativen Verbesserungen in der Fischereitechnik mĂŒssen nun auf breiter Basis zur Anwendung kommen.“ Ein gutes Beispiel sei die Möglichkeit, beim Schollenfang auf Wasserstrahltechnik statt auf schwere Scheuchketten zurĂŒckzugreifen.

Zum Ende der Beifang-Kampagne des WWF sprach sich Fischereiexpertin Schacht ausdrĂŒcklich dafĂŒr aus, mit der Veröffentlichung des Katalogs in eine Phase der verstĂ€rkten Zusammenarbeit mit der deutschen Fischerei zu starten. „In anderen LĂ€ndern, wie etwa den Niederlanden oder Großbritannien, arbeitet der WWF intensiv und erfolgreich mit der Fischerei zusammen“, sagt Karoline Schacht. Sie hoffe, dass dies auch bald in Deutschland möglich sei. „Umweltschutz ist nicht Gegner, sondern VerbĂŒndeter auf dem Weg zu einer zukunftsfĂ€higen und nachhaltigen Fischerei.“ Als dringend notwendige Reaktion auf die anstehenden Herausforderungen fordert der WWF ein breites BĂŒndnis aus Politik, Wissenschaft, UmweltverbĂ€nden, Handel und Fischereien.
 
Eintrag vom: 23.05.2009  




zurück
Oekostation_Haus_3026_2a.JPG

Copyright 2010 - 2024 B. Jäger