Grauer Schotter, Betonpflaster und eine mit Gabionen bedruckte Plastikplane empfangen die Besucher im Garten des Verband Wohneigentum auf der Landesgartenschau in Lahr – ein „Herzliches Willkommen“ sieht eigentlich anders aus.
Also kein üppig gestalteter Vorzeigegarten mit Blütenmeer wie sonst auf Gartenschauen üblich, sondern graue Tristesse. Sicher provokativ, aber genau das soll der erste Teil des Gartens auch sein und damit zum Nachdenken anregen. Was passiert eigentlich, wenn überall in unseren Wohngebieten Gartenflächen versiegelt und mit Schotter zugeschüttet werden, wie es seit einigen Jahren in immer mehr Vorgärten der Fall ist? Antworten darauf gibt ein Schild am Eingangsbereich: Von der Veränderung des Mikroklimas durch die Aufheizung der Steine, über fehlende Blühpflanzen für die Insekten bis hin zum Absterben des Bodenlebens unter der Schicht aus Plastikplanen und Geröll. Außerdem fehlt die positive Wirkung, die Pflanzengrün und Blüten auf uns Menschen haben.
Lebendige Vorgärten – artenreich und pflegeleicht
Zum Glück ist der Beitrag im Kleingartenpark noch größer und vorbei an einer Plakatwand erreicht man den eigentlichen Garten. Dass es auch anders geht, zeigt der Verband Wohneigentum Baden-Württemberg und seine örtlichen Vereine im Raum Lahr hier auf: auf sechs Flächen werden verschiedene Staudenpflanzungen, passende Sträucher und kleinkronige Hochstammbäume vorgestellt. Eine Pergola mit Bank und Sitzwürfel laden zum Verweilen unterm Zierapfelbaum ein.
Die Pflanzungen sind alle so gewählt, dass sie problemlos im eigenen Garten nachgepflanzt werden können – auch ohne große Pflanzenkenntnisse. Hier finden sich zum Beispiel geprüfte und ansprechende Staudenmischpflanzungen wie der Weinheimer „Präriemorgen“ und die Mischung „Goldsaum“ aus Veitshöchheim. Die Staudenpflanzung „Duftende Bienenweide“ einer örtlichen Staudengärtnerei, die ganzjährig Nahrung für Bienen liefert und eine selbst geplante Staudenpflanzung mit Fokus auf Pflegeleichtigkeit und langer Blütezeit. Weiterhin werden auf zwei Flächen die Saatgutmischung „Blühende Landschaft“ und ein Blumenrasen als artenreiche Pflanzenmischungen für Insekten vorgestellt.
Sträucher und Bäume bringen Struktur in den Vorgarten. Alle wurden so gewählt, dass sie sich auch für Vorgärten eignen, optisch ansprechend sind und möglichst Insekten und Vögeln Nahrung bieten. Hier finden sich unter anderem die Kornelkirsche und ein Weißdorn als Hochstamm, eine Eberesche, Felsenbirne, Holunder und Strauchefeu. Wein, Clematis und Rosen beranken die Pergola und die Weidenflechtzäune.
Beratungsstand und Vorträge:
An folgenden Terminen gibt es von 11:00-16:00 Uhr einen Beratungstand im Garten und ab 17:00 Uhr Vorträge im Veranstaltungsraum der KITA+ im Bürgerpark.
Vorträge ab 17 Uhr:
Di. 17.7.
Klimawandel –Auswirkungen auf den Garten. Extremwetterlagen wie Starkregen, Trockenheit und Hitze nehmen zu. Welche Auswirkungen hat dies auf den Garten, die Pflanzen und das Wohnumfeld und welche Maßnahmen sind sinnvoll?
Sa. 4.8.
Gärten gestalten – ansprechend naturnah und pflegeleicht. Wie man einen Garten möglichst ansprechend, naturnah und im Sinne seiner Bewohner gestalten kann. Beispiele und Tipps für die Gartengestaltung.
Do. 20.9.
Der Gartenboden. Gründung, Mulchen und Kompost - über die Förderung des Bodenlebens und den Umgang mit dem Gartenboden.
Über den Verband Wohneigentum Baden-Württemberg e.V.:
Der Verband Wohneigentum ist mit rund 350.000 Mitgliedsfamilien der bundesweit größte Verband für selbstnutzende Wohneigentümer. In Baden-Württemberg sind über 22.000 Mitglieder in über 150 örtlichen Vereinen organisiert. Er tritt auf allen politischen Ebenen für ein familienfreundliches, altersgerechtes und bezahlbares Haus- und Wohnungseigentum ein. Gleichzeitig engagiert sich der Verband Wohneigentum für einen neutralen, unabhängigen Verbraucherschutz und eine ökologisch orientierte Gestaltung von Haus und Garten. |