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Jede Minute verschwinden Waldflächen in der Größe von 36 Fußballfeldern
Anlässlich des am Samstag stattfindenden internationalen "Tag des Baumes" ruft der WWF zu einem bewussteren und verantwortungsvolleren Umgang mit dem Rohstoff Holz und dem Lebensraum Wald auf. Wirtschaft und Verbraucher vor allem in den Industriestaaten müssen ihre Konsumgewohnheiten radikal umstellen. Ansonsten werden auch die letzten großen Waldgebiete der Erde schon in wenigen Jahren irreparabel geschädigt sein. Das hätte katastrophale Konsequenzen für die Tier- und Pflanzenwelt, aber auch für den Menschen. Holzprodukte und landwirtschaftliche Güter, für die Wald zerstört wird, sollten nur gekauft werden, wenn sie aus einer verantwortungsvollen Waldwirtschaft stammen, ruft der WWF auf.

"Schon jetzt ist der globale Raubbau an den Wäldern ganz wesentlich mitverantwortlich für ein gigantisches Artensterben und zum Teil für den Klimawandel", so WWF Waldexperte Johannes Kirchgatter. "Dabei ist nicht allein der Verbrauch, sondern die Bewirtschaftung das Problem. Würden Wälder verantwortungsvoll bewirtschaftet, könnten der Rohstoff Holz und landwirtschaftliche Produkte wie Soja auch ohne Zerstörung der Wälder gewonnen werden. Wenn sich die Bewirtschaftungsformen nicht ändern, und der Konsum bei uns weiter so rasant steigt, dann müssen wir bald mit dramatischen Folgen rechnen", glaubt Kirchgatter. Nach Schätzungen der UN wird alleine der Papierverbrauch in der EU bis zum Jahr 2030 um 80 Prozent steigen.

Jedes Jahr verschwinden weltweit rund 13 Millionen Hektar Wald - vor allem in den Tropen. Das entspricht der Größe von 36 Fußballfeldern pro Minute. Dabei sind Waldgebiete die artenreichsten Lebensräume überhaupt und Stabilisator des Weltklimas. Von den etwa 1,8 Millionen bekannten Tier- und Pflanzenarten der Erde leben rund zwei Drittel in Wäldern. In den Bäumen und Sträuchern wird die Hälfte des auf der Erde gebundenen Kohlenstoffs gespeichert. Werden diese Wälder gerodet, so wird der Großteil des Kohlenstoffes als Kohlendioxid (CO2) freigesetzt. Schon jetzt stammen 20 bis 25 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen aus der Vernichtung von Wäldern.

"Verantwortlich für die globale Waldzerstörung sind vor allem die Menschen in den Industriestaaten, weil für ihren Konsum von Holzprodukten wie Papier und landwirtschaftlichen Gütern wie Soja und Palmöl Bäume in den großen Waldnationen abgeholzt werden", so Johannes Kirchgatter. "Der Kampf gegen die globale Waldzerstörung muss deswegen ganz besonders auch daheim durch eine Umstellung der Konsums geführt werden, sonst ist er verloren".

Beim Kauf von Holzprodukten wie Möbeln oder Papier empfiehlt der WWF, auf das FSC-Siegel zu achten. Alle Produkte mit diesem Siegel stammen aus einer verantwortungsvollen Waldwirtschaft. Aus allen Branchen sind Holz- und Papierprodukte mit FSC-Label im Handel Markt erhältlich.
 
Eintrag vom: 25.04.2009  




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