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Grüne müssen Glyphosat-Verbot bei Merkel durchsetzen
Campact: Sonst wird Jamaika zu Schwarz-Gelb mit grüner Zierleiste

Berlin, 24.10.2017. Heute um 17:30 Uhr wollen Aktive der Bürgerbewegung Campact über 235.000 Unterschriften eines aktuellen Eil-Appels für ein Glyphosat-Verbot an Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir übergeben. Denn schon am Mittwoch werden die EU-Mitgliedstaaten über eine weitere Zulassung des Ackergifts für die nächsten zehn Jahre verhandeln. Seit Sonntagmorgen haben über 235.000 Menschen den neuen Appell “Kein Jamaika mit Glyphosat” unterzeichnet - eine außergewöhnlich hohe Zahl. Sie fordern von den Grünen, in den Verhandlungen mit Kanzlerin Merkel durchzusetzen, dass Deutschland in der EU die weitere Zulassung ablehnt. Die Zulassung für Glyphosat läuft Mitte Dezember aus.

“Zehn weitere Jahre Glyphosat - das wäre für die Grünen ein Desaster”, sagt Daniela Antons von Campact. “Es wäre schon zu Beginn klar: Jamaika wird nicht mehr als Schwarz-Gelb mit grüner Zierleiste”. Bei der letzten Abstimmung in der EU hatte sich die Bundesregierung enthalten, weil die Union für Glyphosat und die SPD dagegen war - und das Pestizid wurde weiter zugelassen. “Jetzt müssen die Grünen Merkel zu einem Nein zwingen und sich damit den Konzernlobbyisten in den Weg stellen”, so Antons.

Die EU-Regeln sehen vor, krebsauslösende Stoffe zu verbieten. Glyphosat steht in dringendem Verdacht, das Wachstum von Tumoren zu begünstigen. Die politische Debatte wird seit Jahren von Konzernen wie Monsanto stark beeinflusst, um sich die Einnahmen durch das Totalherbizid zu sichern. Das führte u.a. dazu, dass das Bundesamt für Risikobewertung seitenweise Passagen aus Unterlagen des Herstellers abschrieb, um die angebliche Unbedenklichkeit des Wirkstoffs zu belegen.

Neben der vermuteten Krebsgefahr beschleunigt das Totalherbizid das Artensterben, indem es durch das komplette Vernichten von Pflanzen u.a. Insekten, Vögeln und Reptilien die Nahrung raubt. Gerade erst haben deutsche Studien einen Schwund der Insekten seit 1989 um 76 Prozent beklagt. Seit Februar hat Campact in einem europaweiten Bündnis bereits über eine Million Unterschriften für ein Verbot von Glyphosat gesammelt und zwingt damit die EU-Kommission zur Stellungnahme. Jährlich werden weltweit rund 800.000 Tonnen glyphosathaltiger Spritzmittel hergestellt.

zum Bild oben:
Riesen-Schmetterlinge symbolisieren die Gefahr für die Artenvielfalt durch das Pestizid Glyphosat - Aktion zum Start der europaweiten Verbots-Initiative im Februar 2017 / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/64126 / Foto: obs/Jakob Huber/Campact
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Eintrag vom: 24.10.2017  




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