Erste Ergebnisse der Photovoltaik-Kampagne liegen vor – Aktion wird auf Industrie und Gewerbe ausgeweitet
Trendwende auf Freiburgs Dächern – Bis Juli mehr PVAnlagen neu gebaut als im ganzen Jahr 2016
Die gute Nachricht gleich zu Beginn: In diesem Jahr wurden schon bis Juli mehr Photovoltaik-Anlagen gebaut als im ganzen Jahr 2016.
Nachdem Bürgerinnen und Bürger jahrelang viele neue PVAnlagen auf den Dächern installierten, waren die Zahlen seit 2012 stetig gesunken. So wurden 2012 neue Anlagen mit insgesamt 7,8 Megawatt installiert. 2013 noch 4,5 MW, 2014 waren es noch 2,1 Megawatt, 2015 nur noch 1,1 Megawatt und 2016 schließlich sogar unter 1,0 Megawatt. Aber 2017 ist das Jahr der Trendwende, die Freiburger bauen wieder verstärkt PV-Anlagen auf ihre Dächer.
„Wir freuen uns, dass wieder deutlich mehr PV-Anlagen auf Freiburgs Dächern installiert werden. Aber es gibt immer noch großes Potenzial zur wirtschaftlichen Erzeugung von Solarstrom auf Freiburgs Dächern“, so Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik bei der Vorstellung der Evaluation der städtischen PV-Kampagne.
„Dein Dach kann mehr“ ist das Motto der Kampagne. Dein Dach kann Dir Geld bringen, Dein Dach kann was für den Klimaschutz tun, Dein Dach kann dich unabhängiger von schwankenden Strompreisen machen!
Als Grundlage für die Photovoltaik-Kampagne beauftragte die Stadt ein Ingenieurbüro mit einer Studie zur Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen. Die Fachleute sollten untersuchen, ob der Einbruch an Neuinstallationen auf eine mangelnde Wirtschaftlichkeit von PV zurückzuführen ist. Im Ergebnis kommt die Studie zu dem Schluss, dass PV-Anlagen auf Dächern von Ein- und Mehrfamilienhäusern wirtschaftlich sind, und zwar sowohl bei vollständiger Einspeisung, als auch bei Eigennutzung des erzeugten Stromes.
Daraufhin entwickelte die Stadt Freiburg die PV-Kampagne, die in diesem Mai gestartet ist. Nun geht es mit neuen Angebo ten in die neue Runde.
Die Stadt hat alle ihre Informationsblätter aktualisiert. Diese geben einen Überblick zu den Themen Rentabilität und ökologische Vorteile von PV-Anlagen, Batteriespeichern und Mieterstrom. Zudem wurden neue Infoblätter erarbeitet, die zu den Finanzierungsmöglichkeiten von PV-Anlagen, zu rechtlichen Themen oder zum Berechnen der Wirtschaftlichkeit einer eigenen Anlage informieren. Alles ist auch bequem online auf der eigens eingerichteten Homepage www.freiburg.de/pv abrufbar.
Darüber hinaus bietet die Stadt im Herbst eine zweite Staffel von Informationsveranstaltungen an: Am Montag, 6. November, startet die erste im Bürgersaal in Littenweiler mit Praxisberichten zu den Themen Mieterstrom und zur Realisierung von PV-Anlagen zusammen mit Gründächern. Am Dienstag, 14. November, gibt es eine weitere Veranstaltung im Bürgerhaus Zähringen zu den Themen Installation einer PV-Anlage und Speichern des selbst erzeugten Stroms. Ergänzt wird diese zweite Veranstaltung durch eine Hausmesse, bei der sich verschiedene Solarbetriebe präsentieren. Hier bietet sich für die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, einen geeigneten Handwerksbetrieb für die Realisierung der eigenen PV-Anlage zu finden.
Abgeschlossen wird die Reihe wie beim letzten Mal durch einen Workshop am Montag, 27. November, im Green City Hotel im Vauban zur eigenen Kalkulation der individuellen PV-Anlage. Schon in der letzten Veranstaltungsreihe der Kampagne im Frühjahr stieß dieser Workshop, auf dem Interessierte zusammen mit einem Experten der Energieagentur ihre eigene PV-Anlage durchrechnen konnten, auf große Resonanz.
Seit Mai wurden sowohl individuelle Beratungen im Beratungszentrum Bauen und Energie (BZBE) im Technischen Rathaus als auch kostenlose Vor-OrtBeratungstermine, bei denen ein Solarexperte direkt nach Hause kommt, angeboten. Dieses Angebot wurde sehr gut angenommen. Da das Kontingent an Beratungsterminen fast ausgeschöpft war, legt die Stadt nun nach und hat die Anzahl von Beratungsterminen deutlich aufgestockt
Bisher richtete sich die PV-Kampagne vornehmlich an private Besitzerinnen und Besitzer von Ein- und Mehrfamilienhäusern. Aufgrund des großen Dachpotenzials in Industrie und Gewerbe wird die bestehende PV-Kampagne um PV-Beratungen speziell in diesem Bereich erweitert.
Dieses Angebot an die Unternehmen enthält zunächst eine kostenlose Erstberatung und deckt eine Abschätzung der Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit sowie eine Empfehlung der Umsetzung des Projektes ab. Denn auch für kleine und mittlere Unternehmen lohnt sich der Einsatz von PV, da nach wie vor jährliche Renditen von rund 5 Prozent möglich sind.
Außerdem legt die Stadt einen neuen Förderbaustein im Rahmen des Förderprogrammes „Energiebewusst sanieren“ auf. Zukünftig werden Lithium-Speicher bei der Neuinstallation von PV-Anlagen mit bis zu 10 Prozent der Nettoinvestitionskosten, maximal 2000 Euro, bezuschusst.
Neu hinzugekommen ist zudem ein Motivationsfilm, der auf lustige Art und Weise die Vorteile von PV-Anlagen zeigt. Denn, so fragt der Film, was macht Dein Dach eigentlich, wenn Du nicht zu Hause bist? Dieser Film wird unter anderem in Kooperation mit dem SC-Freiburg bei Heimspielen des SC im Dreisamstadion zu sehen sein.
„Mit diesem Paket wird der Zubau von neuen PV-Anlagen in Freiburg weiter ansteigen“ , ist sich Klaus von Zahn, Leiter des Umweltschutzamtes, sicher. „Die Bürgerinnen und Bürger nehmen unser Angebot mit großem Interesse an.“
Unterstützt wird die Stadtverwaltung bei der Kampagne weiterhin von der Energieagentur Regio Freiburg und dem Fesa e.V.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich unter www.freiburg.de/pv über die gesamte PV-Kampagne informieren oder sich zu den Beratungen oder dem Workshop anmelden. |